Mein erster Rüde hatte sich auch einmal eine Kralle fast abgerissen. Leider war zu diesem Zeitpunkt gerade kein Tierarzt zur Hand, so dass ich überhaupt nix machen konnte.
An verbinden war nicht zu denken (die Kralle hing ziemlich böse an einem Zipfel noch lose), also ließ ich es so, wie es war. Anderentags hatte der Hund sich die Kralle selber gezogen und durch das ständige Belecken die Wunde gut gesäubert. Es ist auch schnell abgeheilt, obwohl ich gar nix daran gemacht hatte.
Andere Sache: Nachbars Boxer Thyson hatte sich einen ziemlich bösen Riß im Pfotenballen durch eine Glasscherbe oder ein scharfes Blechstück zugezogen. Tierarzt hat gut gepolstert und verbunden. Dies war auf einem Donnerstag Abend, der Nachbar sollte am Montag(!) zum erneuten Verbinden hingehen.
Hätte ich nicht am Freitag morgen den Verband einfach abgemacht, weil die Pfote des Hundes sich verdammt kalt anfühlte, wäre der Hund heute dreibeinig gewesen.
Schlußendlich haben wir auch diese Pfote durch Nichtbehandeln gerettet, denn am Montag war der Heilungprozess bereits so weit fortgeschritten, dass selbst bei einem anderen Tierarzt , den der Mann mit dem Hund aufsuchte, kein Handlungsbedarf mehr bestand.
Dieser Tierarzt erklärte dem Hundebesitzer auch, dass offenen Wunden beim Hund mitunter besser heilen, wenn der Hund sie belecken kann, da der Hundespeichel Enzyme enthält, die desinfizierend wirken und den Heilungsprozess beschleunigen.
Das soll jetzt nix gegen Tierärzte sein; es sind nur Erfahrungen, die ich selber früher gemacht habe.