Lang ward es her, dass Kunde getan wurde aus dem Cain´schen Königreiche, das nun eigentlich das des kleinen Prinzen ist.
Lang ward es her, da Das Königreich durch dunkle Zeiten gehen musste und es wichtiger war sich auf sich selbst zu besinnen, denn Bericht zu erstatten… doch der Reihe nach.
Bevor ich jedoch beginne soll gesagt sein:
falls einiges bereits bekannt sei, oder manches fehlt, möge man es mir nachsehen… ein Königreich ohne Knecht ist manches Mal ein anstrengend Geschäft.
Doch nun wohlan mit der Kunde aus dem Reich.
Wie im letzten Bericht bereits geschrieben, ward der Knechte im Begriff das Königreich zu verlassen und es ward wichtig geworden jemanden zu finden, der den Prinzen behüte und hege und pflege während die Kammerzofe der geldbringenden Nebentätigkeit nachgehe.
Auch gab es nach längerer erfolgloser Suche einen Hoffnungsschimmer am Horizont, in Form einer Art royalen Kindergrippe nur wenig entfernt vom Schloss des kleinen Regenten.
Wie oft schon Erwähnung fand lässt das Verhalten des Prinzen gegenüber den Herrschern anderer Reiche nun leider oftmals sehr zu wünschen übrig, geschweige denn man könnte ihn mit anderen zum gemeinsamen Regierungsplausche zusammen bringen.
Und so wurde beschlossen ihn in einem separaten Gemache bei den Altvorderen der Zofe Elke (die die Aufgabe das Behüten und Hegen und Pflegen der Herrscher im Kinderhorte ihr Eigen nennt) Quartier beziehen zu lassen.
Soweit schien der Plan perfekt und der kleine Prinz zog aus, die Herzen im Kinderhort zu erobern – was ihm zu einem späteren Zeitpunkte wahrlich noch die royale Haut retten sollte.
Bildlich gesprochen, verstehe sich.
Denn leider ward der Probetag nicht derart erfolgreich, wie von allen Seiten erhofft.
Die Altvordere hatte dem Freiheitsdrang des kleinen Prinzen nichts entgegen zu setzen – bei jedweder Gelegenheit, bei der ihr Gemahl den Raum verließ, wollte der kleine Prinz hinterher und sie unfreiwillig beinahe mit.
So ward die einzige Möglichkeit den kleinen Prinzen untertags in treusorgende Obhut zu geben so schnell zerronnen, wie gewonnen.
Wäre da nicht der unverwechselbare Charme des kleinen Prinzen…
Denn nachdem die Kammerzofe in all der Verzweiflung noch einmal mit Zofe Elke sprach, fand man eine Lösung.
Ganz wie es eines Herrschers seiner Klasse gebührt thront der kleine Prinz nun untertags in einem Einzelgemach mit täglicher, ausgedehnter Begehung der Ländereien, häufigen Audienzen der diversen Angestellten, Bespaßung nach seinem Ermessen und so weiter, und so fort…
Bei nächtlicher Abwesenheit der Zofe konnte man auch eine Regelung finden, die dem Prinzen sehr beliebt… er darf im Bette der Altvorderen nächtigen… die Herzen aller konnte er im Sturme erobern.
So dann die Unterbringung des kleinen Prinzen in trockenen Tüchern war, zogen leider abermals Gewitterwolken über dem Königreiche auf.
Mit dem Auszug des Knechtes, verließ leider ein enger Freund der Monarchie diese Welt für immer.
Unweit des Schlosses fand er mit dem Feuerstuhl sein jähes Ende und stürzte das Königreich in tiefe Trauer.
Wer nun meint, dem kleinen Prinzen könnte ein solcher Schicksalsschlag etwas anhaben, der irrt.
Ungebrochen in seiner Lebensfreude schaffte er so manches Mal der Kammerzofe ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern… und so manches Mal brachte er sie auch an den Rande der Verzweiflung.
Nundenn.. die Wolken ziehen langsam weiter.
Der Alltag hat Einzug gehalten im Cain´schen Königreich und wenn auch in der Vergangenheit viele Verluste zu beklagen waren, so kommen immer wieder Sonnenstrahlen durch das Grau.
Der kleine Prinz macht sich prächtig.
Die Stimme einer rostigen Gießkanne ward nur noch selten gehört und auch ward es möglich ihn davon zu überzeugen, dass Herrscher anderer Reiche durchaus auch in seinen Ländereien lustwandeln dürfen, ohne sogleich mit dem Tode bedroht zu werden.
Zwar ist nach wie vor oberstes Ziel des Prinzen Individualabstand zu wahren, doch wird tatsächlich auch dieser kleiner.. langsam, aber stetig.
Auch ist das unstete Treiben einer gewissen Ruhe – sodenn man von einer solchen beim Geschlechte der Staffbull sprechen kann – gewichen und der kleine Prinz genießt durchaus auch minutenlang stillstehend eine Massage des rückwärtigen Teils…
Die Kammerzofe hat nunmehr immer mehr Menschen aufgetan, die sich freiwillig dem Prinzen untertänig zeigen…
auch wenn sie ihn halb spöttisch, halb liebevoll als „ das Kleinteil“ titulieren, so ist er doch gern gesehener Gast bei jedweder Festivität und daher mehr auf Reisen, denn je.
Einzig die sportliche Karriere des Miniaturregenten liegt derzeit brach…
Es darf gehofft werden, dass sich dies auch bald wieder ändern mag…