" Die Alten"

RHS, die ursprüngliche Frage war ja auch nicht, sind alte Hunde für die Rettungshundestaffel geeignet, sondern "Warum interessiert sich niemand für alte Hunde aus dem Tierheim?".

Wenn dein persönlicher Beweggrund, ausschließlich Welpen zu kaufen, der ist, daß du grundsätzlich einen Hund brauchst, der diesen "Job" machen kann, finde ich das völlig in Ordnung. Aber es soll ja auch noch Leute geben, die halten Hunde einfach nur so, ganz ohne "Arbeit", nur zum Spaß von Mensch und Tier - und können sich doch tatsächlich auch auf sie verlassen, obwohl - oder gerade weil - sie sie erst so spät zu sich geholt und ihnen ihre Welt gezeigt haben.
 
  • 17. Mai 2024
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Hi sleepy ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich selbst habe noch vor etwa 1 Jahr nicht den leisesten Schimmer gehabt wieviele bullartige Hunde aufgrund der Diskriminierung in den TH einsitzen. ... Ich bin auf Couch gesucht, Zerg und wie sie alle heißen gestoßen und konnte es einfach nicht fassen.

So ging es mir auch. Hierauf wurde ich auch erst durch dieses Forum und entsprechendes Interesse im Internet aufmerksam.

Unsere (ersten) Hunde haben wir uns eher blauäugig zugelegt, über das Hundeelend in Deutschland waren wir nicht informiert. Da wir wenig Hundeerfahrung hatten, sollte es ein Welpe sein, um sozusagen von Anfang an alles -unter entsprechender Anleitung- mit dem Hund gemeinsam zu lernen. Die Entscheidung "Welpe" halte ich nach wie vor für richtig, denn so konnten wir in die Aufgabe und in die Problematik "Hund" hineingewachsen und die kaum vermeidbaren Fehler eines Ersthundebesitzers leicht wieder ausbügeln. Unsere Erfahrung war "Welpen im Tierheim?" - Gibts nicht, bzw. sind die so schnell weg wie warme Semmeln. (Zumindest war dies bei unserem Tierheim hier vor Ort so). Diese Erfahrung haben wir als Tatsache hingenommen und uns entprechend privat umgesehen.

Es fehlt hier wohl an aktiver Werbung der entsprechenden Organisationen, die auch die Menschen erreicht, die sich nicht schon sowieso für die Problematik interessieren. Denn die haben in der Regel ja schon das Haus voll Hunde. Die "Marketing-Abteilungen" sollten sich einmal Gedanken machen, wo entsprechende Werbung plaziert werden könnte, die auch bei der Zielgruppe (ahnungslose Menschen schauen nach einem Hund) ankommt. Warum z.B. nicht auch eine Anzeige auf der Flohmarkt-Seite schalten?

Zurück zum Thema: Wenn unsere 2 irgendwann einmal als glückliche Senioren friedlich einschlafen und das hoffentlich erst in vielen Jahren, werde ich -da bin ich mir jetzt schon sicher- einen "Second-Hand-Hund" über Couch-Gesucht o.ä. holen. Durch die vorangegangene Erfahrung, hätte ich nun keine Berührungsängste mehr, auch einen Nicht-Mehr-Welpen zu erziehen und zu prägen, wenngleich ich mir *zugegeben* nicht vorsätzlich den größten Verhaltens-Problemfall auswählen würde. Aber einen älteren Hund: Warum nicht?

Zum Thema Kosten kann ich nur sagen, dass Lektoratte Recht hat, wenn sie sagt, man soll sich vorher gut überlegen, wieviel Hund man sich auch finanziell leisten kann. Allerdings sollte man immer den Worst-Case annehmen, denn Jugend schützt nicht vor Krankheit und OPs mit entsprechenden Kosten. Die Kosten sollten also ein gut bedachtes Argument bei der Anschaffung sein, jedoch nicht in Beziehung zum Alter des Hundes gesetzt werden. Die Gleichung

junger Hund = gesund = günstig
und
alter Hund = krank = teuer

wird nicht aufgehen, zumal auch der jetzt junge (und vermeintlich gesunde) Hund älter werden wird.

LG
Pelzgesicht

 
Hätte man mir die Frage vor 1,5 Jahren stellt (also in der Zeit wo ich garantiert keinen Hund wollte), hatte ich geantwortet "Wenn es umbedingt sein muss, dann einen Welpen!" Dann zog Smokey ein, ich merkte dass Hunde echt klasse Begleiter sind, aber Welpen verdammt viel Arbeit machen (wir haben sie trotzdem gemacht, auch wenn ich mir - naiv wie ich damals war - gewünscht/gehofft hätte, das es nicht ganz so anstrengend werden würde).

