Ich glaube, es war sogar auch Mareike, die das TIG mit ihrem Mann eingesetzt hat, um die Fernsehantenne auf dem Dach neu auszurichten.
Yep, hat super funktioniert
. Clicker-Ton für besser, Impuls für schlechter. Und Menne ist sehr stromempfindlich, alles über minimalem Kribbeln hätte ihn vom Dach geworfen
.
mausi schrieb:
Warum muss ich dem Hund in meiner Freizeit wo ich ihn auslasten möchte und auch Spass mit meinem Hund haben möchte mit Strom traktieren?
Die Arbeit mit dem TIG hat nicht das geringste mit "mit Strom traktieren" zu tun. Sowohl mein Hund als auch die Hunde in dem Video haben Spaß, oder kannst du mir irgendeinen Hinweis darauf geben, dass es anders ist? Deine Vorstellung hat mit der Realität nichts zu tun, und du brauchst nur hinzusehen um das zu merken
. Übrigens: Wenn ein Hund sich wirklich so erschrickt würde ich da dringend dran arbeiten (tust du das evtl. schon?),
sowas ist doch ein massiver Verlust an Lebensqualität und Leid
.
Bürste schrieb:
Aber vielleicht sprengt es ja auch nicht meine Vorstellungskraft sondern bringt dich in Erklärungsnot?
Nö, ganz und gar nicht - ich habe ja schon zwei Diskussionen verlinkt wo ich seitenlang und haarklein erklärt habe.
Bürste schrieb:
Gut - selbst wenn man ein TIG einsetzen kann um den Hund an Stromimpulsen zu erfreuen - was ich nicht so sehe - so benutzt du das Gerät eben nicht als Belohnung sondern um negativ auf den Hund einzuwirken.
Das stimmt nicht, ein großer Bestandteil der Arbeit auf dem Platz war Aktivierung, die
darf gar nicht unangenehm sein, sonst funktioniert sie ja nicht
. Aber ich erwähnte die Links schon oder...?
Trotzdem gerne nochmal für die Lesefaulen: Wenn der Trainer den Spieler mit einem "Auf geht's!" und einem Klaps auf den Hintern auf's Spielfeld schickt - würdet ihr diesen Klaps als angenehm oder unangenehm bezeichnen...? Irgendwie weder noch, oder?
Das ist Aktivierung. Passendes Buch (wonach ich allerdings nie gearbeitet habe, aber es bietet hervorragende Erklärungen
"Hunde aktivieren statt hemmen" von Daniel Schwitzgebel.
Bürste schrieb:
Bei einem wegfliegenden Ball kann der Hund selbst entscheiden ob er hinterher läuft oder eben nicht.
Das ist doch nicht dein Ernst, hast du je einen ballspielenden Mali gesehen? Es ist ein ganzes Stück Arbeit, diesen Hunden die nötige Selbstbeherrschung zu ermöglichen.
Nicht wenige Diensthunde springen jedes Jahr in den Tod, weil sie auf der Straße den Täter sehen und aus dem vierten Stock hinterherspringen. Das ist recht normal für solche Hunde - da von freiem Willen zu sprechen, als wär's ne entspannte Entscheidungsfindung, ist echt indiskutabel.
Bürste schrieb:
Warum sagst du nicht einfach: "OK, der Hund möchte nicht weiter - also lasse ich es:"
Da wo man im Sport negativ einwirkt, geht es meist darum, dass der Hund
zu weit will
.
Bürste schrieb:
Warum arbeitest du im Hundesport nicht nur über die Belohnung sondern auch über die Bestrafung und sei es nur ein unangenehmer Reiz?
Weil ich das überhaupt nicht für erstrebenswert, sinnvoll oder artgerecht erachte. Mein Hund muss den ganzen Tag mit Zwängen leben, er soll nicht im Garten buddeln, darf nichts vom Tisch klauen, muss streckenweise an die Leine usw. - ich finde das nicht schlimm, und auch ein Hund findet Regeln und Konsequenzen bei deren Missachtung nicht schlimm.
Ich möchte aber, wenn schon Zwänge in irgendeiner Form nötig sind (und normalerweise muss man über diesen Punkt unter Hundlern nicht diskutieren), diese auch so perfekt wie möglich gestalten, also Dinge wie Reproduzierbarkeit, exaktes Timing, optimale Dosierung, minimale Gefahr von Fehlverknüpfungen etc. erfüllen, und da geht nunmal nichts über das TIG.
