Ich bin auch nicht davon ausgegangen das er den Geschmack von Steinen toll findet...
Das der kleine Mann unter Stress steht is offensichtlich! Eine Mischung aus Angstaggresiv und aber auch eine Protion Schutztrieb..
Nach meinen Recherchen (die Ex-Besi is leider nicht sehr auskunftsbereit) und Beobachtungen der letzten Tage sagen mir das der Stresspegel nicht nur mit Ihm zusammen hängt, denn gehe ich aus dem Raum ist er weniger aggressiv gegen andere und ein ähnliches Verhalten hat er auch bei der Vorbesitzerin gezeigt. Er musste dort auch öfter miterleben wie seine Bezugsperson vom Partner Schläge einsteckte..Reaktion unbekannt.
Sobald er bei Ihr in Stress geriet kam er zuletzt sofort an die Leine und oder Maulkorb drauf und oder in die Kiste bzw davon auch Zuhause nicht mehr ab und raus, da er nach und nach auch auf Sie losgegangen ist.. Das erfuhr ich heute aber hatte ich auch so vermutet.
Menschen sind für Ihn Stress pur! Nachdem was er erlebt hat völlig nachvollziehbar..
Auch fühlt er sich draußen wesentlich wohler als in geschlossenen Räumen - auch klar, nachdem er überwiegend seine Zeit in einer Kiste verbracht hat und nur zum Pippi machen raus durfte.
Nach und nach erkenne ich sein Wesen und verstehe sein Verhalten deutlicher.. Gestern waren wir lange mit meinen anderen 3 Vierbeinern unterwegs, wo bei ich erst die Morgenrunde getrennt voneinander machte und erst mit ihm allein ging. Nachmittags auch ihn mit den anderen auf Tour nahm. Wir haben den glücklichen Umstand, das direkt hinterm Grundstück große Felder und Wälder beginnen. Anfangs nehme ich ihn noch an die Leine und lasse die anderen ihn nur kurz begrüßen. Auf dem Feld durfte er dann mit den anderen flitzen, wobei er sich dabei stark auf die Hündin fixierte. Eine gute Gelegenheit das Ranrufen mit ihm und den anderen zu üben, da es sich in der Gruppe ja bekanntlich leichter lernt. Das Schatten beißen und Steine lecken ist in der Gruppe natürlich nicht aufgetreten. Auch nach über 2 h toben und laufen hängt er meiner Hündin sofort am Hinterteil und versucht aufzureiten.. Ich rufe Sie zu mir und auf ein klares "Nein" lässt er von Ihr ab noch bevor die Situation eskaliert. Sie verbeist ihn nach mehreren überdeutlichen Drohungen und Körpersprache aber auch das ist ihm völlig Schnuppe.. er lässt nicht locker bis ich dazuwischen gehe. Auf dem Feld hat sie die Möglichkeit weg zu flitzen und die Situation ist entspannter.
Die beiden kastrierten Rüden lässt er in Ruhe aber auch Sie fühlen sich schnell genervt durch seine sehr eindeutigen Annäherungen.. Da alle jederzeit abrufbar sind, habe ich es ein Stück zugelassen, um zu sehen wie weit er sich von Artgenossen in die Schranken weisen lässt und das würde blutig Enden, da bin ich mir sicher, da er zwar kurz weicht aber sofort wieder ran geht und nervt. So ist ein Eingliederung ins Rudel unmöglich! Wir haben oft Besuchshunde da oder sind auf Besuch und treffen dabei natürlich auch gelegentlich auf vollständige Rüden. Sofern diese den Trieb nicht in den Vordergrund stellen, gibt es da keine Probleme und alle werden freudig aufgenommen, gespielt oder eben nur Seite an Seite geschnüffelt usw. Wenn die Dame läufig ist vermeiden wir Besuch von oder bei unkastrierten Rüden.
Damit erklärt sich das hier eine Kastration unumgänglich ist, da man hier allen unnötigen Stress antun würde und ich auch kein Risiko eingehen möchte im Frühjahr Bully/Kuvasz/Am.Staff Welpen da zu haben !
