Also das Vorgehen war viel schneller als ich dachte, aber es ging trotzdem viel besser als ich dachte! Ich war überrascht,ie schnell man sich doch an das Tier gewöhnt, wenn man nicht abhaut.
Zunächst 2 bzw. 3 wichtige Bedingungen:
1. Im Labor ist das etwas ganz anderes als zuhause! Es ist ein leerer Raum, mit 2 Tischen, 2 Stühlen und ein paar durchsichtigen Plastikkisten/Gläsern. Man kann den Raum jeder Zeit verlassen. Die Spinne kann sich nicht verkriechen (eigene Taschen und allen lässt man im Nebenraum). Zuhause hatte ich ja immer die Angst, dass die beim Versuch sie zu fangen abhaut und sich verkriecht und ich dann nicht mehr dran komme. Und dann muss ich aber weiter da wohnen in dem Wissen, dass DIE auch da ist - das wäre mir unmöglich gewesen. Das Problem stellt sich im Labor ja schonmal nicht und das erleichtert die Sache ungemein!
Man wird auch verkabelt (Puls etc.) was ja bedeutet, dass man auch weiß, dass man überwacht wird. Das alles entfremdet die Situation ja ziemlich vom Alltag, und das lässt einen schon eine gewisse psychische Distanz zu vorherigen Erfahrungen aufbauen.
2. Vertrauen in die Therapeutin bzw. Trainerin. Die macht eigentlich gar nicht viel (nichts, was nicht nach kurzer Instruktion jeder halbwegs gescheite Mensch tun könnte), aber man muss ihr vertrauen, dass sie einen nicht unvorbereitet konfrontiert, nichts forciert, was man nicht möchte und wozu man nicht bereit ist (siehe Punkt 3) und dass sie einen nicht drängt oder anschnauzt, wenn etwas schief geht. Ich hab es nicht gemacht, aber mache werfen die Spinne dann beim ersten Kontakt vor Schreck auf den Boden oder sind sehr grob (meine erste Trainingsspinne hatte schon ein Bein eingebüßt) - da sollte man natürlich nicht für angeschnauzt werden. Auch sollte sie einen natürlich nicht auslachen. Ich z.B. hab eine recht spezielle Art (bis heute) mich den Viechern vertraut zu machen. Ich gebe denen Namen und spreche mit denen... Außerdem hatte sie selbst früher Angst vor Spinnen, kennt also die Ausgangsposition und das fand ich persönlich schon auch sehr hilfreich, da sie einem eben ein gewisses Verständnis entgegen bringen konnte und auch der lebende Beweis für die Wirksamkeit des Trainings (Therapie ist zu hoch gesagt denke ich). Dass man keinen Zeitdruck hat, weil der nächste Termin drängt und es keine Mindesverbleibzeit gibt, sondern jeweils einen Abschluss finden kann, wenn man selbst ein gutes Gefühl hat, fand ich auch hilfreich.
3. Jeder Schritt geht von einem selbst aus! Man arbeitet mit einem "Angstmeter", d.h. es gibt eine Angst-Skala 1-10, wie viel Angst man hat. 1 (keine Angst), 2 (Unwohlsein/Nervosität), 3 (leichte Angst)... 5 (deutliche Angst, aber noch nicht handlungsunfähig)... dann irgendwann was mit "Vor Angst handlungsunfähig" und 10 (die stärkste Angst, die ich mir jemals vorstellen kann).Wie gena die einzelnen Schrittebnannt waren weiß ich nicht mehr im Einzelnen. Man wird verkabelt und gebrieft im Nebenraum.Man betritt den Spinnenraum erst wenn man dazu bereit ist. Vorher soll man selbst einschätzen, wie groß die Angst beim Betreten des Raumes sein wird und wie hoch die Chance ist, dass man am Ende der Stunde die Spinne auf der Hand sitzen haben würde. (Ich habe am ersten Tag eine 0% Chance gegeben, am zweiten Tag eine 5% Chance). Man überwindet sich zu jedem neuen Schritt. Muss dann angeben, wie groß die Angst gerade ist (bei mir meist 70-90), dann wird man in kurzen Abständen gefragt,ob die Angst sinkt und das tut sie! Die nächste Stufe wird immer erst begonnen,wenn man in Angstmeter unter 3 gefallen ist. Da man das ja selbst angibt, hat man das also voll in der Hand.
