auf den ersten blick ist die sache verwirrend, aber auch nur auf den ersten
ich versuchs mal: die vorfahren des heutigen pitbulls, amstaffs, boston terriers und auch des american bulldogs kamen mit den einwanderern aus england, irland, schottland, wales in die usa. die mitgebrachten hunde wurden pit bulldogs, bull-and-terriers, half-and-half oder auch staffordshire bull(dog) genannt (in der grafschaft staffordshire wurden damals die besten kampfhunde gezüchtet; die bevölkerung war sehr arm und musste in bergwerken schuften, sie mussten ihre kinder arbeiten schicken und lebten in beengten verhältnissen; ein guter hund brachte geld beim dachs- und rattenbeißen und beim hundekampf, zudem brachte er seinem besitzer auch ansehen. man brauchte einen nicht allzugroßen und menschenfreundlichen hund). in irland nannte man die hunde auch red smut und in schottland blue paul.
die einwanderer brachten also ihre hunde mit in die "neue welt". manche blieben an der ostküste, die damals schon relativ dicht besiedelt war und große städte vorweisen konnte (zb new york, boston). die hundekämpfe gingen dort weiter, oft wurden ihnen die hunde direkt weg vom ankunftshafen gestohlen, weil auch andere an "guten hunden" interesse hatten.
man achtete auf reinzucht, wobei man aber weiterhin hunde aus großbritannien, irland und schottland importierte und wollte eher kleinere, wendige und drahtige hunde haben.
andere einwanderer gingen in den "wilden westen", dort halfen die hunde auf der farm beim treiben der tiere, verteidigten hab und gut gegen zwei- und vierbeinige diebe und passten auf die kinder auf, während die eltern auf dem feld waren. man wollte eher größere und kräftige hunde, ich denke, man kann behaupten das dies der ursprung des heutigen american bulldogs war. natürlich gab es auch im süden und westen der usa hundekämpfe, ebenso in kanada und mittelamerika (mexiko, panama...).
hüben wie drüben wurden die hunde aber auch als begleit- und familienhunde gehalten; der boston terrier machte bald "karriere" als damenhund.
die hunde hießen in den usa zwar weiterhin half-and-half, pit bulldog usw, aber es kamen auch neue bezeichnungen dazu: yankee terrier, pit bullterrier, american bullterrier, boston bulldog usw
1898 wurde der united kennel club gegründet, der anfangs ausschließlich für den american (pit) bull terrier gedacht war; der ukc veranstaltete auch hundekampf-meisterschaften. der american kennel club registrierte den apbt nicht (obwohl in dem buch "colby's book of the apbt" ein teil einer liste abgedruckt ist, die pitbulls aufführt, die noch vor der entstehung des ukc beim akc registriert waren). später wurde die adba gegründet, anfangs auch ausschließlich für den apbt. heute gibt es auch beim ukc und bei der adba schönheitsausstellungen, aber keine hundekampf-wettberwerbe mehr.
in den 1930er jahren wollten einige freunde der rasse die hunde auch auf schönheitswettbewerben vorstellen und allgemein weg vom hundekampf. der akc wollte auch keine rasse registrieren, die das wort "pit" im namen hatte. also überlegte man zwischen staffordshire terrier und yankee terrier hin und her, entschied sich für den ersteren vorschlag. der standard für den staff basierte zum teil auf einem hund von j.p. colby, "colby's primo", natürlich wurde der standard später noch ergänzt und überarbeitet.
also: ja, der amstaff geht auf den pitbull zurück, z.b. auf colby-hunde, corvino-hunde aber auch auf einen kampfhund namens tacoma jack (der auch colby hunde im pedigree hatte). "tacoma" ist heute ein bekannter zwingername.
der staffordshire bullterrier, der quasi die grundlage für amstaff und apbt stellte, wurde in seinem heimatland großbritannien erst in den 1930er jahren offiziell anerkannt; vom akc wurde er erst in den 1970ern anerkannt, was auch zur namensänderung des staffordshire terrierss in american staffordshire terrier beitrug - man wollte verwechslungen vermeiden.
in den 1960er jahren war es möglich, pitbulls in akc-staffs einzukreuzen. man sprach auch von "listed dogs" (das hat aber nichts mit dem heutigen deutschen begriff "listenhunde" zu tun). dazu können dir die amstaff-freunde hier aber sicher ausführlicher auskunft geben.
es war ebenfalls möglich, hunde doppelt beim akc und ukc zu registrieren, so dass ein und der selbe hund (zb mr. bojangles) die klasse "american staffordshire terrier" beim akc und "american pit bull terrier" beim ukc gewinnen konnte.
so in etwa
*finger rauch*