Nur um euch zu erklären wie meine Tiere leben..
(Bitte hier keine Disskussion über Rudelhaltung, Zwinger usw da ich hier euren Rat zu dem Zwerg möchte - an anderer Stelle diskutiere ich gern sachlich über diese Themen)
Aber bitte erst alles lesen, dann urteilen:
Ich weiß das der Großteil von euch seine Hunde in der Wohnung hält und darüber seine feste Meinung hat..Mit Haus und Hof, was in den nächsten Jahren in fester Planung ist, werde ich das hoffentlich auch anders gestalten können aber als so genannter Mehrhundehalter denke ich hier einen guten Kompromiss gefunden zu haben. Daher bitte keine vorgefertigten Klischees. Ich bin absolut gegen Einzelhaltung in 4x8m² Zwingern!
Wir haben versucht es den Hunden so groß und angenehm wie möglich zu machen und ihren Bedürfnissen zu entsprechen so gut es möglich ist. Da ich bis Dezember/Januar noch 2 Irische Wolfshunde hatte, war für uns von Anfgang an klar das eine Wohnungshaltung für diese großen und extram sensiblen Tiere alles andere als artgerecht wäre. Mein 95 cm Rüde der im Stall geboren wurde, war mit mit Treppen, Fliesen und Laminatboden und ständiger Geräuschkulisse und der enge einer Wohnung völlig überfordert und draußen entspannt und bis zum 7. LJ immer gesund. Ich habe seit 11 Jahren ein 4 Hektar großes Grundstück mit einer Feldscheune. Dort leben meine Pferd in artgerechter Offenstallhaltung. Es ist unser "Garten", "Wohnstube" und Grillplatz. Ich habe es so eingerichtet das ich dort u.a. auch meine Arbeit (ich bin Maklerin) erledigen kann, indem ich im Sommer mein Büro Outdoor verlege. Wenn die Witterung passt nehme ich meine Autojunkies auch mit auf Tour im Kombi oder wir fahren Baden oder Reiten aus oder oder. Soviel es geht verbringen wir dort viel Zeit auch neben der Versorgung der Tiere, wie Füttern, Pflegen, usw usw.. Bei Ausritten sind die Hunde dabei und ich versuche sie zu integrieren wo es nur möglich ist. Ähnlich wie ihr das sicher auch macht nur eben x 4. Mein Sohn ist quasi seit seiner Geburt dort aufgewachsen Winter wie Sommer und es hat ihm glaube ich nicht geschadet mit Tieren groß zu werden statt vor dem TV oder PC..
Ein Teil der Scheune wurde zum Hunderevier umgebaut. Eine 15 m² ehemalige Pferdebox mit Holzboden dient als Wohnung und es stehen dort mehrer seperate Hütten zur Auswahl. Von dort können Sie jederzeit durch einen Durchsschlupf in der Wand nach draußen auf den 15m² Auslauf, halbüberdacht und fest eingezäunt (Bauzaun). Dabei ist der Eingang noch mal extra überdacht und Windgeschützt und im Sommer Schattenspender und es gibt eine leicht erhöhte Liegefläche und einen fast Rundumblick über das Grundstück und die Laufwege der Pferde, Eingang, usw.
