Eure Definition von "gut sozialisiert"?

Miramar

15 Jahre Mitglied
Hallo,

hatte gestern Abend eine Diskussion mit einer anderen Hundehalterin, bei der ich festgestellt habe, dass Definitionen von "gut sozialisiert" sehr unterschiedlich sein können. Das kam so:

Meine Hunde haben kein Interesse an fremden Hunden (mit Hunden aus dem Freundeskreis und untereinander kommen sie aber sehr gut aus) und mögen es vor allem nicht, wenn andere Hunde distanzlos und "unhöflich" sind. Da sie Distanzlosigkeit und Dreistigkeit maßregeln würden, lasse ich es zu solchen Situationen gar nicht erst kommen, mit fremden Hunden gibt es keinen direkten Kontakt. Punkt.

Besagte Hundehalterin hat einen Labbi, absolut distanzlos und außer Rand und Band.... rast quer übers Feld und prescht frontal in fremde Hunde rein, missachtet jede hündische Kommunikation und wird von mir jedes Mal konsequent abgewehrt.
Gestern nun fing die Dame ihren Hund auch wieder mühsam ein... "will ja nur spielen, ist erst 4", "tut nix".... und fragte mich, ob meine Hunde nicht sozialisiert seien.

Tja, aus meiner Sicht sind meine Hunde gut sozialisiert, beherrschen die Umgangsformen unter Hunden, kommunizieren sehr fein untereinander und sind umweltsicher und (selbst der Bulli inzwischen) menschenfreundlich.
Ich habe ihr dann gesagt, dass es aus meiner Sicht schlecht sozialisiert ist, wenn ein erwachsener Hund stumpf in fremde Hunde rein rennt und überhaupt nicht versteht, wie Herr Hund sich zu verhalten hat, um bei anderen Hunden zu punkten... auch überhaupt nicht die Reaktionen der anderen Hunde lesen kann.

Jetzt ist sie sauer, weil ihr Hund doch so sozial ist und mit jedem anderen spielen will.... Für mich ist das stumpf und dämlich, nicht gut sozialisiert.
Die Dame sieht es natürlich so, dass alle anderen Hunde schlecht sozialisiert sind, wenn die keinen Bock auf ihren Tutnix haben und ihn löchern, wenn er drauf springt. Der Labbi wurde hier nämlich schon von einigen Hunden getackert, sowas spricht sich rum auf dem Dorf.

Wie seht ihr das?
 
  • 25. April 2024
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Hi Miramar ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wie seht ihr das?

Kurz und knapp...auf keinen Fall so wie diese Labbitante :lol: Aber ist ja normal das Sie das anders sieht, ansonsten müßte Sie ja zugeben das ihr Schätzchen unkontrolliert, asozial und distanzlos ist...wer will das schon? :D
 
  • 25. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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wohl wahr...dann ist der Labbi beides...unsozial und schlecht erzogen...
 
Sehe ich anders, der eine ist gesellig, der andere nicht, beide muessen etwas lernen, der eine sich zurueck zu nehmen, und der andere muss lernen etwas einzustecken.

Sozialisation hat fuer mich eher mit umwelt zu tun, kein angst fuer gar nichts, nicht in alles was vorbei kommt reinbeissen.
 
  • 25. April 2024
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Tja, aus meiner Sicht sind meine Hunde gut sozialisiert, beherrschen die Umgangsformen unter Hunden, kommunizieren sehr fein untereinander und sind umweltsicher und (selbst der Bulli inzwischen) menschenfreundlich.
Ich denke, das ist auch für mich die Kurzform von gut sozialisiert :)
 
Sehe ich anders, der eine ist gesellig, der andere nicht, beide muessen etwas lernen, der eine sich zurueck zu nehmen, und der andere muss lernen etwas einzustecken.

Sozialisation hat fuer mich eher mit umwelt zu tun, kein angst fuer gar nichts, nicht in alles was vorbei kommt reinbeissen.
Distanzlosigkeit gegenüber anderen Hunden, hat was mit Sozialisation zu tun m.M.n. und nicht mit Erziehung...Labbis sind dafür bekannt das sie da absolut dumpf sind und auch die Körpersprache ihres Gegenübers nicht raffen...
 
Und was nutzt sozialistation beim labbis also? Wenn du selber sagst das "sie so sind"? Nichts nach meinem geschmack, die muessen erzogen werden, punkt.
 
Man kann mit Erziehung keinen sozialen Hund "heranziehen" das muß er im frühesten Welpenalter gezeigt bekommen und zwar von anderen Hunden...aber lass mal, ich sehe das eben anders als du ;)

P.S. Wobei du natürlich recht hast im Sinne von bei Gehorsam fallen nicht soviel Späne...sprich der asoziale Labbi kassiert nicht soviel Prügel wenn er gehorcht wenn Frauchen ruft...das macht ihn aber nicht sozial kompetenter...
 
