Zeugnissprache mal wieder

rockpriest

10 Jahre Mitglied
Hi zusammen,

ich habe gerade mein Praxissemester des Studiums hinter mir, und habe jetzt das Arbeitszeugnis zugeschickt bekommen. Ich habe soweit mit Hilfe von Google auch alles soweit aufgedröselt und bin auch recht zufrieden. Nur eine Formulierung habe ich bis jetzt leider nicht gefunden. Und zwar lautet sie folgendermaßen:

Hervorzuheben war seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen sowie seine Orientierung zur Zusammenarbeit im Team.

Ist das jetzt positiv oder negativ?! Oder noch besser weiß jemand was das für eine Note von sehr gut - mangelhaft ist?! Was mich vor allem stört ist das "Orientierung"!

Wäre echt nett wenn ihr mir helfen könntet!!!

Viele Grüße
Stefan
 
  • 26. April 2024
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Hi rockpriest ... hast du hier schon mal geguckt?
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Sorry, aber das soll dein erste Beitrag in einem Hundeforum sein :verwirrt:
 
rockpriest schrieb:
Hervorzuheben war seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen sowie seine Orientierung zur Zusammenarbeit im Team.

Hallo!

Die Thematik wurde hier schon öfters bearbeite, verwende die "Such Funktion".

Grundsätzlich ist es sehr schwer, nur einzelne Sätze aus einem Zeugnis zu bewerten, mehr oder weniger aus dem Zusammenhang gerissen.

Die von dir hier angeführte Formulierung hinterläst bei mir keinen guten Eindruck. Allerdings ist mir eine solche Formulierung auch noch nicht begegnet.

Aber trotzdem mal der Versuch einer Aufschlüsselung:

Erster Teilsatz:

"Hervorzuheben war seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen,"

Wie würde ich dies mit anderen Worten interpretieren:

"Er hat sich darum gerissen Verantwortung zu übernehmen, ohne dass er dazu befähig war."

Dieser Eindruck wird durch den zweiten Teilsatz auch noch verstärkt.

"sowie seine Orientierung zur Zusammenarbeit im Team.

Wie würde ich dies mit anderen Worten interpretieren:

"Er war nicht wirklich an einer Teamarbeit interessiert."

Oder abschließen beide Teilsätze im Zusammenhang:

"Er hat sich wichtig gemacht und stellte sich über das Team."

Eine Benotung mit Schulnoten (1 - 6) kann ich hier nicht anbieten!

Stinker
 
Hey Stinker,

danke schon mal für deine ausführliche Antwort.

Okay dann schreibe ich jetzt einfach mal mein ganzes Zeugnis nieder:
-------------------------------------------------------------------------
Herr... verfügte im Rahmen seines bisherigen Studiums über solides Fachwissen. Er fand sich in neuen Situationen zurecht und erkannte auch komplizierte Zusammenhänge. Herr ... bewältigte die ihm übertragenen Aufgaben sicher und war auch starkem Arbeitsanfall jederzeit gewachsen.

Er ergriff von sich aus die Initiative und setzte sich im Rahmen seines Praktikums mit überdurchschnittlicher Einsatzbereitschaft für unser Unternehmen ein. Hervorzuheben war seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen sowie seine Orientierung zur Zusammenarbeit im Team.

Aufgrund seiner stets zuverlässigen und gewissenhaften Arbeitsweise erledigte er die ihm übertragenen Aufgaben im Rahmen des Praktikums jederzeit zu unserer vollen Zufriedenheit. Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war immer einwandfrei.

Wir bedanken uns für seine Mitarbeit als Praktikant und wünschen Herr ... für sein weiteres Studium viel Erfolg und persönlich alles Gute!

----------------------------------------------------------

Ist es im Zusammenhang jetzt deutlicher?!?! Und wie würdet ihr das Zeugnis im gesamten bewerten?! So wie ich es entschlüsselt habe, sind die meisten Noten "gut" bis auf den ersten Absatz.

Gruß und Danke
Stefan
 
rockpriest schrieb:
-------------------------------------------------------------------------
Herr... verfügte im Rahmen seines bisherigen Studiums über solides Fachwissen.

Das bedeutet das du im Studium faul warst und nur das notwendigste weiss

Er fand sich in neuen Situationen zurecht und erkannte auch komplizierte Zusammenhänge.

Du hast die komplizierten Vorgänge erkannt aber du warst nicht in der Lage sie zu lösen

Herr ... bewältigte die ihm übertragenen Aufgaben sicher und war auch starkem Arbeitsanfall jederzeit gewachsen.

na ja wie oben, bewältigen heist mal du hast es versucht aber rausgekommen ist nicht viel


Er ergriff von sich aus die Initiative und setzte sich im Rahmen seines Praktikums mit überdurchschnittlicher Einsatzbereitschaft für unser Unternehmen ein. Hervorzuheben war seine Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen sowie seine Orientierung zur Zusammenarbeit im Team.

