Hallo Alexis.
Es ist schon richtig und sicherlich nicht pauschal zu verurteilen, wenn Kinder mit Familienhunden raus gehen.
Wenn ein Kind mit dem eigenen Hund raus geht (und zwar weil das Kind möchte und nicht, weil die Eltern grad mal keine Zeit haben), dann ist das meistens OK.
Das Kind kennt den Hund und weiß im Idealfall auch, welchen Hunden man besser aus dem Weg geht und wie man sich in prekären Situationen verhält.
Das ist auch völlig OK.
Wir hatten auf dem Hundeplatz einen 13jährigen (allerdings groß und kräftig), der absolut keine Probleme damit hatte, mit seinem Dobermann (nicht ohne!) raus zu gehen.
Die Mutter konnte diesen Hund nur mit Halti bändigen, der Sohn war für den Hund aber die totale Respektperson bei dem er tadellos gehorcht hat.
Leider sind hier bei uns derartige Beispiele nicht an der Tagesordnung - vielmehr klingeln gelangweilte Nachbarskinder bei Hundehaltern und fragen, ob sie mit Fiffi mal raus dürfen.
Mit Nachbars Dackel ist da nur eine Gefahr für den armen Hund gegeben, der rücksichtslos hinterher geschliffen, hochgehoben und fallen gelassen wird oder an der Flexi mal eben vor ein Auto rennt, weil die Kids mit der Leine nicht umgehen können.
Da werden aber auch Labrador- oder DSH-Mixe (30 kg) an 5 bis 8-jährige (!) Nachbarskinder "verliehen" - der "ist ja so lieb und tut nix".
Das ist dann die Katastrophe schlechthin und grob fahrlässig.
Neuerdings haben wir wieder einen neuen Nachbarshund, einen Bearded-Collie mit über 20 kg. Die Kids der Familie 7 und 9 Jahre werden von diesem Hund auch schon "Gassi geführt" - und die Kids haben nicht die geringste Ahnung von Hunden.
Die Krönung hab ich letztens erst gesehen - ein ca. 10-wöchiger Westie-Welpe wurde von einem Teenie, das Alu-Roller fuhr, aufs Übelste hinterhergeschleift.
Und dann wird man von den Eltern noch angekackt, wenn man sich aufregt.
Sachen gibts...
Aber Erwachsene sind auch nicht besser.
Mein Bruder und ich kamen gestern mit unseren Hündinnen (Trux musste zuhause bleiben - der schafft die große Runde nicht mehr) unterwegs und kamen aus einem Feldweg, wo unsere beiden getobt hatten.
Ich sah, dass uns zwei Frauen entgegen kamen, die Hunde mir unbekannt (ein schwarzer Labrador und ein DSH) - also haben wir unsere Hunde rangerufen und angeleint.
Die "Fremden" sind dann in eine Grundstückszufahrt so weit sie konnten ausgewichen (an diesem Haus hat es viele Freigängerkatzen, die werden da gefüttert). Wir sind extra auf die andere Straßenseite und an der Einfahrt vorbei, die beiden "fremden" Hunde machten ein Mordstheater und beide Frauen hatten ihre liebe Müh, die Hunde festzuhalten.
Unsere ließen sich nicht beeindrucken und wir sind vorbei gegangen. Ich schaute zurück, weil die Hunde immer noch Theater machten, da stand die Frau mit dem DSH schon mitten auf der Straße und bekam ihn nicht mehr auf den Bürgersteig.
Die andere Frau wurde derweil völlig hilflos von ihrem Labrador auf das Grundstück geschleift, weil der Lab wohl eine Katze gesehen hatte.
Es war ein Bild für die Götter, die Frau hatte keine Chance (und loslassen wollte sie wohl auch nicht).
Na hoffentlich begegnen wir denen nie auf freier Strecke!
Gruß
tessa