Mittlerweile bin ich froh, dass Smokey aus dem gröbsten raus ist!
Sollte bei uns ein zweiter Hund (oder falls Smokey mal das zeitliche segnet) einziehen, dann einer, der entweder vom Alter her dann zum Dusselhund passt oder - wenn es Smokey vorher nicht mehr gibt - irgendwas zwischen 2 und 4 Jahre, noch nicht zu alt aber auch nicht zu jung.

Ich hatte damals auch extreme Vorbehalte über erwachsene Tiere aus dem Tierschutz, für mich musste es immer einen Grund geben warum diese Tiere im Tierheim sitzen... Nun bin ich schlauer, wäre uns unser Vermieter nicht in die Quere gekommen, dann hätten wir hier einen 6jährigen noch sitzen :)
 
Rettungshunde müssen viel lernen, was Therapiehunde nicht lernen müssen - Schwimmen, Fährten, Stöbern, Anzeigen, was auch immer, aber eben ganz praktische Dinge. Und alles Dinge, bei denen doch wohl (hoffentlich) nicht zur Diskussion steht, dass das Tierheimhunde schlechter könnten als nicht-TH-Hunde!

Hier geht es doch rein um den Sozialbereich (für den offenbar Defizite bei TH-Hunden vermutet werden) und da sind die Anforderungen an einen Rettungshund auf sicher nicht größer als an einen Therapiehund! Dabei ist doch völlig irrelavant, welche anderen Fähigkeit ein Rettungshund außerdem noch braucht.

Häh?
Ich dachte, hier geht es um "alte" Hunde und deren Ausbildungsmöglichkeiten?
Niemand hat gesagt, dass die von Dir angesprochenen Dinge nicht mit einem TH-Hund möglich sind, aber doch nicht mehr in jedem Alter? :verwirrt:
 
Rettungshunde müssen viel lernen, was Therapiehunde nicht lernen müssen - Schwimmen, Fährten, Stöbern, Anzeigen, was auch immer, aber eben ganz praktische Dinge. Und alles Dinge, bei denen doch wohl (hoffentlich) nicht zur Diskussion steht, dass das Tierheimhunde schlechter könnten als nicht-TH-Hunde!

Hier geht es doch rein um den Sozialbereich (für den offenbar Defizite bei TH-Hunden vermutet werden) und da sind die Anforderungen an einen Rettungshund auf sicher nicht größer als an einen Therapiehund! Dabei ist doch völlig irrelavant, welche anderen Fähigkeit ein Rettungshund außerdem noch braucht.

Häh?
Ich dachte, hier geht es um "alte" Hunde und deren Ausbildungsmöglichkeiten?
Niemand hat gesagt, dass die von Dir angesprochenen Dinge nicht mit einem TH-Hund möglich sind, aber doch nicht mehr in jedem Alter? :verwirrt:

Selber Häh??? ;)
Nein mir geht es darum, dass RHS mehrfach behauptet oder angedeutet hat, es sei zu riskant mit einem Hund, dessen Vorgeschichte man nicht lückenlos kennt und den man nicht von Welpe an geprägt hat, Rettungshundearbeit zu machen.

Als Tanja dann schilderte, dass Momo - obwohl nicht gut sozialisiert und mit schlechten Erfahrungen - dazu sehr wohl hervorragend in der Lage war, weil stests gutmütig, hat er gefragt, ob das nicht aber eher die Ausnahme sei.

Aus diesen Statements geht doch ganz klar hervor, dass er bei TH ein Defizit im Sozialverhalten vermutet, bzw. ihm das Risiko an einen solchen zu geraten zu groß ist.
Soweit er das nur für sich schildert soll mir das recht sein, von dem Moment an aber, wo er TH-Hunde, die die erfolgreich bewältigen plötzlich indirekt als Ausnahme hinstellt, finde ich das nicht mehr lustig.
 
@ Momo-Tanja

Super. Mir wäre es zu riskant. Ganz einfach. Wieviele ältere Hunde habe ich schon gesehen, die zu allem aber nicht zu dieser Arbeit in der Lage waren durch ihre Vorgeschichte. Es gibt immer Ausnahmen. Nur was ist jetzt die Ausnahme.

Und so nebenbei. Meiner war mit 1 Jahr und 7 Monaten prüfungsfertig.