Wie schon gepostet unfähig zur Teamarbeit

Aufgrund seiner stets zuverlässigen und gewissenhaften Arbeitsweise erledigte er die ihm übertragenen Aufgaben im Rahmen des Praktikums jederzeit zu unserer vollen Zufriedenheit.

Oh je, war gerademal als Praktikannt zu gebrauchen und sonst zu nix, und die Formlierung "unser Vollen Zufriedenheit" ist eine 3.
Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war immer einwandfrei.

da fehlt ein "stets" also dein Verhalten war auch net so dolle

Wir bedanken uns für seine Mitarbeit als Praktikant und wünschen Herr ... für sein weiteres Studium viel Erfolg und persönlich alles Gute!

Zum Glück sind wir den Kerl los, und der wird nie mehr bei uns arbeiten!

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Ist es im Zusammenhang jetzt deutlicher?!?! Und wie würdet ihr das Zeugnis im gesamten bewerten?! So wie ich es entschlüsselt habe, sind die meisten Noten "gut" bis auf den ersten Absatz.

Gruß und Danke
Stefan


Insgesamt gesehen ein sehr schlechtes Zeugnis, also so eine 3-4. Mit diesem Zeugnis hast du leider schlechte Karten!
 
legolas schrieb:
Insgesamt gesehen ein sehr schlechtes Zeugnis, also so eine 3-4. Mit diesem Zeugnis hast du leider schlechte Karten!

Zu dieser Einschätzung komme ich ebenfalls.

Dieses Zeugnis kann man nicht beanstanden.
Ein Zeugnis ist schlicht die Beurteilung der Leistungen in verschiedenen Bereichen.

Zum einen sollte es "wohlwollend" formuliert sein und zum anderen muss es zwingend der Wahrheit entsprechen. Daraus folgert, dass man dich weder schlechter noch besser beurteilen darf, als du nach menschlichem Ermessen warst.

Darüber sollte man sich bei einem Praktikum, als auch im Berufsleben im klaren sein.

Nur du selbst kannst einschätzen, ob die Bewertung deiner Leistung sich im Zeugnis wieder spiegelt. Das Zeugnis wirst du so hinnehmen müssen, da es rechtskonform erscheint. Und hast also keinen Rechtsanspruch, auf eine andere Formulierung.

Die Kröte wirst du runterschlucken müssen.

Stinker

Wenn es sich vermeiden läst, würde ich das Zeugnis in der Versenkung verschwinden lassen. Als Werbung für die eigene Person schlicht ungeeignet.
 
Hey,

Danke für eure beiden Stellungsnahmen. Ich habe meinem Betreuer eine Email geschrieben, da ich es wirklich nicht verstehe, da er mir am letzten Arbeitstag noch gesagt hat, dass er mit meiner Arbeit zufrieden war und ihm das Zusammenarbeiten mit mir Spaß gemacht hat. Bin jetzt mal gespannt was er mir antwortet!

Gruß Stefan
 
Ganz nebenbei - wäre doch nett wenn Du Dich mal vorstellen würdest?

Schliesse mich den anderen Beiden an - das Zeugnis ist nicht wirklich gut - sorry... Wenn Du das Zeugnis für weitere Bewerbungen brauchst kannst Du auch um eine Arbeitsbestätigung bitten - andere Arbeitgeber werden sich dann aber natürlich wieder fragen weshalb Du nur die Bestätigung ablieferst ;)
 
Hallo zusammen,

stimmt das mit dem Vorstellen habe ich vor lauter Zeugnis ganz vergessen :)

Dann hole ich das nun einfach kurz nach:

Ich heiße Stefan und komme aus Konstanz. Ich studiere hier im 6. Semester. Meine Hobbies sind Fußball, Gitarre spielen und sonst alle möglichen Sportarten. Ich bin eigentlich durch Zufall auf dieses Forum gestoßen. Habe im Internet nach Zeugnisformulierungen gesucht, und bin dann durch einen Link hier gelandet. Von dem her muss ich zugeben, dass ich kein Haustier habe. Ich hoffe, ihr seid jetzt nicht sauer!?

Zurück zum Thema. Wie sicher seid ihr euch mit euren Thesen? Oder besser gesagt in welchen Tätigkeitsfeldern seid ihr tätig? Arbeitet ihr in einer Personalabteilung und habt oft mit Arbeitszeugnissen zu tun oder habt ihr eher intuitiv geurteilt. Mir hat nämlich Nina eine persönliche Nachricht geschickt, dass sie schon viele Zeugnisse beurteilt und auch selbst verfasst hat und sie ist der Ansicht, dass das Zeugnis gut ist und ich zufrieden sein kann. Hm, jetzt bin ich natürlich ein wenig verwirrt! Jetzt stehen sich 2 Aussagen gegenüber, und ich weiß nicht wessen Einschätzung die Richtige ist. Gut Recht haben ist hier sehr schwierig, da die Formulierungen nicht eindeutig sind und verschieden interpretierbar sind. Nichts desto trotz wäre es sehr nett wenn ihr kurz schreiben könntet wie viel Erfahrungen ihr schon mit Arbeitszeugnissen gesammelt habt!

