Nachdem nu endlich Freitag is, drücke ich dann vor allem erstmal die Daumen, dass Frau Kiki wenigstens so lange still hält, dass der Doc sich ein Bild machen kann.
Und auch sonst wünsche ich erhellende Erkenntnisse. Vor allem natürlich solche, die therapeutische Wege aufzeigen.
die frommen Wünsche und gedrückten Daumen haben leider nicht viel gehelft, "alles nach wie vor düster" lautet die Kurzzusammenfassung, es folgt der ausführliche Bericht...
Ich hätte es mir ja denken können, dass das unerquicklich wird heute, denn der kleine olle Hund hatte mir gestern schon eine „Kampfansage“ zukommen lassen. Oder wie sonst hätte ich das heimtückische Vorgehen, die Hinterfüße gerade mal so exakt hinter den Begrenzungsstein zwischen Wiese und Gehweg zu stellen, den Pops zu senken (der damit automatisch genau die Kante zwischen Begrenzungsstein und Gehweg traf) und loszupullern
– ja, ich liebe es, wenn ich mit Teststreifen hinter und unter kleinen Hunden rumfummle und der Urin in kleinen Bächlein meine Füße umspült……
aber nun gut, heute morgen hatte ich dann – bewaffnet diesmal mit einem Glas – den Überraschungsmoment auf meiner Seite
und das Pipi da, wo es hinsollte – Du kämpfst um 5 ml, Gabi? Gar kein Problem, das Zehnfache und mehr, Madame hatte heute morgen die „Spendierhosen“ an…..
das war dann aber auch die letzte gute Tat des kleinen ollen Hundes für lange, lange Zeit
– wenn’s einen Orden für „Hund des Tages im Daneben-Benehmen“ in der Praxis gäbe, denn hätte Madame sich heute mühelos verdient
– unkooperativ, ungewohnt lautstark und einfach nur „dagegen“ – egal gegen was, Hauptsache „gegen“
auf dem Weg ins Labor sind noch Schilddrüsenprofil (TSH & Co.) sowie Harnstatus incl Protein-Kreatinin-Quotient
wobei ich vermute, dass das Ergebnis ähnlich bescheiden sein wird wie beim Rest – sie verrät ihr Geheimnis einfach nicht!!!!
ihre Glubschaugen darf sie so behalten wie sie sind
– die Linse ist trübe und der Augendruck in Ordnung, aber selbst das wollte Madame nur mit Maulkorb untersuchen lassen (sprich sie war von Anbeginn an auf Krawall gebürstet
, an guten Tagen geht sogar Blutabnehmen ohne)
rosige Aussichten also fürs Schallen *seufz*
das Herz ist einfach nur „feini-feini“
, sowohl im Röntgen von der Größe her wie auch im Ultraschall von Kontraktionsfähigkeit, Klappenschluss und sonstigen Eckpunkten (linke Herzkammer, Vorhöfe…) her – dieser Motor könnte so noch weiterlaufen bis in alle Ewigkeit ….
– vor allem, wenn man etwas Geschwindigkeit raus nimmt ……
selbst wenn man gewaltige Aufregung, üble Bockigkeit und massive Gegenwehr mal abzieht, bleibt Bluthochdruck über – Auslöser aber nicht das Herz selber, das muss quasi nur mitmachen (und wird net gefragt, ob es das überhaupt will oder net)
der Ultraschall vom Herz war ja schon ein echtes Problem (zu dritt brachten wir den sechzehnjährigen Lindwurm mit den vier Füßen und dem einen Kopf kaum gebändigt) obwohl mit stehendem Hund gemacht, aber sie dann auch noch (auf einem gut gepolsterten Kissen) auf den Rücken drehen zu wollen, artete dann in echte Schwerstarbeit aus und sie da dann festzuhalten gestaltete sich enorm schwierig….