Der Beginn war dann so, dass man in diesen fast leeren Raum geht, in der Ecke auf einem Tisch standen 2 Mini-Plastikterrarien. In einem saß eine Zitterspinne ( ), in einem eine Hauswinkelspinne (die auf dem Anhangsfoto oben).
Es gibt dann einen Anfangstest, wie weit man bereit ist, sich vor Training der HWS zu nähern. Dazu gibt es einen festen Ablauf, den man einhalten muss (also nix überspringen *haha*), aber natürlich jederzeit sagen kann weiter nicht.
Schritt 1 war sich auf Augenhöhe mit dem Tier begeben und durch das geschlossene Terrarium anschauen.
Schritt 2 Terrarium öffnen lassen (die Trainerin macht das, nimmt den Deckel ab, Spinne kann nicht allein raus), sich über das offene Terrarium drüberbeugen und 30 Sekunden lang von oben reinsehen.
Schritt 3 mit einem Kugelschreiber, die Spinne an einem Hinterbein berühren (sie läuft dann los, kann aber wie gesagt nicht da raus!)
Schritt 4 mit einem Kugelschreiber am Körper berühren.
Schritt 5 mit einem behandschuhten Handschuh (etwas dickere Pflegehandschuhe) am Bein berühren.
Schritt 6 mit einem behandschuhten Handschuh am Körper berühren.
Schritt 7 mit dem bloßen Finger am Bein berühren
Schritt 8 mit dem bloßen Finger am Körper berühren.
Unter allergrößter Überwindung (und schon das hätte ich vorher nicht für möglich gehalten) habe ich mich bei diesem ersten Test allein durch die Situation getraut, die Spinne mit einem Stift am Hinterbein zu berühren. Als sie sich darafhin bewegte hab ich den Stift im hohen Bogen weggeschmissen und bin etwa 5 Meterrückwärts gesprungen. Die Frage, ob ich das gleich nochmal machen würde, habe ich verneint.
Dann startete das eigentliche Training.
Der Ablauf ist 2 mal der selbe, zuerst mit der Zitterspinne, dann mit der Winkelspinne. Keine weiteren Zwischenstufen. Also nicht langsam Größe steigern, oder mit Minimini-Spinnchen anfangen, auch keine Häutungen oder sowas. Geht gleich zur Sache
Man setztz sich an einen zweiten Tisch in die andere Zimmereckeund lässt die WS erstmal WS sein (sieht sie auch nicht außer man dreht sich zu ihr um). Die Trainerin fängt die Zitterspinne in einem großen Glas, legt ne Postkarte drauf und stellt das Glas vor einen auf den Tisch. Dann soll man das Glas in die Hand nehmen und die Spinne genau anschauen und beschreiben. Wenn die Angst unter 3 gefallen ist, nimmt man die Postkarte ab und hält das Glas offen in der Hand und schaut von oben rein. Als nächstes wird die Zitterspinne in eine Plastibox/wanne (so eine rechtflache IKEA-Kiste) geschüttet. Die Kiste ist ca. 35x45 cm groß und etwa 15 cm hoch, die Spinne kann also darin gut laufen, aber nicht rausklettern. Die Kiste ist leer, sie kann sich also nicht verkriechen. Dann geht man im Prinzip die Schritte des ersten Testes durch. Anstupsen jeweils an Bein/Körper mit Stift, behandschuhter Hand, bloßer Hand. Dann Spinne im Kasten über die Hand krabbeln lassen. Spinne den Arm hochkrabbeln lassen. Spinne auf die Schulter krabbeln lassen. Die Trainerin fragt bei jedem neuen Schrit regelmäßig die Angst ab, und der nächste darf erst gestartet werden, wenn sie unter 3 gefallen ist.
Ansonsten - und das fand ich enormm hilfreich!- redet sie aber ganz normal mit einem. Macht Witze, hört zu, man lacht zusammen, redet über privates (wenn man mag),das gibt der Situation etwas so normales und dämpft die Nervösität ungemein. Bei mir führte das zu dem im letzten Posting beschriebenen Effekt, dass ich alles ganz irreal fand.
Bei der Zitterspinne ist mir das alles überraschend leicht gefallen und ging recht schnell. Ich fand das Gefühl, die über den Arm krabbeln zu lassen, dann sogar recht angenehm. War eine kurze Überwindung, aber ging dann doch gut.