Wenn das alles ist was zählt,dann ist ein Welpe für Dich wirklich besser. :rolleyes:
 
Wie gesagt, ich hab schon einige ältere und alte Hunde gesehen die alles waren nur nicht für diese Arbeit geeignet. Von denen hört man aber nichts, sondern nur von denen die geeignet sind. Woran das wohl liegt. Über die mir bekannte Häufigkeit der einen oder der anderen schweige ich lieber. Wird sowieso nicht ernst genommen.

Na, dann will ich meine beiden alten Hunde mal outen. Mein Rex wäre aufgrund seiner HD und seines ausgeprägten Dickschädels für diese Arbeit selbstredens nicht geeignet gewesen. Trotzdem hatte ich mit diesem Hund 5 wunderbare Jahre und 'ne Menge Spaß... Er war deswegen kein schlechterer Hund als andere - ganz im Gegenteil, er war der beste Hund von allen.

Meine Lisa wäre mit ihrem verkrüppelten Vorderbein (da hatte der Vorbesitzer wohl kein Geld für eine OP) und ihrer Arthrose selbstredend auch nicht für einen solchen Job geeignet. Weder mein Hund noch ich haben da ein Problem mit. Sie ist deswegen kein schlechterer Hund als Welpen, Rettungshunde o.Ä. Sie ist meine alte, kranke Lisa, die nichts lieber tut, als sich den lieben langen Tag die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen. Und das ist für mich und meinen Hund gut so...


Du meinst es vermutlich gar nicht so, aber ein bisschen kommen deine Beiträge bei mir so an, als sei ein alter Hund ein schlechterer Hund und ein Halter älterer Hunde ein schlechterer Halter... Irgendwie fehlt in deinen Beiträgen (in meinen Augen) die Erwähnung der Wertschätztung der alten Hunde. Das lässt mich (zugegebenermaßen) ein wenig gereizt reagieren.
 
abgesehen davon, dass es in vielen staffeln genügend hunde gibt, die eben nicht komplett gutmütig sind, die eben nicht absolut wildrein sind und die schlecht ausgebildet wurden... davon ist der grossteil aber von welpenbeinen an bei seinem herrle. ;)
aber die haben auch das glück einer nicht diskriminierten rasse anzugehören und darum fällt das wohl nicht so sehr ins gewicht.

es war ja schon toll, dass die staffel bereit war einen listi aufzunehmen, aber mit zweierlei maß gemessen wurde dennoch... wärend es lustig war, wenn der golden (sorry, aber war einer) bei einer vorführung aus dem kommando des hundeführers ging und kindern in der vorderen reihe die pommes geklaut hat - so hätte sich momo nichtmal einen furz erlauben dürfen.
 
Hm, Malle war 6,5 Jahre alt, als ich ihn übernommen habe und zählt damit wohl schon zu den "älteren Hunden".
Ich habe damals nach einem älteren Hund gesucht, weil ich mich von meiner Mutter hab bequatschen lassen, dass ich mein Leben derzeit nicht über Jahre überschauen könnte und deshalb ein kürzerer Zeitraum verantwortungsvoller wäre (und ihr Mutterherz beruhigen würde *g*).
Tja, so kam es zu Malle...

Malle war erzogen, dh er war stubenrein (das auch verlässlich) und er knabberte in der Wohnung nichts an- ist schonmal ein Pluspunkt, ohne Frage.
Der Rest seiner mit Sicherheit vorhandenen Grundausbildung musste ich mühsam wieder hervorkramen, dh im Grunde habe ich nochmal von vorne begonnen und dabei manchmal Aha-Erlebnisse bei mir und dem Tier ausgelöst (monatelanges Bei-Fuß-Training, Hund sackte immer nur zusammen, sobald ich ihn anschaute, war völlig konfus. Dann eines Tages ging im Grunde ein Ruck durch den Hundekörper und er lieferte ein Bei-Fuß, mit dem wir eine BH bestanden hätten...).
Jahrelang habe ich an dem Komm gearbeitet. Er konnte es, das war nie das Problem. Das Problem lag in seiner Körperhaltung begraben: Rief ich den Hund, kam er schleckend, bogenschlagend und geduckt heran- nicht schön!

