oh weh, wäre mir das mit meinem Pepper passiert, hätte ich mir mal wieder den Boden aus der Nähe anschauen dürfen
Glaub mir, diese Erfahrung kenne ich auch noch.
Ich glaub, das letzte Mal bei einem Hasen gerissen hat's mich in der Schwangerschaft. Komplett mit abheben und waagerecht (aber zum Glück seitlich) der Länge nach auf dem Boden aufschlagen. Und dann nach der Entbindung irgendwann nochmal ähnlich spektakulär bei einem Postauto.
Danach hab ich ihm dann in den ganz schlimmen Fällen die Flexi mit nem Fluch hinterhergeschmissen und ihn laufen lassen. Vorausgesetzt, es war keine Straße voraus.
also manchmal finde ich den Garri überraschend vernünftig und bodenständig
Ich sag ja, der kann ein ganz toller (also, großartiger) Hund sein, wenn er will, und löst vieles für sich selbst erstaunlich effektiv, was für andere ganz selbstverständlich ist.
Das ist schon irgendwie - einfach sehr beachtlich.
Allerdings:
Letzte Woche war noch nichts mit "bodenständig und vernünftig", da ging es viel mehr in Richtung: "Scheißegal, ich krieg den noch!" - Nur, wie gesagt: Ich hab die jedes Mal schon viel eher gesehen als er. Nicht, weil ich so gute Augen habe, sondern weil er eben nicht mehr so gut sieht....
Und ich war jedesmal schneller.
(Was dann gelegentlich Scheinattacken auf Grasbüschel oder "da bewegt sich was, da ist was" zur Folge hatte.)
Aber da war er ja stimmungsmäßig eh permanent am Anschlag.
Ich frag mich manchmal echt...
Menschlich würde man das ja so interpretieren, als würde er "nur bei Komplettausrastern von mir kapieren, was Sache ist", und könnte sonst darüber streiten, ob er so begriffstutzig ist, oder ich so undeutlich kommuniziere, oder beides...
Andererseits hat konni völlig Recht, und er ist im Grunde ein Sensibelchen und die meiste Zeit schon sehr drauf aus, alles richtig zu machen und keinen Ärger zu kriegen.
Es sei denn, er dreht grade am Rad, dann ist alles doof und jede Intervention von außen eine Zumutung (außer denen, die er selbst gerade gern hätte).
In der Vergangenheit sind solche Phasen meist in einem Wutanfall entweder von ihm oder von mir geendet, wo der Betreffende sich total verausgabt hat (und mindestens einmal in einem epileptischen Anfall).
Und danach war ne recht lange Zeit plötzlich Friede-Freude-Eierkuchen.
Früher hab ich dann so Dinge gedacht wie: "Naja, er weiß halt, dass er's überrissen hat. Letztlich ist er ja kein Hund, der eine Konfrontation mit Menschen sucht."
Heute denke ich, es ist eher was Physiologisches.
Was, wenn beides - sein eigener Totalausraster, aber auch eben meiner - letztlich eine dämpfende Wirkung auf's Gehirn hat? IN einem Fall vielleicht, weil erstmal gar nichts mehr ausgeschüttet werden kann, im anderen, weil er einfach so deprimiert ist?
Was nämlich an diesem Wochenende auch sehr komisch war:
Sein Verhältnis zu meinem GG ist ja etwas gespannt (bzw. das des GG zu ihm), und die letzten Wochen (im Grunde seit Weihnachten) ist er immer so um ihn rumgeschlichen nach dem Motto: "Hau mich bloß nicht", und wenn der GG bloß ungeduldig in seine Richtung gewedelt hat, ist der Hund panisch abgezischt.
Wohlgemerkt: Ich bin diejenige welche, die, wenn überhaupt, hier im Haushalt den Hund mal knufft. Der GG kümmert sich außer gereiztem Gewedel und gelegentlichem Wegschicken im Grunde gar nicht mehr um ihn. Also, extrem wenig.
Jeder, der die beiden gesehen hat, hätte aber gedacht, der Hund wird von diesem Mann mindestens misshandelt.
So. Nun war hier zwischen Hund und mir also zum Wochenende hin dicke Luft in Tüten und der Hund einen Abend lang ernstlich deprimiert und mir gegenüber sehr vorsichtig höflich.
Nun hätte ich also mindestens erwartet, dass der das dem GG gegenüber auch sein würde, bzw. dass da alles weiterläuft wie bisher.
War aber nicht so. Hund hat nicht genervt, brauchte kaum weggeschickt werden, und war dem GG gegenüber ganz entspannt und hat sich von ihm sogar streicheln lassen (Was der GG sogar kurz gemacht hat.)
Entspannt. Nicht ängstlich, nicht hysterisch... auch nach seinem einzigen richtigen "Bell-Ausraster" am Gartenzaun zwar etwas geduckt ("Ehm, ja tschuldigung"), aber nicht so: "Oh Gott, ich habe gebellt, jetzt komm ich nicht rein, denn da werde ich bestimmt verhauen... okay, ich renne mit Karacho durch die Tür und versuche, möglichst schnell an jedem vorbei zu kommen, die hauen mich sonst bestimmt simultan - oh Gott, ich bin gegen den Esstisch gelaufen und nun schimpf schon wieder wer... Aaaah!", dann mit Krawumm durch die sich gerade öffnende Glastür und mit nem halben Überschlag die Treppe rauf...
Man könnte über meine Reaktion auf seine "Bell-Feste" durchaus gelegentlich diskutieren, aber der GG schmeißt ihm höchstens mal vom Sofa ein "Du dämliches Vieh!" hinterher, und dem gegenüber tut er dann so, als würde der ihn mindestens vierteilen wollen.
Das war jetzt alles quasi über Nacht weg. Der GG ist aber immer noch derselbe und die Einstellung zum Hund hat sich auch nicht wesentlich verändert.
(Okay, er fand ihn auch etwas weniger nervig als die letzten Wochenenden - ihm ist ein gewisser Unterschied also auch aufgefallen.)
Ist doch eigenartig, oder?
Vielleicht hab ich ja doch zwei Dobis?