alles klar, dann werde ich wohl immer wieder verschiedene kleinigkeiten fragen.
am meisten beschäftigt mich die sache mit der dominanz. so wie ich das mitbekommen habe
ist das wichtigste, dass der hund mich als seinen "chef" respektiert, weil er sonst macht was er will.
jetzt würde ich sehr gerne einen -vielleicht auch älteren- hund aus dem tierheim holen. ich weiss dass die
hunde eben meist dort sind, weil sie ihr besitzer nicht im griff hatte und ihnen dadurch auch falsche verhaltensmuster
anerzogen wurden. wenn ich mich dem hund widme und mir mühe gebe, habe ich eine gute chance, auch einen älteren hund noch umzuerziehen?
dabei will ich mich aber nicht wie ein drill sergeant aufführen, sondern mit dem hund entspannt und respektvoll lernen. einige tipps zur herstellung einer hierarchie kamen mir
überzogen und unnötig vor, generell scheint es ein umstrittenes thema zu sein, was denn jetzt einen "rudelführer" ausmachen
sollte. würde mich interessieren was ihr dazu denkt.
was mich auch interessiert ist die fitness vom amstaff. ich bin viel unterwegs, teilweise auch mit fahrrad. packt ein staff
das, auch mal eine halbe stunde nebenher zu laufen? auch noch mit 6 jahren plus?
ansonsten: welche bücher könnt ihr konkret noch empfehlen zum thema hundeerziehung?
danke erstmal, ich werde sicher noch mehr fragen haben..
Biggi hat ja schon einges dazu geschrieben, das würde ich so unterschreiben.
Was Dominanz betrifft, so geht man von diesen alten Theorien immer mehr ab.
Neuere Beobachtungen sagen aus, dass nicht das dominanteste Tier (wobei Dominanz immer nur eine momentane Situation zwischen zwei Individuen darstellt, deswegen sage ich auch lieber selbstbewusst), dass also nicht das selbstbewussteste Tier die Gruppe/Familie anführt, sondern das mit der meisten Erfahrung und Kompetenz, eben dieser Gruppe Führung und Schutz zu gewährleisten und den Zugang zur Nahrung zu ermöglichen, bzw. ihr zu zeigen wie man daran kommt.
Das bezieht sich hier auf Wölfe und da sind es i.d.R. die Eltern, die die Gruppe anführen.
Verhaltensforscher schlussfolgern daraus, dass der menschliche Anführer dieselben Qualitäten für seine Hunde haben sollte, die Fähigkeit sie zu führen, Schutz zu gewähren und ihre Bedürfnisse zu stillen, bzw. ihnen den Zugang dazu gewährleisten.
Bei näherer Betrachtung bedeutet das, dass Hunde an ihrer Seite natürlich kein unsicheres Weichei haben möchten, an dem er sich nicht orientieren können, allerdings natürlich auch keinen Tyrannen der andere unterdrückt und neben dem kein entspanntes Leben möglich ist, was ja nicht nur aus Regeln besteht, sondern vor allem auch allen Freude machen soll.
Sie brauchen also nicht jemanden, der auf Dominanz pocht, sondern jemanden der zwar respektabel ist, kompetent, fair und den Überblick hat, mit dem man aber auch Spass haben und sich sicher fühlen kann.
Ein Familienoberhaupt quasi.
Deshalb sehe ich mich da auch durchaus als eine Art Adoptivmutter, was andere zwar albern finden mögen, die aber eben auch dafür sorgt, dass erforderliche Regeln zum Wohle aller eingehalten werden und es der ganzen Familie dabei gut geht.
Vergiss also das mit dem Dominanzgeschwafel, es ist ein uralter Hut.
Sei natürlich, sie Du, sei fair, liebevoll, freundlich und vertrauenswürdig, aber auch durchsetzungsfähig in dem was wichtig ist, mit dem nötigen Einsatz.
Denn wenn Dein Hund sieht, dass Du ja bereits den Plan hast, braucht er sich nicht den Stress zu machen Euer Gespann zu führen und zu beschützen, weil wohl oder übel, irgenjemand muss es ja tun.
Staffs sind übrigens i.d.R. ziemlich energievolle, kernige Hunde, sie sind aber eben genau das, einfach nur Hunde wie andere auch.
Wenn er fit ist und ein gewisses Training hat, kann er bei angenehmen, nicht zu heißem Wetter, auch am Rad mitlaufen.
Meine Hündin ist kein Staff hat aber einen ähnlichen Körperbau, sie ist 6 Jahre und läuft mit Pausen und immer wieder auch mal absteigen und gehen, locker 2-3 Stunden am Rad mit, im Joggingtempo, also nicht zu schnell.
Letzens waren wir so sogar 4 Stunden unterwegs, allerdings sind wir da auch wieder viel gelaufen und haben zwischendurch eine lange Pause gemacht.
Wahrscheinlich würde sie auch problemlos mehr schaffen, aber das möchte ich nicht, man muss es ja schließlich nicht übertreiben.
Ich will mir schließlich auch keinen Langstrecken-Spitzensportler trainieren, sondern gemütlich mit ihr Spazieren fahren und gehen.
Und eine solche Zeitspanne fahren wir auch nicht ständig, aber durchaus mehrmals die Woche ca. ein Stündchen.
Wenn Du sowas machen möchtest, darf der Hund natürlich keine gesundheitlichen Probleme haben, die ihn diesbezüglich einschränken.
Am besten lässt man ihn vorher gründlich durchchecken: Vor allem das Herz und den Knochenbau, auch im Hinblick auf die Gelenke, holt sich also vom TA das Okay zum gemeinsamen Radfahren.
Und dann sollte man natürlich langsam anfangen und es allmählich steigern, dabei immer penibel darauf achten, dass es dem Hund gut geht und man ihn nicht überfordert.
Die Außentemperaturen sollten selbstverständlich nie zu hoch sein, wenn man zusammen fährt.
Gilt noch zu berücksichtigen, dass der Hund am nächsten Tag auch erstmal Muselkater haben wird, wenn es für ihn ungewohnt ist.
Auch deshalb, klein anfangen und viel Zeit lassen beim Verlängern des Zeitraumes.
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