Ich finde das es an der zuchtauslese liegt, ( und nicht nur ich finde das) nicht alle labradore die du siehst, sind einzel flaschen kinder die ohne bezug zu andere hunden aufgewachsen sind, sie hatten eltern, wurfgeschwister, die meisten rennen von eine spielgruppe zu den anderen, erziehungskurse sind voll von denen.

Es sollte bei der wesenspruefung von labbis auf das adhs problem geschaut werden. Meine meinung, weil es echt ein rassetypisches problem ist, genau wie die appenzeller das gebiss schnell auspacken, das hat auch nichts mit sozialisierung zu tun, aber mit zuchtauslese.
 
Also erstmal: Labbi's SIND oft distanzlos und spielen in der Tat oft asozial in den Augen von nicht Labbi-Leuten :lol: Die verteilen Bodychecks, rempeln sich gegenseitig um und rennen sich über den Haufen. Und verstehen sich untereinander damit prächtigst. Wir hatten 3, inzwischen sind es nur noch 2.

Das ist aber ganz und gar kein Grund zuzulassen, dass die eigenen Hunde andere Hunde und deren Besitzer damit belästigen! Insofern ist das Argument der Frau mit Verlaub absolut schwachsinnig für mich. Ich treffe auf Spaziergängen auch genug Leute, die meinen, ich müßte meine Hunde doch mal mit anderen Hunden toben lassen, des Sozioalkontakts wegen. Totaler Quatsch für mich, wir haben mehrere Hunde, die haben mehr als genug Sozialkontakt und da sind auch noch sehr viele Hunde aus dem Freundeskreis mit denen sie regelmäßig Kontakt haben.

Wenn ich weiß dass ich einen distanzlosen Hund habe, ist es an mir den Hund so zu führen, dass er andere damit nicht belästigt. Punkt! Der Hund ist nicht besonders sozial in dem Fall, sondern die Halterin kann ihn mit seinen Eigenschaften nicht richtig führen.

Ich hasse es z.B. auch wie die Pest, wenn meine Hunde angeleint sind und mir jemand entgegenkommt der meint sein Hund kann auf meine Hunde zulaufen, ohne dass ich das möchte.
 
Hmm,

interessante Frage, ob dieses Verhalten eventuell auch rassetypisch ist und durch den Menschen aberzogen werden muss.
Andererseits gibt es bei mir im Hundeverein einige Labbis, die weder distanzlos noch stumpf sind sondern einen Will-to-please mitbringen und sensibel sind - allerdings aus Arbeitslinien, also doch wieder was anderes als der typische, fette Familienlabbi, der sich noch im Alter wie ein Welpe benimmt?

Ich hatte hier früher Hunde völlig verschiedenen Typs zusammen - vom sanften, vorsichtigen Podenco bis zum grobmotorischen Bollerkopp.
Die Grobmotoriker lernten aber immer sehr schnell, sich zurück zu nehmen - sonst gab es vom anderen Hund ne deutliche Ansage mit Spielabbruch. Und nach und nach lernte hier jeder Hund (auch der Opa aus dem TH, der 8 Jahre alleine im Zwinger saß), sein Gegenüber zu lesen und Konflikte zu vermeiden.
Das spräche wieder eindeutig für einen Lernprozess.

Vermutlich ist es dann eine Mischung aus genetischer Disposition auf der einen Seite und Umfeld / Erziehung / Lernerfahrungen auf der anderen?

LG Mira
 
Also erstmal: Labbi's SIND oft distanzlos und spielen in der Tat oft asozial in den Augen von nicht Labbi-Leuten :lol: Die verteilen Bodychecks, rempeln sich gegenseitig um und rennen sich über den Haufen. Und verstehen sich untereinander damit prächtigst. Wir hatten 3, inzwischen sind es nur noch 2.

Und nicht nur untereinander ;) BXen spielen ganz genauso und verstehen sich spieltechnisch hervorragend mit Labbis (meine zumindest)...zumal die Labbis nix krumm nehmen, weil sie eben selber so körperlich spielen...
 
Und nicht nur untereinander ;) BXen spielen ganz genauso und verstehen sich spieltechnisch hervorragend mit Labbis (meine zumindest)...zumal die Labbis nix krumm nehmen, weil sie eben selber so körperlich spielen...

Ja, das stimmt, die spielen genauso. Ich hatte auch mal eine :D Paßt dann wieder gut zum Labbi. Meine Labbi's können auch gut mit einem Ridgeback hier im Dorf, die dürfen dann auch frei toben.
 
interessante Frage, ob dieses Verhalten eventuell auch rassetypisch ist und durch den Menschen aberzogen werden muss.

