Ich hab den ganzen Film damals über ihn ja durchaus kritisch gesehen, und hab dann gedacht: Naja, er kann wohl anscheinend unbestritten sehr gut Diensthunde ausbilden (war mein Eindruck), aber sonst weiß ich ja nicht so... wäre für mich nix. (Wär mir auch zu teuer, davon mal ab.)
und wieso versagen diese angebl so tollen Hunde so häufig im Dienst oder wieso müssen Behörden betrogen werden?
Würdest du bitte respektieren, dass ich einen anderen Blickwinkel habe als du?
Ich habe
einen Hund aus dem Tierheim. Ich war in meinem Leben genau
einmal auf einem Hundeplatz. Ich weiß weder, wer Bart Bellon, noch wer Heuwinkel oder sonstwer ist und kenne
einen Film über HS.
Dass dieser Film ein Werbevehikel für HS ist, ist mir damals schon aufgefallen - ich hatte gerade ausreichend Erfahrung mit journalistischer Arbeit als solcher, um das zu bemerken. Ansonten hatte ich weder einen Grund, richtig fiese finstere Machenschaften zu erwarten, noch hatte ich die Möglichkeit, auch nur zu ahnen, wie weit das gehen könnte,
weil ich mich in der Materie nicht auskenne.
Woher sollte ich wissen, dass der Mensch überall rausfliegt und eigentlich gar nichts kann? Ich verstehe auch von der Ausbildung von Diensthunden im Detail doch eher nichts und habe damit auch nichts zu tun,
Wieso sollte ich als Durschschnittsmensch also irgendwas vermuten oder Fragen stellen? Und wem? Warum?
Über einen Hundetrainer, den ich selbst sowieso nie in Anspruch nehmen wollte?
Witzigerweise können all diese Vorwürfe der Leute belegt werden. Die spinnen sich also nichts zurecht.
Hab ich doch auch nie behauptet. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass für mich, als Durchschnittsperson ohne Kontakte in die Szene, mit begrenzter Freizeit und ohne die Ambition, eine Enthüllungsreportage über diesen Mann zu schreiben, es schwierig bis unmöglich ist, kalt herauszufinden,
ob die Vorwürfe belegt werden können.
Bei Christiane Rohn, zB, fand ich es gar nicht so schwer. Die hatte einen Lebenslauf, und der war voller vielsagender Lücken. Und zufällig wusste ich von jemandem, der Kunst studiert und sich viel damit beschäftigt hatte, dass das, was ihrer angeblichen Kunstausbildung entsprache, etwa dem Rüstzeug einer halbwegs begabten Hobbymalerin entsprach. Wenn man das weiß, liest man auch alles andere mit anderen Augen.
Ob ich sonst so viel weiter gedacht hätte, weiß ich nicht.
Ich konnte es, weil ich durch Vorwissen ein Detail in ihrem Hintergrund als gnadenlos aufgebauscht erkennen konnte.
Konnte ich bei Schlegel bezüglich der Diensthunde nicht.
Tu' dir keienn Zwang an. Der Mann muss ja auch von irgendwas leben.
Naja, du hast mir ja weiter oben indirekt vorgeworfen, durch mein Erwähnen des Videos, auch wenn ich es negativ bewerten würde, würde ich
Werbung für ihn machen. Das tust du dann aber im Grunde genauso.
lektoratte schrieb:
Haben seine Kunden eine Chance, etwaigen Betrug und Schaumschlägerei zu erkennen?
Wenn man es sehen will und nicht ganz blauäugig durch die Welt läuft, ja. Mir fiel es ja auch beim ersten Kontakt auf. Nicht jeder will die Wahrheit sehen. Das ist das Problem.
Wenn man etwas sehen
will, sieht man es vielleicht auch, wenn es gar nicht da ist... aber ich denke, ich versteh schon, was du meinst. Es gibt Warnzeichen, und man kann sie sehen, auch wenn mit viel Tamtam versucht wird, davon abzulenken.
lektoratte schrieb:
Und noch eine Frage an bellyeudogs (und evtl. Fauve, falls du auch davon wusstest) - bitte nicht als Vorwurf oder Angriff sehen, so ist es ganz und gar nicht gemeint. Ich traue nur meinen eigenen Augen hier halt nicht mehr.
