G
Ginni
... wurde gelöscht.
Es war eine kalte Nacht, in der ich geboren wurde. In der hintersten Ecke eines ehemaligen Hühnerhofes, zwischen Kartons und Geräten, die nach Metall rochen. Meine Geschwister lagen um mich rum, ich liebte ihre Nähe. Und meine Mutter, ihre liebevolle Zuneigung. Sie war immer da, nur manchmal verließ sie uns. Wenn sie wiederkam war sie eiskalt, ihr Fell trug unbekannte Gerüche, die mir Angst machten. Was war ich glücklich, als ich das erste Mal meine Augen öffnete. Sie sehen konnte. Wie wunderschön war sie in meinen Augen. Ich war so glücklich. Und mein Herz sprang vor Freude, als ich das erste Mal ihren Menschen kennenlernte. Ich mochte ihn, er war in meinen Augen ein guter Mensch - mein Mensch. Er zog mich auf, versorgte mich. Er lehrte mich soviel, gab mir soviel Zuneigung und Liebe. Und ich wollte sie ihm zurückgeben, die Liebe. Ich wollte ihm gefallen. Ich tat was er verlangte, kämpfte nur für ihn. Was kümmerten mich Schmerzen, wenn es doch meinen Menschen so glücklich machte. Was war mein Leben wunderbar, was war ich wundervoll. Wenn ich dann Abends auf den kalten Steinen lag und meine Wunden leckte, dachte ich oft an sie. Ach, wie sehr vermisse ich sie, die, die so schön war. Mein Ideal, mein Vorbild. Doch nur meine Erinnerungen an sie, ließen mich ahnen, dass es noch andere Geschöpfe außer mir, meinem Menschen und meinen Gegnern gab. Aber was kümmerte mich das - ich hatte meinen Menschen. Ich bekam von all der Wende nichts mit. Doch irgendwann nahm mein Mensch mich nicht mehr mit. Wie lange wartete ich auf ihn. Doch er kehrte nicht zurück. Nur andere Menschen kamen. Sie nahmen mich mit, führten mich aus meiner heilen Welt fort. Sie nahmen mich mit zu den Anderen. Soviele auf einmal, was war mir diese Situation bekannt. Ich wusste was ich tun sollte, meine Gegner. Doch wie sie aussahen, so viel anders als ich und meine Mutter. Dort, wo bei mir nur Fetzen hingen, hatten sie Ohren. Dort wo bei mir ein Stummel schwenkte, hatten sie eine elegante Rute. Ihr Gesicht, nicht so zerfurcht wie meins, sondern glatt und eben. Eine hatte die Farbe meine Mutter. Sie roch wie meine Mutter, doch ich wusste , es war nicht meine Mutter, denn diese hier hatte Augen. Ach, was waren sie alle häßlich im Gegensatz zu mir und meiner Mutter. Ich war bereit, als sie mich losliesen. Ich stürzte mich auf sie, auf alle, die so makellos waren im Gegensatz zu mir. Doch was kümmerte es mich, hatte es meinen Menschen doch immer so glücklich gemacht. Vielleicht sah er zu, als sie mit Knüppeln auf mich einschlugen. Sie hassten mich. Aber wieso? Waren sie denn nicht glücklich? Sind sie nicht Menschen, wie meiner auch? Hatte ich denn nicht so reagiert, wie mein Mensch es mir beigebracht hatte? Was habe ich falsch gemacht - ich verstehe es nicht.
wie findet ihr die ? Ich weiß, es ist nur eine kleine Geschichte und auch schon etwas älter ... aber naja <.<
wie findet ihr die ? Ich weiß, es ist nur eine kleine Geschichte und auch schon etwas älter ... aber naja <.<