Vielen Dank im Voraus!

Gruß Stefan
 
Stefan, vielleicht ist ein Hundeforum auch nicht so ganz der richtige Ort, um Experten zu Deiner Frage zu finden. ;)

Nichtsdestotrotz: herzlich willkommen!
 
Ja das ist mir schon klar. Ich dachte nur weil zu dem Thema schon öfters hier Fragen dazu gestellt worden sind, ein paar Leute mit Ahnung davon hier angemeldet sind ;)

Gruß
 
Herzlich willkommen hier :hallo:

Selber arbeite ich nicht auf einer Personalabteilung, aber während meiner Ausbildung haben wir das "zwischen den Zeilen lesen" gelernt ;)

Kann höchstens mal eine Freundin fragen ob sie Zeit hätte Dein Zeugnis durchzulesen... sie ist mittlerweilen Personalchefin
 
rockpriest schrieb:
Wie sicher seid ihr euch mit euren Thesen? Oder besser gesagt in welchen Tätigkeitsfeldern seid ihr tätig? Arbeitet ihr in einer Personalabteilung und habt oft mit Arbeitszeugnissen zu tun oder habt ihr eher intuitiv geurteilt.

Die Thematik war Bestandteil diversen Weiterbildungen und ist in meinem Berufsleben eher als nebensächlich zu sehen. Trotzdem beschäftige ich mich von Zeit zu Zeit privat mit den Formulierungen von Arbeitszeugnissen. Die Ausdrucksweise ist halt sehr interessant, wie kann man mit freundlichen Worten die negativen Seiten eines Menschen umschreiben. Ein solches Hobby hat den Nachteil, dass man im Bekanntenkreis dann doch schon mal öfters Ansprechpartner ist.

Bei einer solchen privaten Bewertung steht man nicht unter Druck, wie ein Chef oder Personalchef, der zwingend eine Auswahl treffen muss. Man hat die Zeit ein Zeugnis intensiv zu prüfen und nach der Bedeutung der verschiedenen Formulierungen zu suchen. Früher gab es nur wenige Zeugnisschlüssel. Mittlerweile ist diese Welt jedoch bunt geworden. Es tauchen Formulierungen auf, die sich nicht ohne weiteres zuordnen lassen.

Stefan, deine Unsicherheit ist für mich nachvollziehbar, allerdings spiegelt das Zeugnis deine Leistungen wieder. Daran muss man denken, wenn man seine Arbeit oder sein Praktikum macht. Bei einem Praktikum wird in der Regel ein Abschlussgespräch geführt, in dessen Verlauf die Leistungen erörtert werden. Das Zeugnis ist dann meist
die schriftliche Variante der Gesprächsinhalte.

Leider werden Praktikanten oft in den Firmen als billige Arbeitskräfte ausgenutzt.
Die Verantwortlichen führen kein Tagebuch, machen sich keine Notizen als Bewertungsgrundlage. Oft wird die Bewertung aus dem Gedächtnis herraus vorgenommen, wobei negative Verhaltensweise meist intensiver im Gedächtnis erhalten bleiben.

Objektiv betrachtet, sind mir eigentlich noch keine Zeugnisse untergekommen, deren Wahrheitsgehalt angezweifelt werden muss. Sicher gibt es Zeugnisse, die inhaltlich gegen geltendes Recht verstoßen, diese landen dann meist aber auch vor dem Arbeitsrichter.

Dies ist jedoch bei deinem Zeugnis nicht der Fall. Man hat deine Leistungen bewertet, damit muss du dich abfinden! Vielleicht nimmst du die Erfahrung mit diesem Arbeitszeugnis, mit auf deinen weiteren Arbeitsweg. Eine positive Bewertung setzt halt auch positive Leistungen voraus. Habe ich mich jedoch "durchhängen" lassen, dann darf ich mich über ein schlechtes Zeugnis auch nicht beklagen. Es liegt also in deiner Hand.

Sicher mag es Situationen geben, in denen die Chemie zu den Verantwortlichen einfach nicht passt. Allerdings solte ein Verantwortlicher dazu befähigt sein, trotzdem eine faire Leistungsbewertung vorzunehmen, unabhängig davon, ob die Nase des Praktikaten einem gefällt oder nicht.

Stinker
 
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