Dann kam Kollegin Winkelspinne. Oh weia, da hatte ich echt schiss! Schon das Anschauen im Glas und beschreiben bereitete mir überall Gänsehaut, aber wenn man das aushält, vergeht das echt schnell! Als die dann auch in diesem größeren aber oben ganz offenen Kasten war, gewöhnte man sich erstmal an den Anblick. Die sitzen ja von sich aus doch die meiste Zeit ruhig da rum. Wenn man da nebenbei quatscht, immer mal wieder hinschaut, die sich noch immer nicht bewegt hat, wird die Akzeptanz des bloßen Anblicks schonmal deutlich besser. Und zwar schnell. Der Knackpunkt bei mir (und den meisten anderen) sind aber die Bewegungen. Also hat zunächst die Trainerin die Spinne durch den Kasten getrieben (immer wieder angestupst). Anfangs ging bei jedem Zucken der Spinne mein Puls hoch. Aber auch das lässt überraschend schnell nach! Zum einen gewöhnt man sich an den Anblick der Bewegungen ebenfalls (soll sie auch beschreiben, sieht, dass die gar nicht so unberechenbar sind und dass die Spinen eigentlich auch nur ihre Ruhe haben will), zum anderen sieht man ja, dass der Trainerin nix passiert. Man sieht, wie jemand direkt vor einem 20mal das Tier anstupst. und ruhig bleibt und weiter über Gott und die Welt redet - das übeträgt sich!
Erst wenn es einem nix mehr ausmacht, dass jemand anderes das Tier da durch den Kasten treibt, fängt man selbst an. Und halt mit dem Stift. Also hab ich sie so ca. 5-10 Minuten mit dem Stift durch den Kasten getrieben bis die Angst dabei wieder unter 3 war.
Das war dann das Ende der ersten Sitzung. Die Trainerin wollte dann mit einem positiven Erlebnis aufhören und nicht auf Biegen und Brechen weitermachen, sondern dann das richtig schwierige (direkter Kontakt) auf den nächsten Tag legen. Ich hab dann ein Foto von der Spinne im Terrarium gemacht und meine Hand von außen dagegen gelegt. Aber die Nachfrage der Trainerin, ob sie sie zum besseren Fotografieren nochmal rausholen und auf der Hand halten soll, noch verneint. In dem Kasten, aus dem die nicht raus konnte, war das doch noch was anderes als dann einfach so frei aufder Hand, wo sie ja hätte runterfallen können. So weit war ich noch nicht.
Später dann nochmal was zur zweiten Sitzung.
Zunächst 2 bzw. 3 wichtige Bedingungen:
1. Im Labor ist das etwas ganz anderes als zuhause! Es ist ein leerer Raum, mit 2 Tischen, 2 Stühlen und ein paar durchsichtigen Plastikkisten/Gläsern. Man kann den Raum jeder Zeit verlassen. Die Spinne kann sich nicht verkriechen (eigene Taschen und allen lässt man im Nebenraum). Zuhause hatte ich ja immer die Angst, dass die beim Versuch sie zu fangen abhaut und sich verkriecht und ich dann nicht mehr dran komme. Und dann muss ich aber weiter da wohnen in dem Wissen, dass DIE auch da ist - das wäre mir unmöglich gewesen. Das Problem stellt sich im Labor ja schonmal nicht und das erleichtert die Sache ungemein!
Man wird auch verkabelt (Puls etc.) was ja bedeutet, dass man auch weiß, dass man überwacht wird. Das alles entfremdet die Situation ja ziemlich vom Alltag, und das lässt einen schon eine gewisse psychische Distanz zu vorherigen Erfahrungen aufbauen.
2. Vertrauen in die Therapeutin bzw. Trainerin. Die macht eigentlich gar nicht viel (nichts, was nicht nach kurzer Instruktion jeder halbwegs gescheite Mensch tun könnte), aber man muss ihr vertrauen, dass sie einen nicht unvorbereitet konfrontiert, nichts forciert, was man nicht möchte und wozu man nicht bereit ist (siehe Punkt 3) und dass sie einen nicht drängt oder anschnauzt, wenn etwas schief geht. Ich hab es nicht gemacht, aber mache werfen die Spinne dann beim ersten Kontakt vor Schreck auf den Boden oder sind sehr grob (meine erste Trainingsspinne hatte schon ein Bein eingebüßt) - da sollte man natürlich nicht für angeschnauzt werden. Auch sollte sie einen natürlich nicht auslachen. Ich z.B. hab eine recht spezielle Art (bis heute) mich den Viechern vertraut zu machen. Ich gebe denen Namen und spreche mit denen... Außerdem hatte sie selbst früher Angst vor Spinnen, kennt also die Ausgangsposition und das fand ich persönlich schon auch sehr hilfreich, da sie einem eben ein gewisses Verständnis entgegen bringen konnte und auch der lebende Beweis für die Wirksamkeit des Trainings (Therapie ist zu hoch gesagt denke ich). Dass man keinen Zeitdruck hat, weil der nächste Termin drängt und es keine Mindesverbleibzeit gibt, sondern jeweils einen Abschluss finden kann, wenn man selbst ein gutes Gefühl hat, fand ich auch hilfreich.
