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Über die Hälfte der gefährlichen Hunde bereits überprüft
Veterinäramt begrüsst Urteil zum Maulkorbzwang
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Tautz
Müritzkreis. Die Entscheidung des Greifswalder Oberverwaltungsgerichtes, die umstrittene Hundehalterverordnung mit Maulkorb- und Leinenzwang für zwölf gefährliche Hunderassen aufrecht zu erhalten, ist von den Behörden im Müritzkreis mit Genugtuung aufgenommen worden. "Die bestehende Regelung ist in keinem Fall zu streng, wir sind mit ihr bisher gut klar gekommen. Das gilt, glaube ich, auch für die Hundehalter" sagte der Leiter des Kreisveterinäramtes, Klaus Haase, dessen Amt die Überprüfung der als gefährlich eingestuften Rassen und ihrer Halter obliegt.
Verständnis bei Haltern
Ein genaueres Urteil kann sich Steffen Schmidtke von der Unteren Jagdbehörde erlauben, der zusammen mit je einem Vertreter des Ordnungsamtes und des Hundessportvereins die Sachkundeprüfungen abnimmt: "Das Schutzbedürfnis der Bevölkerung hat absolute Prioriät, ich wüsste nicht, welche Hunderasse man von der Liste streichen sollte." Zudem hätten ihm die Reaktionen der Hundebesitzer gezeigt, dass diese Verständnis für die Regelung zeigten. "Sogar die Leute, die sich einen Pitbull oder einen Staffordshire Terrier mehr als eine Art Statussymbol zugelegt haben, sind relativ einsichtig", hat Schmidtke in den ersten neun Monaten nach Inkrafttreten der Hundehalterverordnung mitbekommen.
Mittlerweile ist laut Kommission gut die Hälfte, also rund 60 aller im Müritzkreis gemeldeten gefährlichen Hunde überprüft worden. Zehn Halter mussten die Prüfung beim ersten Mal abbrechen, weil sie die Anforderungen nicht erfüllen konnten. "Es ist aber kein Hund dabei, der die Prüfung nicht schaffen wird", meint Schmidtke. Wenig begeistert von den strengen Vorgaben ist nach wie vor der Warener Hundesportverein, der das Gerichtsurteil zwar nicht ablehnt, sich jedoch für einen differenzierteren Umgang mit den Hunden ausspricht. "Die Strenge ist schon ein wenig übertrieben, und manche Rassen werden einfach diskriminiert. Bei uns im Verein gibt es auch Halter von so genannten gefährlichen Hunden, die ihre Hunde sehr gut erzogen haben. Da ist ein Maulkorb völlig überflüssig", erklärt die Vereinsvorsitzende Susanne Schild. Hingegen könnten auch kleinere Hunde bei entsprechender Ausbildung zu Kampfhunden werden.
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10.04.2001© Nordkurier-Online 1999-2001
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Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.