Hallo Barbara,
es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass das Immunsystem eines Hundes anders "funktioniert" als das anderer Säugetiere (inklusive des Menschen).
Gib mal in google die Stichworte Ron Schultz, University of Wisconsin und Vaccines ein. Da kriegst Du jede Menge Seiten zu den Forschungen / Challenge Studien, die Dr. Ron Schultz seit 1970 an Hunden durchgeführt hat. Getestet wurde u. a. die Schutzdauer der "wichtigen" Impfungen Staupe, Hepatitis und Parvo. Für Staupe und Parvo ergab sich eine Mindestschutzdauer (bei einmaliger Impfung) von 5 Jahren, bei Hep (und einmaliger Impfung) von 7 Jahren. Diese Schutzdauer korrespondiert in etwa mit der der Polio-, Tetanus- oder FSME-Impfung (als Beispiel) beim Menschen. Niemand wäre aber auf die Idee gekommen, beim MENSCHEN jährliche Impfungen zu verlangen oder "wenigstens" jährlich die Titer zu messen.
Diese Erkenntnisse liegen auch unseren Tiermedizinern bereits seit den 70er Jahren vor bzw. sind ihnen zugänglich, so sie sich denn informieren
wollen. Dennoch wurde fleißig weiter die jährliche Impfung bei Hund und Katze propagiert (zum Teil mit den abenteuerlichsten Ausreden). Erst seit etwa 2 bis 3 Jahren beginnt -nachdem die Tierhalter Druck zu machen beginnen und nicht mehr alles glauben, was der TA erzählt- ein langsames Umdenken. Auch der Bundesverband praktizierender Tierärzte empfiehlt nun andere Impfintervalle. Man "gibt zu", daß die Schutzdauer von S, H und P nun "mindestens 3 Jahre" betrüge. (Wohlgemerkt: Der Impfstoff hat sich nicht geändert). Die 3-Jahres-Intervalle sind aber genauso willkürlich gewählt wie vorher die 1-Jahres-Intervalle, denn (s. o.) die Schutzdauer ist schlicht und ergreifend eine viel langanhaltendere!
Über Sinn und Unsinn, gegen Erkältung (nichts anderes ist Zwingerhusten) zu impfen, oder gegen Lepto oder Borreliose, da könnte man jeweils eigene Threads füllen.
Ich bin kein "Impfgegner", was die wichtigen Viruserkrankungen (SHP und T) beim Hund angeht. Und ich kenne auch fast keine Hundehalter, die völlig gegen das Impfen sind. Persönlich kenne ich gar keine, aus dem Netz nur sehr, sehr wenige. Die meisten möchten impfen nach dem Motto: So oft wie nötig, so wenig wie möglich!
Wenn sich hieraus ergibt, dass eine SHP - Impfung nur in 5-Jahres-Intervallen (und eine T-Impfung aufgrund der aktuell bestehenden Tollwut-VO alle 3 Jahre) erforderlich ist, leite ich hieraus keinen "Trend zum Nichtimpfen" ab, sondern eher einen Trend zum Mitdenken
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