Sozialisation ist beim Menschen ja die ungeplante Einwirkung der Umwelt auf das Individuum, welches dann zurückwirkt, indem es einiges davon aufnimmt oder ablehnt.
Erziehung ist beim Menschen wie beim Hunde ja die geplante Einwirkung mit einem konkreten Ziel.
Sozialisation beim Hund ist ja auch, zumindest vom Menschen (Züchter/Besitzer) geplante Einwirkung auf den Hund, damit dieser mit Umweltreizen gut klar kommt, dazu auch die ungeplante Einwirkung durch die Umwelt.
Gut erzogen ist ein Hund für mich dann, wenn er die Kommandos befolgt, die ihm gegeben werden.
Gut sozialisiert ist ein Hund für mich dann, wenn er mit den Umweltreizen (Menschen, andere Tiere, Verkehr) gut klar kommt, ohne über zu reagieren.
Ist die Sozialisation (aus welchen Gründen auch immer) missglückt, kann Erziehung diesen Teil in Bahnen lenken, der Hund wird davon dann in diesem Bereich zwar nicht gut sozialisiert, aber zumindest kann man ihn dann händeln. Nehmen wir als Beispiel einen Hund, der jeden anderen Hund schreddern will, der wäre in diesem Bereich also nicht gut sozialisiert. Wenn er aber gut erzogen ist, kann man ihn abrufen bevor er Kontakt aufnimmt.
Ein Labrador, der distanzlos zu jedem Hund hinrennt, ist für mich nicht gut sozialisiert, denn es ist eine Überreaktion in einen anderen Hund rein zu kacheln.
Ein Hund, der kommuniziert, und so einen distanzlosen Labrador zurechtweist (ohne ihn umbringen zu wollen) ist für mich gut sozialisiert. Er darf dann den Labi auch umschmeißen, anknurren, abschnappen, zwicken (...). Packen und schütteln wäre mir dann persönlich schon zu viel, das wäre überreagiert.
Fazit: Miramar, ich finde deine Hunde gut sozialisiert und den Labrador nicht.