Und, was auch nicht unerwähnt bleiben sollte: Obwohl er mit einem anderen Rüden zusammenlebte, waren seine Kenntnisse der Hundesprache ziemlich verschütt. Hündinnen waren ihm damals schon heilig, wenn die ihn zum Spielen aufforderten, lief er nur weg, bei Rüden ging er drauf, ohne Skrupel.
All das haben wir in den Griff bekommen, teils mehr teils weniger gut, dennoch bleiben Dinge, von denen ich sage: Hätt ich ihn doch früher gehabt, ihm und mir wäre einiges erspart geblieben (ich hätt ich beispielsweise kastrieren lassen, das Tier zeigt Anzeichen von Hypersexualität und hat sich außerdem scheinbar jahrelang durch das Besteigen von Mensch und Hund ausgelastet, das ist eine Verhaltensweise, die ich nicht wegbekomme, ist mein Tier unausgelastet (weil zB verletzt), fängt es damit wieder an, kurz danach fängt er an, auf alles aufzupassen, was so passiert und steht dir locker auch mal nachts um drei zähnefletschend in der Wohnung, weil der Zeitungsmensch die Zeitung einwirft...).

Bevor aber überhaupt ein Arbeiten (oder auch nur ein entspanntes Zusammenleben) mit dem Tier möglich war, stand erstmal eine intensive Desensibilisierung auf dem Programm. Gegen was?
Hände, Leinen, Zeitungen, große, breite Männer, Menschen im Dunkeln, Menschen mit dunkler Hautfarbe (der letzte Punkt war mir sowas von unangenehm! Ich, die Zecke, stehe irgendwo und mein Hund knurrt den vorbeikommenden dunkelhäutigen Menschen an...boah, wat hab ich daran gearbeitet...).
Mit enormen Verlustängsten hatten wir lange zu kämpfen, Malle der sich auf den Boden schmiss, weil er mit meiner Mitbewohnerin ohne mich das Haus verlassen sollte, Malle, der stundenlang weinte, nur weil ich das Haus verließ und ihn mit Mitbewohnerin zurück ließ, Malle, der bei meinen Eltern komplett nicht ansprechbar war, weil ich auf Klo ging, ohne ihn mitzunehmen, Malle, der weinend vor der Klotür stand, weil ich duschte und schlußendlich natürlich: Malle, der halb Bremen zusammenbrüllte, sobald er alleine blieb.
Noh heute ist es so, dass Veränderungen, verunsicherungen beim Alleinebleiben ihn dermaßen aus der Bahn werfen, dass Du nahezu von vorne anfangen kannst. Alles muss gleich bleiben, alles muss plüschig sein, dann bleibt der Hund auch alleine, ansonsten heißt es "Randale".

Mitterweile ist er ein lockerer, souveräner, leichtführiger Hund, der Menschen liebt, egal wie sie aussehen, der zwischen "draußen ist es hell" und "draußen ist es dunkel" keinen Unterschied mehr macht (und nicht mehr dauerhaft knurrend durch die Gegend rennt), der, sobald ich ihn freigebe, mit anderen Menschen mitgeht, der die Grunderziehung beherrscht und auch (relativ...) gerne aufs Komm hört.
Er ist jetzt 12,5 Jahre alt und ich würde sagen, wir haben knapp 5 Jahre gebraucht, alles in die Waage zu bringen.

Deshalb: Ein älterer Hund kann durchaus mehr Arbeit bedeuten, als ein Welpe/Junghund!

Und genau aus dem Grund, träume ich, wenn Malel mal nicht mehr ist (in etwa 20 Jahren...) doch von einem Junghund. Ich hätte gerne mal die Erziehung selbst in der Hand, würde gerne nicht vornehmlich damit beschäftigt sein, die Erinnerung an die vorherige Haltung auszulöschen, würde gerne meine eignen Pririotäten in der Erziehung setzen usw.

Wer dann letztendlich hier einzieht, wie alt und mit welcher Vorgeschichte, was weiß ich *schulterzuck*
Wie gesagt, ich träume von einem Hund ohne große Vorschädigung (und ja, das mag egoistisch sein) an dem ich nur meine eigenen Fehler ausbügeln muss, aber letztendlich wird mein herz entscheiden und wer weiß, was das dann sagt? *g*

LG
Sina und Nervpott Malle
 
Das schönte an diesem Thread sind mittlerweile die Geschichtchen von euern "alten Eisen". :love:
 
Das schönte an diesem Thread sind mittlerweile die Geschichtchen von euern "alten Eisen". :love:

Dem kann ich nur beipflichten, zumal sie die beste Werbung für ältere Hunde sind, da man aus jedem Wort den Stolz und die Liebe herausliest:love:
 
Ich finde alle Argumente - ob pro oder contra alter oder junger Hund - okay. Muss jeder wissen, was für ihn oder sie das Beste ist.

