Erzieherinnen haben hier inzwischen die Lehrer als „beliebteste“ Kunden weit abgehängt
Die leben auf einem anderen Stern
UNd das hat mit dem Thema hier genau was zu tun?
Ist ja nicht so, dass die in den Einrichtungen selbst kochen, das ist absolute Ausnahme.
Stimmt. Hier wird allerdings zB mittlerweile in beiden evangelischen Kindergärten frisch gekocht. Dadurch wurde das Essen etwas einfacher. (Vorher war der Zulieferer ein großer Caterer vor Ort, der zB auch Kyocera und andere größere Firmen vor Ort beliefert). Aber die Kinder mögen es gern und mittlerweile gibt es sogar ein Kochbuch mit den beliebtesten Rezepten für zuhause.
Die Caterer haben auch übernommen, als die Köchin nach einem Unfall kürzlich für ein halbes Jahr ausfiel. War an sich ok - da gab es mal Anspruchsvolleres. Problem allerdings: Das wurde dann nicht gegessen.
Suppe allgemein ist in den meisten Einrichtungen selten.
Ok, das kann ich so nicht behaupten. Hier war es so, dass es zB jeden Dienstag Eintopf gab (oder immer noch gibt). Einen Tag Fisch, einen Tag Fleisch (nur noch Geflügel), einen Tag Pasta, Gemüsereis oder Auflauf und einen Tag frei variabel (manchmal Milchreis, manchmal Eintopf) je nach Saison
Wir müssen das auch nicht gross diskutieren es ist wie es ist und jeder der involviert ist weiss das.
Ich weiß, dass du nicht von allem eine Ahnung hast und von aktueller Kindergartenverpflegung offensichtlich gar nicht.
Es geht nicht um die Avocado Creme es geht darum dass man den Mercedes Mitarbeitern keinen Mist vorsetzen kann, weil es sonst Ärger gibt.
Du kennst hier die Eltern nicht. Wenn hier Mist oder auch nur gefühlt Mist vorgesetzt würde, wären die schneller auf den Barrikaden, als du bis drei zählen könntest.
Der Respekt vieler Eltern vor Erzieherinnen geht diesbezüglich gegen Null. Die sehen sich als zahlende Kunden und wollen für ihre Kinder nur das Beste. Die sind teils enorm übergriffig. Und schlechtes Essen
geht gar nicht.
So sieht das heute in besser situierten Kreisen aus. Und das ist keine teure Privat-Kita, einfach eine normale KiTa in kirchlicher Trägerschaft zum hiesigen einkommensabhängigen Einheitspreis.
Die im übrigen festgestellt hat, dass sie sogar
weniger ausgibt, wenn sie frisch und regional/saisonal kocht. Und abwechslungsreicher ist es auch, denn da kann auch mal spontan Kürbissuppe auf dem Plan stehen, wenn es im Großmarkt Kürbisse gibt, während der Caterer letztlich nicht so ein großes Angebot hatte.
Wer auch selbst kocht, und das frisch und an sich gut, ist die weiterführende Schule vom großen Ü. Die haben wenig Nachmittagsunterricht und daher nur eine kleine Mensa, aber das Essen da ist gemüselastig und an sich schmackhaft. Wenn auch recht einfach. Meist ein Pastagericht, ein Auflauf, ein Irgendwas. Wer kein Gemüse mag, guckt aber in die Röhre.
Was hier bis vor Kurzem eine Katastrophe war, wenn auch ohne Tütensuppe, war das Schulessen an der Grundschule. Würde ich nur das kennen, würde ich
@matti vermutlich zustimmen.
Aber, oh Wunder... in dem einen Jahr, in dem keins meiner Kinder dort in der Schule war, haben so viele Kinder aufgehört, dort zu essen (die Eltern gaben dann Essen mit), und so viele Eltern sich beschwert, dass auf einmal
doch Veränderungen möglich wurden.
Ob sie es geschafft haben, den Caterer zu wechseln, oder ob sie dem endlich mal Feuer unterm Hintern gemacht haben, kann ich nicht sagen.
Das Essen ist jetzt allerdings teurer geworden (ich gkaube, 65 Euro im Monat) - aber das soll mir recht sein.
Kind No. 2 findet das Essen superlecker, isst allerdings nie Gemüse.
Aber das kriegt er erstens im offenen Ganztag dann nochmal roh als "Snack" am Nachmittag, und außerdem kann er das ja dann auch zuhause haben.
@matti
Was ich nicht verstehe, ist dein Vergleich zwischen einer Hochleistungskantine (nee, die sind nicht alle so
) und einer KiTa. Kinder im Kindergartenalter brauchen nicht bei jeder Mahlzeit drei, fünf oder sieben Gerichte zur Auswahl, die brauchen nichtmal zwei! Das kriegt doch zuhause auch kein Kind, es sei denn, es ist extrem speziell oder seine Eltern sind es...
Natürlich schmeckt nicht jedes Gericht jedem Kind jeden Tag - aber solange es immer nachmittags nochmal ne Zwischenmahlzeit gibt und es nicht jeden Tag nicht schmeckt, finde ich auch das nicht so dramatisch.
Und dieses "Ausprobieren, mal was mögen, mal nicht, aber immer wenigstens etwas davon essen" - das gehört zum Leben auch dazu. Das Leben ist nicht überall Buffet, wie gesagt.
Was ich koche, schmeckt auch nicht immer der ganzen Familie. Manchmal sogar nur mir.
Und da stell ich mich auch nicht hin und rühre hektisch noch was anderes zusammen. Ich bin dann meist nett und koche es nicht wieder, wenn es wirklich sonst so gar keiner mag. Aber das war's dann auch.
Was ich noch anmerken will, ist, dass es nicht immer eine Frage des Geldes ist, ob das Essen in einer Gemeinschaftsverpflegungseinrichtung schmeckt oder nicht.
Ich erinnere mich zB noch gut an meine Studentenzeiten zurück. Die Hauptmensa dort war nicht katastrophal, aber eben auch nicht besonders besonders. Auch wenn sie immer mindestens 4 Gerichte angeboten hat. Man konnt es essen und manchmal war es ganz gut.
Dann heuerte ein Koch dort als Leitung an, der jahrelang in mehreren großen Hotels in der Umgebung in deren Sternerestaurants gekocht hatte. Begründung: Er hatte mittlerweile Familie und wollte familienfreundlicher Arbeitszeiten.
Der gute Mann hatte dasselbe Budget zur Verfügung wie vorher, aber er konnte gut einkaufen und hatte Ideen.
Und dass Essen dort wurde so super, dass sie anfangen konnten, die Mensa außerhalb der Öffnungszeiten für Feiern zu vermieten.
Irgendwann ging er dort zwar wieder weg, und das Ganze ließ etwas nach - aber der Grundzug war einmal drin. So mittelmäßig und fade wie am Anfang wurde das Essen nie wieder.
Und das, wohlgemerkt, ohne jede Preiserhöhung.