Bianca, ich bin ganz sicher, wenn's so sein sollte, kriegt ihr das auch hin.
Ich kann das "Jetzt oder nie!"-Gefühl aber absolut nachvollziehen. Ging mir beim zweiten Mal genauso.
Wir wollten gern noch ein zweites Kind, aber irgendwann wäre ich mir selbst "vom Kopf her" und vom Buchwissen, was hinter dem Kopf steckt, zu alt gewesen. (Darum ist jetzt ja hier auch Schluss, auch wenn der Bauch oder was auch immer phasenweise immer noch gern noch ein Drittes hätte.)
Und ich hatte eigentlich gesagt:
Spätestens mit 40 hörst du auf zu probieren.
Naja - nun war der Zyklus so unregelmäßig und vor allem lang und der GG so oft im evtl. passenden Moment nicht verfügbar, und ich hatte auch noch Eisprungtests übrig, soass ich den Termin doch überzogen habe.
- Aber gerade als ich mir innerlich gesagt habe: "Das war jetzt der letzte Test, neue besorgst du dir nicht mehr, wenn es dieses Mal nicht klappt, ist Schluss", und der GG anfing, wegen "Termindruck" usw. herumzumosern, nur weil ich mal relativ offen gesagt habe, was Sache ist und dass jetzt sein Typ verlangt wäre...
- naja, da hat's dann tatsächlich doch noch hingehauen.
Und ich war dann gerade 41 geworden, als es Jakob geboren wurde. (Beim Fabi war ich 36.)
Meine Cousine wurde beim ersten Kind gerade 42 (war zeitgleich mit meiner ersten Schwangerschaft) und hat damals die Schwangerschaft tatsächlich körperlich deutlich besser verknust als ich (z. B. hatte sie nur einen Mininbauch, fast bis zum Schluss, und dementsprechend keine Rückenprobleme) sowohl die erste als auch die zweite. - Bei ihr hat's allerdings (auch schon in viel jüngeren Jahren) auf natürlichem Weg nicht geklappt, bei ihr war es also eine andere Art von "letzter Versuch".
Ich hab beim zweiten Mal schon gemerkt, dass der Rücken schon einiges durch hatte. War letztlich aber auszuhalten.
Was ich allerdings als extrem belastend empfunden habe, war, was fast zwangsläufig passiert, wenn man in diesem Alter die gesamte Pränataldiagnostik mitmacht. Das würde ich zwar immer wieder machen - ich weiß halt gern, was mich erwartet...
- aber das rechnerische "Grundrisiko" ist in dem Alter so hoch, dass im Grunde schon minimale Auffälligkeiten einen in (rechnerisch) besorgniserregende Bereiche bringen - und dann ist eigentlich der nächste Test (Fruchtwasser oder Chorionzotten) vorprogrammiert, weil mit halbem Wissen kaum einer leben mag.
Das muss man sich vorher klar machen, und auch, dass diese kleineren Auffälligkeiten im Grunde bei einer älteren Mutter faktisch so viel oder wenig zu bedeuten haben wie bei einer jüngeren. - Einfach um die "Was habe ich getan? - War ich egoistisch, in diesem Alter noch ein Kind haben zu wollen, und nun ist es vielleicht
deswegen nicht gesund?"-Falle zu vermeiden - in die man sonst in der Zeit zwischen den Untersuchungen unweigerlich hineintappt.
Egal, wie berechtigt oder unberechtigt diese Angst ist... wenn man sich darauf nicht vorbereitet hat, erwischt sie einen- und vielleicht sogar, wenn man es getan und sich ales gut überlegt hat.
Wobei der Fall bei Jakob ja tatsächlich noch deutlich spezieller lag. - Was mir aber auch im Nachhinein erst deutlich wurde. Der Arzt hat bei der zweiten Untersuchung (als schon klar war, dass alles in Ordnung ist) gesagt, dass er aufgrund der Erfahrung persönlich rein vom Aussehen des Embryos her
auch ohne mein Alter zu kennen jede Wette eingegangen wäre, dass Jakob das Down-Syndrom hat. (Er hat mir auch anhand von anderen Bildern erklärt, warum, und ich konnte es nachvollziehen.)
Er hatte also tatsächlich eine falsch-positive Diagnose gestellt - und war überglücklich, sich geirrt zu haben.
Aber tatsächlich wäre diese ganze "Maschinerie" nebst der verbundenen Unsicherheit für uns sehr wahrscheinlich auch schon losgegangen, wenn der Arzt sich weniger sicher gewesen wäre.
Macht das Sinn, was ich hier schreibe?
Eine Freundin von mir wurde auch mit Anfang 40 recht schnell nach Kind 1 nicht ganz geplant das zweite Mal schwanger und hatte da so viel mit Kind 1 zu tun, dass sie alle Termine für etwaige Untersuchungen, die sie bei Kind 1 mit fast 39 noch wahrgenommen hat, irgendwie verpasst hat - bis auf den Organultraschall am Ende. Die hatte jedenfalls beim zweiten Mal trotz allem die deutlich entspanntere Schwangerschaft.
Womit ich definitiv nicht sagen will, dass man am besten gar nix testet, sondern nur: Sich nicht verückt machen zu lassen kann sehr hilfreich sein.