Ein Beispiel in dem zwar die Beschreibungen passen aber die Vermittlungspraktiken "eigenartig" sind ist Mimo:
Mimo kam in ein Tierheim und wurde dann einen Monat (!) später in eine Familie mit Kindern, Hunden und Katzen vermittelt. Einen weiteren Monat später kam er wieder zurück.„Mimo" Am. Staff Terrier, 11 Jahre lebt seit seines Lebens bei seiner Fam. allerdings nie im Haus sondern immer im Hof, nie hat er sich etwas zu schulden kommen lassen und hat seinen Wesenstest immer mit Bravur bestanden. Die Fam. hat nun einige persönliche Probleme und das Haus soll verkauft werden. Für Mimo gibt es keinen Platz mehr. Der arme Kerl lebt nun schon seit drei Wochen im Hof mit Zwinger und hat keine Ansprache mehr. Er ist sehr traurig und weint die ganze Nacht. Eine Nachbarin versorgt Ihn notdürftig. Ich durfte Ihn gestern kennen lernen, er ist so ein lieber Kerl, er hat sich fast umgebracht für Freude dass endlich einmal wieder jemand nach Ihm schaut. Als ich seinen Zwinger gesehen habe musst ich fast heulen, nichts, grau in grau darinnen eine Plastikwanne, keine Decke. Am liebsten hätte ich Ihn gleich mitgenommen, aber ich habe leider noch keinen Platz für den traurigen Kerl. Er soll sogar mit Rüden verträglich sein.
Ein Hund, der beinahe 11 Jahre in einem Hinterhof gehaust hat, wird kaum vernünftig sozialisiert sein. Er wird Umgebungseinflüsse kaum kennen und in der Regel auf sich allein gestellt gewesen sein.
Solch einen Hund schickt man nun in eine Familie, die ihn in der Wohnung/Haus hält, die Rund um die Uhr für ihn da ist, einen weiteren Hund hält und einen absolut krassen Gegensatz zu seinem bisherigen Leben darstellt.
Solch ein Hund ist mit so einer Situation total überfordert, zumal ich denke, dass seine Nerven ohnehin nicht die stabilsten sind.
Natürlich zeigt sich das nicht am ersten oder zweiten Tag aber das ständige "bedrängt fühlen" das der Hund empfunden haben muss staut sich in ihm auf und entläd sich früher oder später.
Dies ist ja dann auch geschehen. Das Ende ist bekannt.
Die Situation im TH ist mit der Situation in einer Familie in der Regel überhaupt nicht vergleichbar. Wenn man einen Hund bekommt, bei dem die Vermutung nahe liegt, dass er 11 Jahre mehr oder weniger isoliert gelebt hat, dann ist es meiner Meinung nach fahrlässig ihn nach einem Monat in eine Familie (besonders mit Kindern) zu geben.
Dann gab es einen "Delf", ( http://forum.ksgemeinde.de/tiervermittlung/71681-delf-muensterlaender.html )dessen Schicksal wohl ähnlich verlief und der ebenfalls zurück kam...
Ich weiss leider nicht, wie man verschiedene Zitate in einem Beitrag unterbringt, deshalb noch ein dritter Beitrag.
Du hast es geschrieben, die Beschreibung war ja richtig. Die haben auch die Interessenten gelesen. Und dann kommt ein Satz von dir, den ich so nicht stehen lassen möchte: Solch einen Hund schickt man nun.....
Ich weiss, dass manche alles versuchen und ausprobieren, um gerade älteren Hunden ein Zuhause zu ermöglichen. Hätte man den Hund der Familie nicht mitgegeben (die sich selbst ja sicherlich auch als passend empfunden hat), dann würde jetzt hier vielleicht ein Thread laufen, wie er auch schon tausend Mal lief: Ich hätte diesen armen Hund ja gerettet, aber die blöden Tierschützer geben ihn ja nicht raus. Kinderfeindlich sind die auch noch, usw., usw..
Persönlich finde ich Vermitlungsarbeit total schwierig. Niemand hat auf der Stirn ein Laufband, dem ich entnehmen kann, ob und wie es mit einem meiner Schützlinge weitergeht. Ich habe idR mit Wildfremden zu tun. Oft kommt erst gar kein weiteres Gespräch zustande, weil man schon eine Vorkontrolle als Unverschämtheit betrachtet. Es ist gut möglich, dass ich vielleicht schon einmal einen Hund nicht an jemanden vermittelt habe, dem ich Unrecht in meiner Einschätzung getan habe. Ich bin nicht perfekt, wie auch? Aber ich gebe mein Bestes für das Tier. Und wenn die Vermittler in dem von dir beschriebenen Fall gehofft haben, es könnte klappen, dann würde ich eben daraus auch nicht zwingend einen Fall von bewusster Fehlvermittlung machen können.