Witzigerweise finde ich, es schafft die größte Verbundenheit, wenn man negative Gefühle, Ängste, Erfahrungen gemeinsam überwindet und durch positive ersetzt. Der Stolz, wenn ein mißtrauischer Hund mit Vertrauen entgegen bringt, ein Hund, der nie ein Bindung kannte, diese zu mir aufbaut. Da geht mir das Herz auf, ich bin stolz wie Oskar. Leistungen? Wenn der Hund dann alltagstauglich ist und sein Leben lebt, sich geliebt fühlt, glücklich und zufrieden ist, behütet auf meiner Couch liegt... Das halte ich für eine große Leistung.

Wie alt "alt" ist? Oftmals schon bei 4-5 Jahre, wie viele Leute meinen...;)
 
Manches hört sich für mich ein wenig nach Bequemlichkeit an. Man holt sich einen älteren Hund, weil der ruhiger ist, nicht so anstrengend wie ein Welpe und bestenfalls alle Kommandos drauf hat. Bloss keine Arbeit.

Mein erster Hund war rund 10 Jahre alt, als ich ihn aus dem Tierheim übernahm. Er hat (nachweislich) 8 Jahre als Kettenhund gelebt (= kaum soziale Kontakte zu Menschen, zu Hunden schon mal gar nicht) und im Anschluss 2 Jahre in einem Tierheimzwinger.

Der Dicke konnte NIX, kannte NIX, wollte NIX!

Es war eine sehr nervenaufreibende, zeitaufwendige und intensive Arbeit nötig, um aus ihm einen halbwegs verträglichen und kooperativen Zeitgenossen "zu machen". Resultat: Er war der anhänglichste und tollste Kerl der Welt (für mich). Aber: Einfach oder gar bequem war die Zeit mit ihm sicher nicht.

Dafür hatten wir eine tolle und sehr intensive Bindung zueinander. :love:
 
@ Midivi

Das von Dir gebrachte Zitat ist eine Reaktion auf einen davorstehenden Beitrag, der für mich diesen Tenor hatte (Hund kann leichter geparkt werden etc.). Dass es auch anderes gibt ist mir klar.

Meintest Du meine Aussage damit?

Kurze Erklärung: Ich bin - nicht oft, aber hin und wieder - auf die "Dienste" eines Hundesitters angewiesen, in meinem Fall sind das meine Eltern. Sie "verwahren" meinen Hund z.B., wenn ich länger ausser Haus bin (weil ich z.B. erst Uni habe und im Anschluss zur Arbeit fahren muss).

Es kommt selten vor, das ich Moses nicht selber mitnehmen kann, aber er kommt dann - wie gesagt - zu meinen Eltern, welche aber keine Lust darauf haben, großartige Spirenzchen mit ihm zu unternehmen. Meint: Er geht mit ihnen Gassi - und darf sich ansonsten in der Wohnung aufhalten.

Einen Welpen oder Junghund würden sie nicht akzeptieren (was ich verstehen kann, denn es ist auch nicht ihre Aufgabe, meinen Hund zu erziehen). Moses hingegen ist "fertig", stubenrein, pennt in seiner Ecke - und gut ist.

Nenn es "parken" - aber für mich ist das ein ganz klares Pro älterer Hund Argument (wobei Moses jetzt noch nicht älter im Sinne von alt ist - aber das ist eine andere Geschichte). ;)

Das Du ganz andere Ansprüche an einen Hund stellst, steht ganz ausser Frage! Obwohl ich auch schon Mischlinge in der Rettungshundestaffel / als Therapiehunde etc. pp. gesehen habe.

Edit: Ich lese gerade, Lektoratte hat dieses Argument noch einmal schön dargelegt. :hallo:
 
Aus diesen Statements geht doch ganz klar hervor, dass er bei TH ein Defizit im Sozialverhalten vermutet, bzw. ihm das Risiko an einen solchen zu geraten zu groß ist. Soweit er das nur für sich schildert soll mir das recht sein, von dem Moment an aber, wo er TH-Hunde, die die erfolgreich bewältigen plötzlich indirekt als Ausnahme hinstellt, finde ich das nicht mehr lustig.