Sicher. Auch Kinder haben ja nicht nur ein angeborenes Sozialverhalten, sondern sehr viel daran ist Erziehung und Erfahrung. Nicht bloß in den ersten Lebenswochen, sondern beim Sozialverhalten kann Mensch lebenslang lernen. Hund (je nach Umständen evtl. vielleicht nur in gewissen Grenzen) genauso. Und daran sind nicht nur andere Hunde erzieherisch beteiligt, sondern alle Erfahrungen, die der Hund so macht, auch die Erziehung durch seinen Menschen, spielt automatisch da mit rein.

Wer meint: "Das hätten aber andere Hunde erledigen müssen", macht es sich zu einfach. Weder weiß du, wo der Hund aufgewachsen ist und wie er als Welpe sozialisiert wurde, noch kann das jemand, der keine anderen Hunde hat, immer einfach so leisten. Nichtmal Welpenstunden sind immer optimal dafür geeignet, je nachdem, wie die geführt sind. - Nicht überall steht ein souveräner Althund zur Verfügung, der diesen Job dann schon erledigt.

Da darf - und sollte und muss meiner Meinung nach - Mensch durchaus auch erziehend eingreifen. Und dem Hund auch im Umgang mit anderen Hunden zeigen, was erwünscht ist und was nicht. Natürlich ist das allerhöchstens die zweitbeste Lösung. Was aber nicht heißt, dass es komplett unterbleiben sollte, wenn es keine andere Möglichkeit gibt.

Vermutlich ist es dann eine Mischung aus genetischer Disposition auf der einen Seite und Umfeld / Erziehung / Lernerfahrungen auf der anderen?

Wie so gut wie alles in dieser Beziehung - meiner Meinung nach ganz eindeutig ja.
 
All meine fugees hatten die gleiche voraussetzungen, nur eine ist distanzlos, der bekam immer aufs dach, von meine hunden, von andere parias, und er wird so bleiben bis er stirbt, er wurde nicht, nicht sozialisiert, er ist so.
 
Luna ist Labbi-Staffmix, sie rempelt bei spielen auch und richtig austoben kann sie sich mit Kangal und Pit. Sie ist aber erzogen, daher haben wir mit anderen Hunde kein Ärger.
 
Okay, Labbies sind eine Gruppe für sich :love:
Wir hatten ja Paule und der war so labbitypisch, wie es ein Labbi nur sein kann.
Jedes Lächeln von fremden Leuten in seine Richtung bedeutete Freude und die Hoffnung auf Streicheleinheiten und alle anderen Hunde waren nur toll, toll, toll...
Allerdings haben wir immer darauf geachtet, dass er weder fremde Menschen noch fremde Hunde belästigt hat.
 
Ich würde nicht sagen dass "Labbis halt so sind", denn die jagdliche Linie ist nicht so (was manchmal für Verwirrung sorgt, wenn der lustige Retriever alle 42 zeigt ). Wie Toubab sagte, es ist die bekloppte Zuchtauswahl der Showlinie.
Es hat meiner Meinung nach auch nichts mit Freundlichkeit zu tun, wenn ein Hund sich derart respekt- und distanzlos in andere Hunde und Menschen wirft. Rauhes, rüpelhaftes Spiel unter Hunden die sich KENNEN ist eine andere Kiste, als sich suizidal in fremde Hunde zu werfen. :)
 
Ich würde nicht sagen dass "Labbis halt so sind", denn die jagdliche Linie ist nicht so (was manchmal für Verwirrung sorgt, wenn der lustige Retriever alle 42 zeigt ). Wie Toubab sagte, es ist die bekloppte Zuchtauswahl der Showlinie.
Es hat meiner Meinung nach auch nichts mit Freundlichkeit zu tun, wenn ein Hund sich derart respekt- und distanzlos in andere Hunde und Menschen wirft. Rauhes, rüpelhaftes Spiel unter Hunden die sich KENNEN ist eine andere Kiste, als sich suizidal in fremde Hunde zu werfen. :)

Nee, es sind nicht alle so, aber es gibt auch einige denen erziehst du es nicht ab. Kenne ich aus dem Arbeits- und Showlager. Bei den Showies sollte man schon sehr darauf achten aus welchen Linien man kauft. Bei den vielfältigen Wesenfehlern der Arbeitslinie aber auch...die sind vielleicht weniger distanzlos, dafür ist da das Problem von Hyperaktivität, Nervosität und teilweise sogar Ängstlichkeit in den Linien. Ihre Schwachstellen haben beide Seiten.
 
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