Erkundige dich doch beim Vorbesitzer oder den von mir genannten Kontakten. Die geben - im gegensatz zu Schlegel- kostenfrei Auskunft.
Über
deine Meinung? Das ist nett von denen, aber da frag ich doch lieber dich direkt.
lektoratte schrieb:
Frage: Wie würdest du/würdet ihr?, die ihr mit ähnlichen Hunden lebt und arbeitet, dasselbe Video rein von der Methodik her bewerten, wenn es sich um einen echten Fall handeln würde?
Arrgh. Versuchen wir es nochmal.
Wenn du ein Video eines beliebigen Trainers sehen würdest, der einen angriffslustigen Hund genau so behandelt wie diesen Hund in diesem Video - wie würdest du darüber denken?
Ist es
sinnvoll, einen Hund so lange mit "Aktion auslösen, korrigieren, loben" zu traktieren, bis der zu allem Ja und Amen sagt, und kann das wirklich zu einem langfristigen Lernerfolg führen?
Wird so etwas häufig getan?
Meine Erfahrungen waren da eher negativ, aber vielleicht gibt es ja auch Gegenbeispiele?
Und man müsste den Hund in einem echten Fall in versch. Situationen sehen. Nicht nur auch einem Video.
Ja. Um den Hund zu beurteilen, müsste man verschiedene Situationen sehen, und am besten live.
Aber um die obige Frage zu beantworten, braucht man das vielleicht nicht unbedingt?
lektoratte schrieb:
Würdet ihr einen ähnlich gelagerten Fall ähnlich angehen oder nicht?
Klar. Wenn z.B ein vernünftiger Mensch ein ,,kaputtes,, Tier gekauft hat und man es verbessern kann? Wieso nicht. Nur bei gewissen Leuten nützt auch der beste Trainer nichts.
Ehm - das bezog sich einfach auf die von mir zusammengefasste Methode. Dass es grundsätzlich sinnvoll ist, einen gestörten Hund zu therapieren, wenn dies dem Hund wirklich hilft, steht für mich außer Frage.
Ist das lernpsychologisch sinnvoll, was er da tut, oder im Grunde Quark, egal wie ruhig er dabei bleibt?
Die Frage erübrigt sich, weil der Hund vor dem Film absichtlich gequält wurde, damit er im Film noch stärker auf dieses und jenes reagiert.
Die Frage erübrigt sich für mich deswegen nicht, weil mein Hund auf andere Hunde genau so reagiert,
ohne vor irgendeinem Film von mir absichtlich gequält worden zu sein. Der schafft das locker ganz einfach von alleine. Und den könntest du hundertmal auf den Rücken werfen, der würde, bevor er nicht völlig erschöpft ist, immer wieder aufstehen und es wieder versuchen.
Es geht nicht nur um den Hund in dem Video, es geht mir jetzt um die Frage, ob dieser Ansatz von euch grundsätzlich als erfolgversprechend eingeordnet wird oder nicht.
Ist es so schwer, von einem konkreten Fall auf andere ähnlich gelagerte zu übertragen?
Was dieser Mann (Schlegel und der Ami) also vorher mit dem Hund getan hat und auch im Film ist der reinste Mist.
Also wäre es für dich auch Mist, wenn er vorher mit dem Hund gar nichts getan hätte und der einfach so wäre, wie er sich da zeigt?
Das wär doch mal eine konkrete Aussage.
Man kann übrigens auch ruhig unlogische Dinge tun.
Natürlich. Und das ist dann auch nicht besser, als wenn man logische Dinge ohne die nötige Ruhe tut.
Nur, wie gesagt: Ich schrieb ja schon mindestens einmal, dass ich ähnliches mit einem ähnlichen Hund (meinem) bei anderen Trainern auch schon erlebt habe, nur weniger ruhig und weniger ausdauernd - und mit Null Erfolg.
Also stellt sich mir kleinem Licht nun die Frage:
Liegt es daran, dass dieser Ansatz an sich schon Mist ist? - Der eine oder andere aus der Klicker-Fraktion würde sicherlich sofort sagen: "Ja, bei dem Stresslevel kann kein Mensch und kein Hund gescheit lernen, das ist klar, dass das nicht hingehauen hat!"
