Zum Thema lebensbedrohliche Allergie möchte ich etwas sagen.
Als meine mittlere Tochter drei Jahre alt war, setzte ich sie zum ersten Mal in ihrem Leben auf ein Pferd. bereits nach zwei Minuten waren ihre Nase und ihre Augen derart zugeschwollen, dass sie nichts mehr sehen konnte und kaum noch Luft bekam.
Sie hatte den ersten Asthmaanfall ihres Lebens, dem noch tausende folgen sollten....
OK, sie war allergisch gegen Pferde. Da wir kein eigenes Pferd hatten, gingen wir von Stund an allen Pferden aus dem Weg, meine Große, die eine begeisterte Reiterin war, ist trotzdem weiter geritten. Sie mußte sich nur immer in der Garage völlig umziehen, wenn sie vom Reiten kam und bevor sie das Haus betrat.
Manuela, die Asthmakranke Tochter, wurde einem Allergietest unterzogen. Heraus kam: Allergisches Asthma, hervorgerufen durch Katzen - Hunde - Meerschweinchen - Kaninchenhaare, verschiedene Gräser und später auch Hausstaub.
Zu der Zeit hatten wir einen Hund. (Und Staub natürlich auch
) Aber unser Hund löste keine Asthmaanfälle bei der Kleinen aus!
In einem Krankenhaus wurde Ela mit Medikamenten eingestellt, die sie auch heute noch nimmt.
Als Manuela eingeschult wurde, riet uns die Schulärztin, den Hund umgehend abzuschaffen. Sie warf uns Eltern Verantwortungslosigkeit und Schlimmeres vor.
Puh, das war ein Schock, besonders für Manuela! Sie liebte unseren Hund und war total verzweifelt!
Im Familienrat entschieden wir, noch mal einen anderen Lungenfacharzt zu konsultieren.
Dieser untersuchte Manuela gründlich und unterhielt sich dann noch lange mit ihr.
Dann sagte er, er sei bei Kindern in so jungem Alter grundsätzlich gegen eine Desensibilisierungs - Behandlung, weil die Allergien sich ständig verändern würden.
Und er meinte, der psychische Schaden, der entstünde, wenn wir unseren von Ela (und uns anderen natürlich auch!) heißgeliebten Hund weggäben, wäre unverhältnismäßig größer, als das Risiko, das er bei ihr Asthmaanfälle auslösen könnte. Zumal sie ja auch mit Medikamenten so gut eingestellt war, das es ihr auch in seiner Anwesenheit gut ging. Also blieb unsere Ronja bei uns.
Das verwunderliche an der Sache war, das Ela bei vielen anderen Hunden hochallergisch reagiert hat, trotz Medikamenten, nur bei unserer Hündin nie. Da eine Allergie ja aber auch sehr viel über die Psyche ausgelöst wird, liegt es eigentlich nahe, warum das so war. Elas Liebe zu Ronja war stärker!
Heute ist Ela 20 Jahre, ihr Asthma ist immer noch da, aber durch gute Medikamente für sie kaum zu merken. Wir hatten im Laufe der Zeit vier Hunde, und niemals hat einer unserer Hunde ihr geschadet, andere Hunde , Katzen ect. aber oft.
Das ist doch sehr interessant, oder?
l.G.
Barbara