Seit ein paar Jahren wohne ich und nun auch der kleine Bully direkt gegenüber in Sicht und Hörweite. Allerdings haben wir hier nur eine 3 Zimmer Wohnung im EG, wo ich lediglich die Haltung eines kleinen Hundes genehmigt bekommen habe. Voher wohnte ich ca 5 Autominuten entfernt.. Meine Pinscher Bugs & Mio 5 und 12 Jahre und unser Neuzugang vom April diesen Jahres lebt ganzjährig auf dem Grundstück. Die Kuvasz/Staff Hündin war im April auf direktem Weg ins TH.. da meine Wölfe im Winter verstorben sind, habe ich mich entschlossen sie aufzunehmen. Es war ein hartes Stück Arbeit die völlig verzogene und überdrehte "Prinzessin" mit tüchtigem Schutztrieb und Bindungsangst, wenig Grenzen auf ein normales Level zu Bringen. Sie war vorher reiner Wohnungshund und hat die Wohnungsgestaltung übernommen sobald Frauchen sie auch nur kurz allein lies..... Sie hat sich nach nicht mal 2 Tagen (allmählicher Gewöhnung) super in das Rudel eingefügt und zeigt keinerlei Verhaltensaufälligkeiten mehr, wie zb zwanghaftes Schwanzbeißen usw.. Sie hat das Wasser kennen und lieben gelernt und ist ein vorbildlicher Apportierer und Reitbegleithund geworden. Ich bin verliebt! Ich würde sie abends sehr gern mit zum Kuscheln mit nach Haus nehmen, da sie sehr auf mich bezogen ist aber da sie zum ersten mal im Leben (geb.2010) Winterfell ansetzt und das nicht zu wenig, sind ihr die Temperaturen drinnen einfach nicht zuzumuten. Sie geht abends satt und müde mit den anderen nach dem täglichen Training und ausgibiger Hunderunde in Ihre Hütte (sie bevorzugt Decken-die Pinscher eher ein Heubett) und ruft mich wenn etwas nicht in Ordnung ist. Das war bisher ganze 3 mal ! Sie ist ein toller Hund und ich lasse mir immer etwas neues für sie einfallen um sie auch gerecht auszulasten, körperlich wie geistig....wie auch für die anderen Hunde und auch Pferde! Das ist mein Hobbby und meine Leidenschaft seit dem ich denken kann.
Schon wieder ein Roman geworden aber ich muss es auführlich erklären damit man versteht das ich meine Hunde nicht nach draußen abstelle und im "Zwinger" sich selbst überlasse wie es leider oft der Fall ist. Ich liebe alle meine Tiere und versuche ihnen gerecht zu werden in Haltung, Erziehung und auch ihren Neigungen. Darüber könnte ich einen weiteren Roman schreiben aber ich schließe an dieser Stelle und bin mir im klaren darüber das der ein oder andere es verurteilen wird das ich nicht meine Tiere in der Wohnung halte... Wer meine Hunde kennt, weiß das es ihnen an nix fehlt und sie teilweise hier ihre letzte Chance haben zu Ihren Instinkten und ihrem Wesen zurückzufinden. Das haben bisher alle getan und dabei sind sie absolut robust und gesund. Sie leben eben in ihrem eigenen Familienclan und ich darf daran teil haben und viel von und mit ihnen lernen. Das möchte ich auch dem kleinen Joda gere zeigen, auch wenn er jetzt natürlich nicht beim Rudel einziehen kann und das nur im Frühjahr/Sommer möglich wäre, sofern er sich bis dahein integriert und Sie ihn aufnehmen möchten.
Um auf das Thema zurückzukommen.. Joda liegt höchstwarscheinlich gerade unter dem Messer. Ich habe ihn heute morgen nüchtern zum Tierarzt gebracht und werde ihn Nachmittag hoffentlich gesund und munter dort wieder Abholen. Neben einem großen Blutbild und einem Rundumcheck werden auch die Schliddrüsenwerte untersucht. Das Gebiss und der Rachen nachgekuckt und die Rute und Hüfte geröngt. Und wie angekündigt auch die Kronjuwelen entfernt. Ich bin schon sehr hibbelig, da jeder Eingriff immer ein Risioko hat aber ich vertraue auf das Können des Fachmanns und dessen Team, den ich seit Jahren meine Tiere anvertraue! Ich hätte die Kastration gern noch etwas verschoben da er nun wieder Stress hat und die "Tüte" sicher nicht toll finden wird aber ihn bei der Erziehung möchte ich jegliche gesundheitlichen Ursachen ausschließen können und das geht hier nur mit Narkose, die ich ihm ganz sicher nicht 2 mal antun möchte.
Drückt die Daumen das alles komplikationslos verläuft!
MfG Katja