3. Jeder Schritt geht von einem selbst aus! Man arbeitet mit einem "Angstmeter", d.h. es gibt eine Angst-Skala 1-10, wie viel Angst man hat. 1 (keine Angst), 2 (Unwohlsein/Nervosität), 3 (leichte Angst)... 5 (deutliche Angst, aber noch nicht handlungsunfähig)... dann irgendwann was mit "Vor Angst handlungsunfähig" und 10 (die stärkste Angst, die ich mir jemals vorstellen kann).Wie gena die einzelnen Schrittebnannt waren weiß ich nicht mehr im Einzelnen. Man wird verkabelt und gebrieft im Nebenraum.Man betritt den Spinnenraum erst wenn man dazu bereit ist. Vorher soll man selbst einschätzen, wie groß die Angst beim Betreten des Raumes sein wird und wie hoch die Chance ist, dass man am Ende der Stunde die Spinne auf der Hand sitzen haben würde. (Ich habe am ersten Tag eine 0% Chance gegeben, am zweiten Tag eine 5% Chance). Man überwindet sich zu jedem neuen Schritt. Muss dann angeben, wie groß die Angst gerade ist (bei mir meist 70-90), dann wird man in kurzen Abständen gefragt,ob die Angst sinkt und das tut sie! Die nächste Stufe wird immer erst begonnen,wenn man in Angstmeter unter 3 gefallen ist. Da man das ja selbst angibt, hat man das also voll in der Hand.
Der Beginn war dann so, dass man in diesen fast leeren Raum geht, in der Ecke auf einem Tisch standen 2 Mini-Plastikterrarien. In einem saß eine Zitterspinne ( ), in einem eine Hauswinkelspinne (die auf dem Anhangsfoto oben).
Es gibt dann einen Anfangstest, wie weit man bereit ist, sich vor Training der HWS zu nähern. Dazu gibt es einen festen Ablauf, den man einhalten muss (also nix überspringen *haha*), aber natürlich jederzeit sagen kann weiter nicht.
Schritt 1 war sich auf Augenhöhe mit dem Tier begeben und durch das geschlossene Terrarium anschauen.
Schritt 2 Terrarium öffnen lassen (die Trainerin macht das, nimmt den Deckel ab, Spinne kann nicht allein raus), sich über das offene Terrarium drüberbeugen und 30 Sekunden lang von oben reinsehen.
Schritt 3 mit einem Kugelschreiber, die Spinne an einem Hinterbein berühren (sie läuft dann los, kann aber wie gesagt nicht da raus!)
Schritt 4 mit einem Kugelschreiber am Körper berühren.
Schritt 5 mit einem behandschuhten Handschuh (etwas dickere Pflegehandschuhe) am Bein berühren.
Schritt 6 mit einem behandschuhten Handschuh am Körper berühren.
Schritt 7 mit dem bloßen Finger am Bein berühren
Schritt 8 mit dem bloßen Finger am Körper berühren.
Unter allergrößter Überwindung (und schon das hätte ich vorher nicht für möglich gehalten) habe ich mich bei diesem ersten Test allein durch die Situation getraut, die Spinne mit einem Stift am Hinterbein zu berühren. Als sie sich darafhin bewegte hab ich den Stift im hohen Bogen weggeschmissen und bin etwa 5 Meterrückwärts gesprungen. Die Frage, ob ich das gleich nochmal machen würde, habe ich verneint.
Dann startete das eigentliche Training.
