Ich kenne aufgrund meiner Arbeit in Duisburg, z.B. in D - Bruckhausen auch mehr die Türkinnen ohne Kopftuch, habe aber den Eindruck das das Tragen von Kopftücher zunimmt.
Das liegt möglicherweise auch daran:
Auf der einen Seite Feierabend Imame ohne Ausbildung, auf der anderen Seite in der Türkei gut ausgebildete Imame.
“Wes Brot ich es, des Lied ich sing“ Da brauch man sich nicht wundern das Probleme der Türkei auch auf deutschem Boden ausgetragen werden.
Das Wort Integration wird so oft bemüht. Ich frage mich des öfteren selbst, welche Form von Integration möchte ich? Wie soll die aussehen?
Sollen die in Frage kommenden Personen werden wie wir? Was bin ich bereit mit zu tragen?
Ich bin keinesfalls bereit die mühsam, auch von mir, erkämpften Rechte von Frauen nur ein Fitzelchen aufweichen zu lassen. Mir geht die wirkliche Akzeptanz von Gleichberechtigung in Deutschland noch lange nicht weit genug. Deshalb reagiere ich auch so negativ auf das Tragen der Burka.
Von mir aus kann Kopftuch und Burkini getragen werden. Ich möchte lediglich wissen mit wem ich spreche und nicht mit einem Symbol für die Unterdrückung von Frauen konfrontiert werden. Außerdem hoffe ich, das das für diese Burka tragenden Frauen ein Schritt in die persönliche Freiheit ist, wenn sie sie ablegen müssen, auch wenn sie das vielleicht gar nicht so sehen.
Aber im Grunde ist das ja nur ein Randthema, auch wenn es mich zugegebener maßen sehr bewegt.
Bei aller politischen Korrektheit, wir sind hier in Deutschland, ein souveräner Staat und Integration verlangt auch Anpassung.
Ich stimme Dir voll zu, Cornelia!
Auch ich sehe die Kopftuch/ Burka/ Burkini Diskussion insgesamt mehr als Randthema, denn als das, was unsere Wertehaltung/ Demokratie/ Verständnis von Freiheitsgedanken betrifft.
Das eigentliche Thema ist in meinem Dafürhalten das Binden der Menschen, die hier neu ankommen , vor allem aber jene, die in bis zu vier Generationen hier leben und arbeiten. Bindung durch den Glauben, welcher, hier gibt es einige alevitische Gruppierungen, eher moderat locker gelebt wird. Doch es veränderte sich im Laufe der letzten zehn Jahre schleichend einiges, was wir nur an Äußerlichkeiten festmachen können.
Junge Frauen, welche so wie alle gekleidet waren, heirateten. Ein Jahr später, Kinderwagen schiebend hatten diese plötzlich einen hinderlichen langen Mantel plus dazu gehörendem Accesoire auf dem Kopf. Beim Bus einsteigen mit Baby half ich und fragte ein mir bekannte Frau, warum sie d a s jetzt trage? Sie meinte' das ist doch schön, mirgefällt es.' Ihre Augen straften diese Worte Lügen, so traurig sagten sie ' frag nicht weiter, ich ertrage es nicht.
Da wir, eine ganze Gruppe von Frauen viele Jahre orientalischen Tanz ausgeübt haben, kannte ich deren Mutter , 'unsere' Mama Döner' gut. Die waren lebensfrohe, offene Menschen, halt mit dreiTöchtern.
Viel hat sich seit den Hochzeiten verändert. Der ein Schwiegersohn hat den Gemüseladen, der ist jetzt so " geschlossen", dahinter befindet sich nun lange eine Moschee mit anschließendem Grillplatz/ Bänken und Parkmöglichkeiten . Also alles schön zusammen also.
In Osanbrück selber tritt ein gewisse Veränderung noch deutlicher zutage. Busfahrend fällt es einem, da nicht abgelenkt, noch mehr auf. Ups, so viele Männer ,Männer mit Vollbärten auch viele junge darunter. Frauen und immer mehr Mädchen so ab 10/12 Jahren tragen Kopftuch, was ich früher nie so festgestellt habe, da ich immer die gleiche Strecke fahre. An bestimmten großen Einfallstraßen sehe ich auch ab und an 'langes Schwarz'.
Insgesamt fällt es mir auf, macht jedoch direkt nix mit mir . Was ich aber bemerkenswert finde, ist der Umstand, daß:
sich seit 2012 ein "Institut der isalamischen Theologie" in der Universität Osanbrück befindet. Hier lehren inzwischen 7 Professoren mit 40 Mitarbeitern. Es bestehen viele Stipendien, welche sehr begabte muslimische junge Männer und Frauen! ( wie viele?) ausbildet und fördert. Diese werden vom deutschen Staat ( verschied. Instit.) und u.a. DITIB gesponsert . Ich kann das nicht so differenziert darstellen, wen es interessiert, lest es selbst. Ich stelle hier zwei Fotos der Uni Seiten ein.
Sorry, daß es so lang wurde, der besagte Gaul...ging abermals durch...
Clara