Mein oben beschriebener "alter Sack" war im übrigen der erste Hund überhaupt (!!!), welcher das Franz-Sales-Haus in Essen als Besuchshund betreten durfte. Dank ihm (meint, dank seiner guten Arbeit und der tollen Resonanz) gibt es nun ein Therapiehund/Besuchshund-Angebot, bestehend aus zwei ausgebildeten Labbis und meiner Wenigkeit mit Strassenköter Moses (der aber - zugegebenermaßen - Besuchshund ist und kein ausgebildeter Therapiehund). ;)
 
Danke Consultani, deine Argumente entsprechen sehr meinen. Ich finde dieses Thema sollte jedoch total individuell gesehen werden!! Es ist das aller wichtigste, das Hund und Mensch harmonieren und beide Seiten glücklich zusammen leben können- es muss halt passen. Viel wichtiger ob jung und alt finde ich persönlich einen Hund aus dem TH oder Tierschutz zu nehmen, es gibt so viele davon!! Die Argumente für einen Welpen vom Züchter wären nicht die meinen. Ich habe 3 Nothunde davon 2 aus Vermehrerfarmen, die waren auch im Alter nicht stubenrein als sie kamen :) und Linn ziemlich verkorkst. 2 andere aus TH. Erst vor 6 Monaten kam als kleine Zugabe noch die 10 Jahre alte Yorkihündin Lulu dazu. Sie sollte eingeschläfert werden, weil zu alt und nicht mehr ganz dicht war.
Natürlich ist das Argument von Christine mit den Tierarztkosten auch nicht von der Hand zu weisen, aber irgendwann sind ja auch alle Hunde mal alt.. Früher oder später kommen leider die Kosten.
Also meine Hunde: 10, 10, 8, 6, 6 und 6 Jahre alt wären total genervt von einem süßen quirligen Welpen und sie haben ja auch Mitspracherecht bei neuen Mitbewohnern.
Ich hoffe ihr seid alle glücklich mit euren jungen oder alten Hunden
Ate
 
@sleepy: ich bin genauso gefühlsduselig wie du seuftz*

@All: wir haben uns in letzter Zeit viel Gedanken über die Zweithundehaltung gemacht (ich hatte min immer 2, manchmal auch 4 oder 5). Leider lassen sich manche Dinge nicht miteinander vereinbaren: viel sportliche Aktivität würde ich einem alten Hund nicht mehr zumuten wollen (mit alt meine ich wirklich alt, ab 8 Jahre aufwärts). Was soll ich mit dem Hund machen, wenn ich mal wieder 15 km fahrradfahre? Oder wenn mein Mann 2x am Tag 10km joggen geht? Alleine lassen? Daher haben wir uns auf einen Kompromiss geeinigt: wenn ein Zweithund kommt, dann ein kleiner (der kann dann im Fahrradkorb chauffiert werden).
 
Super Idee Darla, mache ich auch oft mit Lulu oder Pepita. Nur Josefine mag es gar nicht. Aber da es 3 Kleine sind bleiben sie auch mal gerne Daheim - ;) im Bett. Aber Fahrrad fahren mit den Großen schaffe ich auch nicht.. sie laufen immer quer. Die toben dann zu dritt im Garten. Mela ist nicht wirklich alt, aber weil Exzuchthündin sind ihre Gelenke total kaputt.
Was sagt den der Schatz zu einem kleinen Bruder oder kleinen Schwester?
Bei meinen sechsen sind ein Labrador und ein Malteser die die sich am besten verstehen- bzw. sogar lieben.
lg Ate
 
ich wuerde keinen alten hund nehmen.
das hat nichts mit bequemlichkeit oder oder angst vor kosten oder was weiss ich zu tun.
wenn ich mich fuer ein tier entscheide, dann binde ich mich auch dran und
es faellt mir sehr sehr schwer es dann zu verlieren.

es mag menschen geben die sowas leichter wegstecken koennen. ich kanns nicht.
hatte schon 5x die "gelegenheit" es zu versuchen.

einen welpen muss ich mir allerdings auch nicht anschaffen, zumal diese ja eher selten
im tierschutz zu finden sind. cash ist nun 3 und wir sind gluecklich mit ihm und seinen macken ;)
 
@Linn: bei Darla sieht das so aus: Klein + hibbelig = super:love:. Sie steht leider garnicht auf Rüden (diese aufdringlichen Kerle :D), somit wird hier irgendwann mal ein kleines (ich meine: wirklich kleines) Mädchen einziehen (Alter egal, muss nur zu uns passen und sich mit Darla verstehen). Ein Zwergpinscher oder sowas in der Art (kurzhaarig), eben eine Fusshupe. Aber das dauert noch.......
 
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