Hey!
Ich hab hier bisher nur mitgelesen; schwankend zwischen Mitleid, Ver- und Bewunderung für Dich; habe aber nichts geschrieben, weil ich keine Ahnung von Dogos und auch nicht wirklich Erfahrung mit Problemhunden habe. Jetzt ist mir aber dies und das aufgefallen, deshalb kriegst Du meinen Senf jetzt auch noch
1. Wenn Du ihn mit eindeutiger Ansage wegschicken kannst (vas coucher) und an anderer Stelle beispielsweise schreibst:
...wobei er das eigentlich immer macht, herrufen, hinter mir gehen lassen an engen Stellen etc. funktioniert seltsamerweise bestens, er kommt auch wenn andere Hunde in Sicht sind...
sind das für mich Hinweise, dass dieser Hund tatsächlich eine ganz eindeutige Führung braucht (das haben schon Wissendere vor mir geschrieben) - und diese dann aber auch annimmt. Mir scheint, Du hast kaum ein Problem in Situationen, in denen Du Dich eindeutig verhältst und klar kommunizierst. Vielleicht schreibst Du Dir mal alle funktionierenden Ansagen/Verhalten Deinerseits auf und auch jeweils die Situationen, in denen das geklappt hat; ganz einfach damit das reproduzierbar ist. Ich kenne das schon bei weitaus geringeren Problemen, dass man nämlich in derselben Situation mal so und mal so agiert und den Hund damit eher aus der Bahn wirft.
2. Ich persönlich hätte dem Hund tatsächlich auch längst einen Maulkorb aufgesetzt; um Himmels willen, schütz Dich und Deine Umwelt doch bitte.
Und wenn Dir das als Argument nicht reicht (wobei, gibt es bessere?), denk mal über dieses hier nach: Ich habe das neulich bei einer simplen Verbellübung festgestellt, als der Hund plötzlich in meine Richtung schnappt, wohlgemerkt nicht beißt, nur schnappt. Man zuckt unwillkürlich; es gehört schon in einer kontrollierten Situation wie dieser ungeheuere Beherrschung dazu, keine Reaktion zu zeigen. Wie willst Du das denn machen, wenn es aus dem Nichts kommt und auch noch weh tut? Das aber heißt, dass der Hund jedes Mal einen kleinen Erfolg feiert....Hätte er den Korb auf, könntest Du ohne zucken reagieren und ihm diesen Erfolg nehmen. Mit dem - langfristigen - Erfolg wiederum, dass er diese Strategie als nutzlos erkennt und es bleiben lässt, was ihn dann wiederum von dem Maulkorb befreien könnte.
3. All die Maßnahmen für die Du Dich entscheidest (Maulkorb; Anbinden; Training), haben eines gemeinsam; es dauert bis sie Erfolg zeitigen können .....es kann eher nicht sein, dass Karli das Vorhandensein der Anbindevorrichtungen schon jetzt so verknüpft hat, dass er zu Besuch ab sofort freundlich ist, diese Mutmaßung halte ich für gefährlich;
4. Du schreibst irgendwo, dass er nicht gut hört. Kann es sein, dass zu irgendwelchen Verhaltensweisen eine Verbindung mit nicht gut hören besteht?
Alles nur Sachen, die mir ein- und aufgefallen sind.
Nix davon böse gemeint; viele hätten schon längst aufgegeben. Dafür meinen Respekt.
kerstin