Leuchtet erstmal ein.
Oder liegt es doch daran, dass die Ausführung bei den Trainern, bei denen ich gewesen bin, mangelhaft war, und an sich funktioniert das Konzept, wenn man es richtig macht...?
Denn wenn es das grundsätzlich
nicht täte, warum greifen dann noch so viele Hundetrainer (eigentlich alle, mit einer Ausnahme, bei denen ich länger gewesen bin) darauf zurück?
Ich hatte mir gute Hundeeerziehung immer etwas anders vorgestellt als das, was regelmäßg passiert ist, wenn ich länger als 3 Trainingsstunden bei irgendeinem Trainer gewesen bin. Aber die Muster ähnelten sich sehr stark. Also dachte ich: Okay, ich nix Ahnung gehabt, dann ist das wohl so. Dann muss es bei dieser Sorte Hund, den ich habe, wohl so sein. Schlimm, aber ist halt so.
Mittlerweile denke ich etwas anders darüber, aber ich hatte ja auch 5 Jahre Zeit dafür. Leider haben sich bestimmte Muster bei uns mittlerweile fast verselbstständigt, und das macht mich nicht grade froh. Ist aber ein anderes Thema.
Nur würde es mich darum schon interessieren, für wie sinnvoll ihr eine solche im Grunde auf Erschöpfung basierte Trainingslektion haltet, und wie oft sowas in der Hundeausbildung tatsächlich gemacht wird, und mit welchem Erfolg.
Wer den Hund mal mit seiem vorherigen Besitzer gesehen hat, kann sich in etwas vorstellen, was das Tier danach mitgemacht haben muss, um im Film so zu reagieren.
Gut. Und wer meinen Hund sieht, kann sich in etwa vorstellen, was er bei mir jeden Tag mitmachen muss, um so zu reagieren - und hätte damit Unrecht. Das hilft mir aber alles nicht weiter.
Mein Hund reagiert so. Punkt.
Man muss einen Hund live beobachten können, um diesen oder jenen Lösungsvorschlag machen zu können.
Ja. Klar. Ist ja auch richtig. Aber um eine Methode bewerten zu können, braucht es doch den Hund nicht dazu.
Beispiel:
Du könntest mir sicherlich einen Satz schreiben wie: "Clickern ist großartig dazu geeignet,... - aber .... absichern kann man damit nicht."
"Die Flexileine ist nicht geeignet, um einen Hund am Halti daran zu führen."
"Was XY in besagtem Video macht, könnte bei einem anderen Hund im Einzelfall erfolgreich sein, wenn.../ist, wie man es immer machen sollte, wenn.../ist großer Mist, weil..."
Das ist doch gar nicht so schwer, oder?
Irgendwie hab ich den Eindruck, wir reden aneinander vorbei.
Auf weitere Diskussionen habe ich keine Lust. Ich spiele lieber mit meinem Hund, als mich über so jemanden zu unterhalten.
Dann tu's doch, wenn der um diese Zeit noch Lust dazu hat. Meiner schläft jetzt.
Oder in anderen Worten: Ja, schade. Erst machst du hier einen großen Aufriss, und dann wirst du patzig, wenn man nachhakt. Während du gleichzeitig den Schlegel-Jüngern nicht ganz zu Unrecht vorwirfst, nicht genug zu hinterfragen.
Adresse für evtl Erkundigungen wurden ja bereits genannt. Und nochmal: Die Leute, die hier seine Machenschaften anprangern können auch nichts dafür, dass der Mann so viel Mist macht.
Hat doch auch niemand behauptet.
Die Leute, die hier seine Machenschaften anprangern, könnten sich aber mal vor Augen führen, dass nicht jeder so tiefe Einblicke in bestimmte Felder hat wie sie, und dass also Nachfragen möglicherweise einzig erfolgen, weil man gar nicht weiß, wovon die Rede ist.
Aber ich bin mir sicher, es wird immer genügend Leute geben, die zu ihm rennen. Komme was wolle.
Und wenn nicht, wird er sich rechtzeitig neue Geschäftsfelder erschließen. Geschäfstüchtig scheint er ja zu sein.
Und es wird immer Kreise geben, die von seinen Verfehlungen noch nix gehört haben...