DanFran schrieb:
Wir haben uns nur Gedanken gemacht, wie man am besten reagieren sollte, wenn er wirkliche Verhaltensweisen aus den ersten 3 Monaten im TH zeigt. Wobei ich auch denke, dass man die TH-Situation nicht damit vergleichen kann. Aber vielleicht ist es auch seine "Art" mit neuen Situationen umzugehen?!
Ihr solltet auch nicht vergessen, dass für seine Reaktion auf das TH durchaus auch wichtig ist, wo er
vorher gewesen ist.
Wenn er aus schlechter Haltung kam, seinen Haltern weggenommen wurde, extrem schlechte Erfahrungen gemacht hat - hatte er damals allen Grund, keinen an sich heranzulassen.
Mittlerweile hat er aber viele Leute kennengelernt (auch euch kennt er ja schon ein bisschen), die ihm nichts böses wollten, und reagiert eventuell sicherer.
Auch ist ein neues Zuhause sicher Stress für den Hund (das sollte man nie unterschätzen), aber: Die Situation ist doch für ihn aller wahrscheinlichkeit nach leichter zu überblicken als im Tierheim: Weniger Bezugspersonen, mehr Ruhe, hoffentlich ein Rückzugsort (immer dran denken: Platz des Hundes sollte nicht mitten im Gewühl sein, sondern wo, wo er seine Ruhe hat) - oder seit ihr eine Großfamilie mit zig weiteren Haustieren und Kindern diverser Altersstufen?
Falls nicht, würde ich mich (noch) nicht verrückt machen - vorher fragen schadet natürlich nie.
Aber ich finde die Frage extrem schwer zu beantworten, weil es so viele verschiedene Situationen gibt, in denen ein Hund knurren kann.
Fühlt er sich bedrängt, würd ich ihn je nach Situation eventuell einfach lassen (siehe Biggys sehr schönes Beispiel) und tun, als wäre nichts - oder eben auch nicht. Tierarzt wäre sowas, da würde er halt einen Maulkorb aufkriegen und müsste da durch, auch wenn ihm dabei unwohl ist - nützt ja nix. Das hat nichts oder wenig mit "Unterordnung" zu tun (ich will es, also macht er es), aber viel damit, dass ein Hund sich beim Tierarzt halbwegs gescheit untersuchen lassen
muss, in seinem eigenen Interesse.
Man muss sich nur insgesamt konstant verhalten. Einen Tag so, einen Tag anders ist für Hunde extrem schwer zu verstehen, und als "erziehungsberechtigter" Mensch macht man sich damit unnötig das Leben schwer.
Verteidigt er Ressourcen (womit er, wenn überhaupt, vermutlich erst anfangen wird, wenn er sich bei euch heimischer fühlt), ist die angemessene Reaktion auch stark vom Hund und der Situation abhängig (da wäre ich selbst vermutlich unsicher, was ich machen sollte, und würde einen Trainer zu Rate ziehen...) Manchmal hilft Ignorieren, aber manchmal
muss es einfach ein deutliches "Nein!" sein, damit klar ist, was geht und was nicht.
Was meinen denn die Leute im TH, wie er so gestrickt ist? Eher robuster, mit dem Bedürfnis nach klaren Ansagen, oder unauffällig und freundlich? Oder gar schwerhörig?
- Klar, im TH stellen sich Hunde oft ein bisschen anders dar als in einer vertrauten Umgebung, aber ne Tendenz ist doch oft zu erkennen...