zusätzliche Probleme verursachte die Tickerei von ihr
, denn die wurde durch das wegen dem Maulkorb behinderte Hecheln absolut massiv
, das war wie ein kleines Feuerwerk
, das man da losgetreten hatte …. – wobei ich jetzt natürlich nicht sicher sagen kann, ob der stetig steigende Blutdruck oder mangelnde Sauerstoffzufuhr das Geschehen verursachte, aber eins von beidem wird es wohl gewesen sein…
Harnblase ist vollkommen unauffällig in der Darstellung, Größe, Wanddicke, Resturin alles wie es sein sollte, wobei sich das mit dem Resturin dann schnell erledigt hatte, mit diesem wurden die Anwesenden dann unter „Wutgeheul“ und sonstigen Schimpftiraden nämlich umgehend bedacht
– ich hatte die Hinterfüße vom kleinen Hund
im Nierenbecken leichte Kalkablagerungen, aber nirgendwo ein Hinweis auf Gewebezubildungen oder Steine, Nieren normal groß und auch beide vorhanden (was man ja immer so als gegeben voraussetzt, aber durchaus auch anders sein könnte)
auch auf dem Röntgen, wo der gesamte Bauchraum mit Wirbelsäule und Teilen der vorderen bzw. hinteren Extremitäten zu sehen war, nichts außergewöhnliches, vor allem aber auch keine Auffälligkeiten in der Darstellung der Knochen, Knochendichte in Ordnung (wäre bei Hyperparathyreoidismus anders – gleichzeitig bedeutet es auch, das erhöhte Calzium kommt nicht aus den Knochen)
von der in der Praxis durchgeführten Urin-Untersuchung von heute hab ich leider keine ausgedruckten Werte (muss ich mir das nächste Mal geben lassen), pH war bei 5,0 wie beim letzten Mal (womit ich das nu auch weiß, da war ich ja nach keine Eiweißausscheidung irgendwie total geplättet), Konzentration 1050 (Eier, Zwetschgen oder was auch immer für eine Einheit), geringfügige Eiweißausscheidung
angedacht ist nun der Einsatz eines über die Leber abzubauenden ACE-Hemmers, Endziel ist eine Tablette Vasotop 1,25 oder eine halbe 2,5 – Start aber erst nächste Woche Dienstag, da übers Wochenende der vorangegangenen merkwürdigen Medikamentenreaktionen auf gar keinen Fall und ich Montag arbeiten muss, mit einer ganz ganz kleinen Menge, sollte ich mutig sein, eine halbe 1,25, bin ich schissrig, dann eben eine viertelte (ich- mutig? Nun ja, für gewöhnlich eher nicht
)
Über das Ergebnis von heute grüble ich jetzt in Verbindung mit dem von Dir mal geschriebenen, Gabi, und zwar konkret das hier
Einen Phosphatbinder einzusetzen ist trotzdem nicht sinnlos oder "sekundär". Selbst wenn der Wert wirklich "vernachlässigbar" erhöht ist, kann man damit immerhin verhindern, dass er steigt. Was er bei einer Niereninsuffizienz ja früher oder später mit Sicherheit tun wird.
Sofern es denn wirklich eine ist, bzw. sofern diese Phosphatwerte durch eine insuffiziente Niere entstanden sind.
Was nicht sein kann.
Denn dann müsste gleichzeitig das Kalzium niedriger sein. Das ist aber eher zu hoch. Und das geht nicht, wenn entweder Parathormon (über Nebenschilddrüsen) versagt oder die Niere oder beides.
So wurde hier immer entsprechend gegen reguliert, von Parathormon und Niere. In bester Einträchtigkeit wurden die Spiegel immer schön passend zueinander gehalten. Trotz Ipaktine.
Guckst du: Phosphat runter, Kalzium rauf.
Und das mit dem hohen Kalzium hätte ja schon mal auffallen können. Zumal eine Hyperkalzämie ein durchaus ernster Zustand werden kann.
nachdem heute in der Praxis in dieselbe Richtung gedacht wurde (woher kommt das Calcium??) hab ich mir das Geschehen mit dem Parathermon noch mal rein gepfiffen und eine für mich begreifbare Erklärung im Web dazu gefunden:
Ist die vermehrte Bildung von Parathormon die adäquate Reaktion der Nebenschilddrüsen auf ein vermindertes Serum-Calcium (z. B. bei Vitamin D - Mangel), spricht man von sekundärem Hyperparathyreoidismus. Charakteristisch für den sekundären Hyperparathyreoidismus ist ein erhöhter Parathormon-Spiegel bei niedrigem Serum-Calcium. Eine wichtige Ursache des sekundären Hyperparathyreoidismus ist die verminderte Aktivierung von Vitamin D aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung.
Ein über lange Zeit bestehender sekundärer Hyperparathyreoidismus kann aufgrund einer chronischen Überstimulierung der Nebenschilddrüsen zu einem inadäquaten Anstieg des Parathormons führen. Parathormon-Spiegel und Serum-Calcium sind erhöht, man spricht von tertiärem Hyperparathyreoidismus.
so wie es ausschaut, scheint es ja eine chronische Nierengeschichte zu sein – legt man die Verschlechterung der letzten 6 Monate zu Grunde, die so riesig ja nicht ist, dürfte das dann rückgerechnet ein Geschehen sein, das (unerkannt) seit mehreren Jahren besteht…
Vitamin D könnte ich wohl messen lassen, Parathormon vermutlich nicht
, zumindest fand ich das nicht in der Laborliste…
das weiße Blutbild hast Du, Gabi, als sich stetig abrödelndes Immunsystem zusammengefasst, das möglicherweise mit was chronisch entzündlichem beschäftigt ist und nicht zu Potte kommt …..
wäre es da denkbar, dass hinter dem Ganzen eine (mittlerweile) chronische Überstimulierung der Nebenschilddrüsen steckt? Und würde das auch die Probleme beim Einstellen der Schilddrüsenunterfunktion erklären können?
und wie passt der ansteigende Glucose-Spiegel in den Prozess mit rein? Gar nicht oder irgendwie wieder sekundär?
der kleine olle Hund macht mich noch irre……
Ach und bevor Du es selber siehst, Gabi, schon wieder neue Referenzbereiche und andere Einheiten