Der Ablauf ist 2 mal der selbe, zuerst mit der Zitterspinne, dann mit der Winkelspinne. Keine weiteren Zwischenstufen. Also nicht langsam Größe steigern, oder mit Minimini-Spinnchen anfangen, auch keine Häutungen oder sowas. Geht gleich zur Sache
Man setztz sich an einen zweiten Tisch in die andere Zimmereckeund lässt die WS erstmal WS sein (sieht sie auch nicht außer man dreht sich zu ihr um). Die Trainerin fängt die Zitterspinne in einem großen Glas, legt ne Postkarte drauf und stellt das Glas vor einen auf den Tisch. Dann soll man das Glas in die Hand nehmen und die Spinne genau anschauen und beschreiben. Wenn die Angst unter 3 gefallen ist, nimmt man die Postkarte ab und hält das Glas offen in der Hand und schaut von oben rein. Als nächstes wird die Zitterspinne in eine Plastibox/wanne (so eine rechtflache IKEA-Kiste) geschüttet. Die Kiste ist ca. 35x45 cm groß und etwa 15 cm hoch, die Spinne kann also darin gut laufen, aber nicht rausklettern. Die Kiste ist leer, sie kann sich also nicht verkriechen. Dann geht man im Prinzip die Schritte des ersten Testes durch. Anstupsen jeweils an Bein/Körper mit Stift, behandschuhter Hand, bloßer Hand. Dann Spinne im Kasten über die Hand krabbeln lassen. Spinne den Arm hochkrabbeln lassen. Spinne auf die Schulter krabbeln lassen. Die Trainerin fragt bei jedem neuen Schrit regelmäßig die Angst ab, und der nächste darf erst gestartet werden, wenn sie unter 3 gefallen ist.
Ansonsten - und das fand ich enormm hilfreich!- redet sie aber ganz normal mit einem. Macht Witze, hört zu, man lacht zusammen, redet über privates (wenn man mag),das gibt der Situation etwas so normales und dämpft die Nervösität ungemein. Bei mir führte das zu dem im letzten Posting beschriebenen Effekt, dass ich alles ganz irreal fand.
Bei der Zitterspinne ist mir das alles überraschend leicht gefallen und ging recht schnell. Ich fand das Gefühl, die über den Arm krabbeln zu lassen, dann sogar recht angenehm. War eine kurze Überwindung, aber ging dann doch gut.
Dann kam Kollegin Winkelspinne. Oh weia, da hatte ich echt schiss! Schon das Anschauen im Glas und beschreiben bereitete mir überall Gänsehaut, aber wenn man das aushält, vergeht das echt schnell! Als die dann auch in diesem größeren aber oben ganz offenen Kasten war, gewöhnte man sich erstmal an den Anblick. Die sitzen ja von sich aus doch die meiste Zeit ruhig da rum. Wenn man da nebenbei quatscht, immer mal wieder hinschaut, die sich noch immer nicht bewegt hat, wird die Akzeptanz des bloßen Anblicks schonmal deutlich besser. Und zwar schnell. Der Knackpunkt bei mir (und den meisten anderen) sind aber die Bewegungen. Also hat zunächst die Trainerin die Spinne durch den Kasten getrieben (immer wieder angestupst). Anfangs ging bei jedem Zucken der Spinne mein Puls hoch. Aber auch das lässt überraschend schnell nach! Zum einen gewöhnt man sich an den Anblick der Bewegungen ebenfalls (soll sie auch beschreiben, sieht, dass die gar nicht so unberechenbar sind und dass die Spinen eigentlich auch nur ihre Ruhe haben will), zum anderen sieht man ja, dass der Trainerin nix passiert. Man sieht, wie jemand direkt vor einem 20mal das Tier anstupst. und ruhig bleibt und weiter über Gott und die Welt redet - das übeträgt sich!
Erst wenn es einem nix mehr ausmacht, dass jemand anderes das Tier da durch den Kasten treibt, fängt man selbst an. Und halt mit dem Stift. Also hab ich sie so ca. 5-10 Minuten mit dem Stift durch den Kasten getrieben bis die Angst dabei wieder unter 3 war.
Das war dann das Ende der ersten Sitzung. Die Trainerin wollte dann mit einem positiven Erlebnis aufhören und nicht auf Biegen und Brechen weitermachen, sondern dann das richtig schwierige (direkter Kontakt) auf den nächsten Tag legen. Ich hab dann ein Foto von der Spinne im Terrarium gemacht und meine Hand von außen dagegen gelegt. Aber die Nachfrage der Trainerin, ob sie sie zum besseren Fotografieren nochmal rausholen und auf der Hand halten soll, noch verneint. In dem Kasten, aus dem die nicht raus konnte, war das doch noch was anderes als dann einfach so frei aufder Hand, wo sie ja hätte runterfallen können. So weit war ich noch nicht.
Später dann nochmal was zur zweiten Sitzung.