Es ist wirklich schön zu lesen, dass es nicht nur mir so geht.
Ich wusste, dass ich mit Mattes einen Hibbel und somit das genaue Gegenteil von Cain zu mir nehme und ja, ich habe es bewusst und gerne getan.
Ich wollte einen Arbeitshund und das ist er.
Nur habe ich tatsächlich in manchen Situationen unterschätzt, wie anstrengend es auch sein kann...
Wir versuchen generell eine Balance zu finden zwischen: "Du musst jetzt hinliegen un nix machen", "Du darfst Dich selber bespaßen" und "Du wirst bespaßt".
In dem Punkt haben wir auch tatsächlich schon Fortschritte gemacht.
Während Mattes zu anfang kaum zu Ruhe kam und bei jedem unbedachten Atemzug aufgestanden und rumgetigert ist, ständig i-welche Sachen anschleifte, die er nicht haben sollte und fast pausenlos an Cain, den Katzen oder uns herumknabberte, kann er nun tatsächlich auch einfach mal liegen und schlafen.
Und zwar ohne, dass wir ihn dafür im Hundezimmer einsperren müssen.
Teilweise verzieht er sich sogar von ganz alleine, legt sich auf die Couch oder den dicken Teppich im Treppenhaus und schläft.
Auch an der Schlafhaltung sieht man, dass er entspannter ist (Beine in die Höhe).
Wenn wir aus dem Haus gehen, um Gassi zu gehen o.ä. muss er hinsitzen und warten, bis erst Cain und dann er das Geschirr anhat und es wird auch erst losgegangen, wenn er brav sitzt.
Für jedes Cain anknibbeln wird er wieder hingesetzt und der Spaziergang verschiebt sich 10-20 Sekunden nach hinten.
So ist es mittlerweile möglich, loszulaufen, ohne gleich zu Beginn einen riesen Tumult zu starten.
Er hat auch gelernt, dass zuerst die Katzen, dann Cain und zuletzt er den Napf beim Füttern hingestellt bekommen und er wartet bis alle fertig sind, bevor er an die Näpfe darf.
Wie sehr er sich dafür beherrschen muss erkennt man deutlich an den Sabberfäden, und dem verzweifelten Gesichtsausdruck mit dem er mich ansieht, bis ich die Freigabe gebe.
Dann üben wir Impulskontrolle:
nicht jeder Ball oder jedes Leckerli, dass runterfällt ist Deines. Schön sitzenbleiben und warten, bis die Freigabe kommt ist die Devise.
Die ultimative Übung: Leckerli auf die Nase
Bezüglich Leinenführigkeit:
wir hatten damit begonnen, dass ich langsamer wurde, wenn er begonnen hat zu ziehen. Hatte bei Cain damals ziemlich schnell gewirkt (zusammen mit dem Kommando "langsam").
Kaum Chance.
Nächste Möglichkeit: Richtungswechsel. Wie eine Irre bin ich losgelatscht. 4 Schritte rechts, 9 Schritte links, zwei hier, drei da.
Der Erfolg war, dass er sich merkte, wo ich ursprünglich hinwollte, die übrigen Richtunngen schön mitlief und in die eigentliche wieder anfing zu ziehen.
Zudem mit zwei Hunden an der Leine, oder morgens unter Zeitdruck vor der Arbeit kaum praktikabel.
Aktuell bin ich dabei bei Gezerre einfach stehen zu bleiben und so lange zu warten, bis sich die Leine lockert, oder er mich gar ansieht und/oder einen Schritt auf mich zugeht.
Der Erfolg stellt sich seeeehr langsam ein, aber gestern Abend (ohne Ablenkung durch Cain o.ä.) konnten wir einen angenehmen Gassigang hinter uns bringen.
(Meine Handgelenke tun kaum weh..)
Das Jagdthema wird noch interessant.... da muss ich noch nen Plan erstellen... jemand Ideen?
In der UO ist der kleine Herr übrigens der Knüller: da krieg ich wahrlich Herzlein in die Augen, so schön, wie er läuft
Und nächsten Sonntag geht dann auch der Team Balance Kurs wieder weiter. Da isser auch so ziemlich der Kursstreber
Mit ZOS haben wir auch angefangen.. klappt super! Er kann sogar schon im Liegen verweisen
Aber nicht, dass Ihr jetzt denkt der hätte den ganzen Tag über Programm.
Ganz so isses nicht.
Ich versuche noch die richtige Dosis und Verteilung zu finden, so dass er auch nicht überdreht und trotzdem ausgelastet ist.