Otitis und andere Ohrenkrankheiten

Strawberry

20 Jahre Mitglied
Allein die Erkrankungen des äusseren Gehörganges (Otitis externa) machen je nach Umgebung zwischen zehn und 25 Prozent der Arztbesuche aus. Vor allem die im Vergleich zu anderen Tieren lange Gehörgänge und dessen ausgeprägte Knicke begünstigen die Entstehung einer Erkankung, etwa die Entfernung von Sekret und die Belüftung des Gehörganges.

Weitere Erschwernis sind starke Behaarung des äusseren und inneren Gehörgangs zum Beispiel bei Pudel, drahthaarige und Bedlington-Terrier, Schnauzer, rauhaarige Vorstehhunde), die Stellung und Form der Ohrmuschel (Jagdlaufhunde, Basset Hound, Irish Setter), besonders, wenn noch wie beim Cocker-Spaniel die Behänge tief angesetzt, schwer und auf der Innenseite stark behaart sind.

Die Weite der Gehörgänge ist ebenfalls von Art ("Rasse") zu Art unterschiedlich. Die Verengung des Gehörgangs durch stark ausgeprägten Tragus (hautüberzogener Knorpelvorsprung der Lamina tragi vor der äusseren Gehörgangsöffnung, eventuell mit Borstenhaaren) bei Deutschen und Belgischen Schäferhunden und Akita Inu sowie die engschichtigen Gehörgänge wegen tiefer Knorpelfalten wie bei drahthaarigen Terrier, Neufundländer, Münsterländer, Sennenhunden, Bernhardiner oder infolge dicker Gehörgangsauskleidung wie beim Cocker Spaniel sind weitere Prädispositionen.

Diese anatomischen Besonderheiten bedingen ein ungünstiges Mikroklima des Gehörgangs und erschweren die spontane Sekretentleerung.

Weitere Ursachen sind physikalisch-chemische Schädigungen: durch lose Haare, Fremdkörper (zum Beispiel Grasgrannen) unfachgemässe Ohrsäuberung (nie mit Wattestäbchen, nur mit vom Tierarzt verordneten Ohrentropfen reinigen), Eindringen von Wasser, Bakterien- und Pilzbesiedelungen. Die Häufigkeit von Ohrmilbenbefall ist regional stark unterschiedlich.

Greift eine Entzündung auf das Innenohr über, treten typische Symptome auf wie Störung der Bewegungsabläufe bis zum Umfallen beim Kopfschütteln. Als Dauerschaden bleibt meist die Kopfschiefhaltung, seltener eine Taubheit zurück.

Schwerhörigkeit, Taubheit
Stellenweise Beeinträchtigung der Hörfähigkeit ist beim Hund schwer zu erkennen. Ursachen können sein: der Verschluss der Gehörgänge durch Cerumen (Ohrenschmalz) oder/und Granulationen, Schallleitungs-Störungen wegen Erkrankungen des Mittelohrs und Schallempfindungs-Störungen nach Erkrankungen des Innenohres. Ursachen dafür sein: Übergreifen einer Meningoenzephalitis (Virus- Entzündung der Hirn- oder Rückenmarkshäute) auf die Hörnerven, Vergiftungen (zum Beispiel durch Antibiotika, Chinin, Blei, Kohlenmonoxid), direkte Schädigungen im Gehörgang oder Schädelfrakturen oder anderer heftiger Stoss-, Schlag- oder Schalleinwirkungen.

Von Bedeutung ist die genetisch bedingte Taubheit bei gesprenkelten und getigerten Arten durch den Merle-Faktor (erbdominantes Depigmentierungsgen, Erklärung und Ursachen im nächsten up date) wie bei Collie, Sheltie, Dackel, Deutsche Doggen und bei Dalmatinern. Solche Tiere sind von der Zucht auszuschliessen.

Bei akut auftretender Schwerhörigkeit können Vitamin B 1, B 6 und B 12-Präparate in hoher Dosierung und Phenylbutazone versucht werden.




Gruß Sylvia
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  • 28. April 2024
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