Und ob ich dabei auf einem Hundeplatz bin oder nicht ist doch völlig schnuppe, warum ist das wichtig?? Lernverhalten ist doch unabhängig davon, ob der Hund als heiliger Rettungshund eingesetzt wird oder einfach nur Spaß haben soll.
Bürste schrieb:
Was wenn die üblicher Weise genutzte, sehr schwache, unangenehme Reizung eben nicht ausreicht um das gewünschte Verhalten zu erzielen?
Kommt ganz auf den Einzelfall an. Was machst du denn, wenn dein Hund trotz deines "Neins" auf den Tisch springt und den Weihnachtsbraten in's Visir nimmt? (und komm' nicht mit "dann ist im Aufbau schon was schiefgelaufen" - das gilt auch für die negative Verwendung des TIG
.)
Nee ernsthaft, das kommt ganz darauf an. Meistens wird erstmal überlegt und diskutiert woran's gelegen hat. Eigentlich kennt man ja seinen Hund - hier werden doch auch die meisten wissen, wann ein leises Nein reicht, und wann man die Stimme doch mal heben muss.
Welche Leistungen im Sport sind denn wichtig und vor allem für wen?
Hab' ich doch geschrieben: Ausstrahlung, Schnelligkeit z.B. in den technischen Übungen und Arbeitsfreude. Freudigkeit klappt nur, wenn der Hund
Freude hat
. Dass es dafür dann auch Punkte gibt ist doch toll, findest du nicht? Selbst diejenigen unter den Hundesportlern, die wirklich ihren Erfolg vor den Hund stellen würden, sind so gezwungen, eine Arbeit zu wählen, die den Hund nicht quält. Ohne Freude kein Erfolg - ich finde diese Entwicklung klasse.
Ich weiß es gibt immer noch Leute (wie offenbar dich?), die glauben, je erfogreicher im Sport man ist, desto schlimmer ist es für den Hund. Vielleicht war das ja wirklich mal so, keine Ahnung, diese Zeiten habe ich GsD nie erlebt. Heute ist es ganz sicher
nicht so.
Bürste schrieb:
Die Frage bezog sich nicht darauf was die Behörde bezahlt, sondern wofür sie sich entscheidet, wenn sie bei gleichem Preis die Wahl zwischen einem Hund aus Spitzenzucht und einem und aus unbekannter Zucht hat
Ich hab' dich verstanden, und die Behörde würde wohl beide kaufen - zum identischen Preis
.
Bürste schrieb:
bones schrieb:
Allerdümmsten haben mittlerweile begriffen, dass sich Punkte nicht vererben.
Sicher aber vererben sich die Anlagen auch nicht?
Ja sicher, aber die erkennt man genauso gut, wenn der Hund im Schutzdienst einen Abbruck kassiert oder mit 70Punkten aus der UO kommt. Oder man ihn auf einer Körung oder einem Spaziergang sieht. Die Punkte allein sagen höchstens aus, dass er einen guten Hundeführer hat, mehr nicht.
Bürste schrieb:
Für mich gibt es einen Unterschied zwischen einem Gebrauchshund und einem Hund der Hundesport zur Auslastung betreibt.
Für mich auch, aber für die Hunde nicht!
Und für das Lernverhalten und die typischen Probleme in der Ausbildung auch nicht! Im VPG soll er nicht wild um sich beißen, und im Dienst auch nicht - also soll er es so effektiv und so sanft wie möglich lernen. Ich sehe eigentlich keine Veranlassung oder Rechtfertigung, meinen Diensthund mit mehr Zwängen oder Gewalt auszubilden als meinen Sporthund. Effektiv angewandte Lerntheorie funktioniert bei beiden gleich gut, und keiner von beiden muss dazu dermaßen gequält werden, dass er Konflikte bekommt! Natürlich ist es egal, ob der Diensthund Freude zeigt - wäre mir aber trotzdem lieber.
Bürste schrieb:
Da hast du in der Tat Recht!
Dir den Rüden zuzurechnen obwohl er dir gar nicht gehört war ein Fehler von mir - tut mir leid. Das die Zucht mit einer Hündin ungleich kostenintensiver ist als mit einem Rüden hatte ich geschrieben und wenn du dich durch meine Worte persönlich angegriffen fühlst, so tut mir auch das leid.
Von Herzen vielen lieben Dank, sowas gibt's selten
. Hut ab!
LG
Mareike