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la loca
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Arenrath/R.-P., 20.12.01
Menschen sollen sie angeblich nichts tun, nur Schafen: Zwei Huskys aus Bruch sorgen für Unruhe in der Region.
Freitagnachmittag. Nichts ahnend kommt Klaus Metzen in seine Weihnachtsbaumkultur bei Arenrath. Normalerweise grasen dort die acht Schafe seiner Schwester. Normalerweise. Heute kaut kein Tier mehr. Tot liegen sechs der Schafe in der Kultur, eins halb angefressen.
"Das war ein Schock", sagt Metzen. Offensichtlich nicht nur für ihn. Seine Schwester Irmgard Maas, für die die Schafe ein Hobby sind, zeigt auf die beiden überlebenden Tiere, die nun in einem kleinen Stall stehen. "Drei bis vier Tage haben die noch gezittert und aufstehen wollten sie zuerst auch nicht." Ihre Lämmer hätten die trächtigen Tiere als Reaktion auf den Schock verworfen. Das eine Schaf ist schwer am Bein verletzt, der Vorderschinken liegt regelrecht frei. "Die ersten drei Tage waren Überlebenskampf", sagt die Besitzerin des Tieres, das nach zwei Wochen noch mit Schmerzspritzen behandelt werden muss. Das andere Tier kam mit dem Schrecken davon.
Die Übeltäter sind bekannt. Maas: "Das waren zwei Huskys. Die Besitzer haben sich bei uns gemeldet, sich entschuldigt und gesagt, die Versicherung zahle den Schaden." Doch das ist Maas zu wenig. "Hier gehen auch viele Kinder spazieren, was da passieren könnte!" Zudem waren die Huskys nicht zum ersten mal zum Schafe Jagen unterwegs. Sie erstattete Anzeige.
Patrick Bläsius, der 23-jährige Halter der Tiere, beteuert auf Anfrage: "Es tut mir leid, was da passiert ist." Der Riegel vom Zwinger sei kaputt gegangen, als er morgens das Fressen holen wollte. Die Hunde rissen aus, stundenlang habe er sie gesucht. Die Polizei sei informiert worden. Die Huskys kamen von selbst zurück nach Bruch. Erst am folgenden Tag habe er dann erfahren, dass in der Nähe Schafe gerissen worden seien. Seine Mutter habe dann bei den Schafhaltern angerufen. Er werde nun tun, was verlangt werde, so Bläsius. Allerdings würden die Hunde Menschen nichts tun, sie seien liebe Tiere, sie würden nur auf Schafe gehen.
Viviane Theby, Tierärztin mit Zusatzausbildung für Verhaltenstherapie hält Huskys generell nicht für eine Gefahr für Menschen. "Ich denke, dass die unterscheiden können zwischen Mensch und Tier." Alle Hunde seien Jäger und Huskys hätten ein ausgeprägtes Jagdverhalten. Wenn ein Hund einmal erfolgreich gejagt habe, dann sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er es wieder tue, weil er den Erfolg als große Belohnung empfinde. Bei Huskys komme noch dazu, dass es schwierig sei, sie artgerecht zu halten. "Diese Hunde auszulasten ist nicht einfach. Das sind eigentlich Schlittenhunde, die täglich mindestens eine Stunde Arbeit brauchen."
Patrick Bläsius ist nach eigenen Angaben täglich mindestens 1,5 Stunden mit den Tieren, die sonst im Zwinger leben, draußen. Ob die Haltung artgerecht ist und die Hunde gefährlich sind, wird das Ordnungsamt demnächst mit einem Arzt vom Veterinäramt untersuchen. Dass die Tiere in Zukunft zumindest Maulkörbe tragen müssen, wenn sie draußen unterwegs sind, stehe schon fest, so Hans-Werner Metzen, Leiter des Amtes. "Zudem müssen die Halter gewährleisten, dass die Hunde nicht mehr ausbüxen."
Als weitergehende mögliche Sanktionen zählt er auf: den so genannten Hundeführerschein für den Halter, ein Bußgeld von bis zu 1000 Mark und das Untersagen der Tierhaltung. Letzteres würde für die Tiere den Gang ins Heim bedeuten.
Handeln muss das Amt auf jeden Fall. Die Hunde wurden schon einmal angezeigt, weil sie gleich drei Mal in eine Schafherde eingebrochen waren. Damals gab es vier tote Schafe – und ein Mahnschreiben des Amtes. Zudem ist noch ein weiterer Fall bekannt, bei dem die Tiere Schafe gerissen haben.
KOMMENTAR
HUNDE
Herr und Hund
von SONJA SÜNNEN
"Der tut nix!" Wahrscheinlich der Satz, den Herrchen am häufigsten in den Mund nimmt, wenn er seinen Vierbeiner denen vorstellt, die ihn meist gar nicht kennenlernen wollen. Die Schafe hätten es eh nicht verstanden. Nicht zu verstehen ist , dass hier nicht früher ein Riegel vorgeschoben wurde. Dass der Riegel am Zwinger kaputt gegangen sei, ist kein Argument. Das darf einfach nicht passieren. Nicht passieren darf auch, dass das zuständige Ordnungsamt so spät eingreift. Dass der Halter jetzt brav den Tieren Maulkörbe anlegen will, ist hoffentlich, kein Lippenbekenntnis und muss kontrolliert werden. Zubeißen können sie ja, seine Tiere, dass haben sie nun oft genug bewiesen. Es bleibt die Frage, wie weit der "Jagdtrieb" geht. Klar, der Hund an sich kann nichts dafür. Weder dafür, dass er Angst und Schrecken verbreitet, noch dafür, dass er einen Herrn hat, der offensichtlich diesen Namen nicht verdient. Wenn Hunde zum fünften Mal ausbüxen und Schafe angreifen, gehört ihrem Halter gehörig das Fell über die Ohren gezogen! Ein Tier zu halten, heißt auch Verantwortung zu übernehmen. Es ist nicht einzusehen, warum Vierbeiner Zweibeinern anvertraut werden, die nicht mit ihnen fertig werden. Sollen sie doch Plüsch-Hamster halten oder Rosen züchten.
feliz navidad y feliz ano nuevo la loca
[email protected]
a dogs life...
is not only for christmas.
Menschen sollen sie angeblich nichts tun, nur Schafen: Zwei Huskys aus Bruch sorgen für Unruhe in der Region.
Freitagnachmittag. Nichts ahnend kommt Klaus Metzen in seine Weihnachtsbaumkultur bei Arenrath. Normalerweise grasen dort die acht Schafe seiner Schwester. Normalerweise. Heute kaut kein Tier mehr. Tot liegen sechs der Schafe in der Kultur, eins halb angefressen.
"Das war ein Schock", sagt Metzen. Offensichtlich nicht nur für ihn. Seine Schwester Irmgard Maas, für die die Schafe ein Hobby sind, zeigt auf die beiden überlebenden Tiere, die nun in einem kleinen Stall stehen. "Drei bis vier Tage haben die noch gezittert und aufstehen wollten sie zuerst auch nicht." Ihre Lämmer hätten die trächtigen Tiere als Reaktion auf den Schock verworfen. Das eine Schaf ist schwer am Bein verletzt, der Vorderschinken liegt regelrecht frei. "Die ersten drei Tage waren Überlebenskampf", sagt die Besitzerin des Tieres, das nach zwei Wochen noch mit Schmerzspritzen behandelt werden muss. Das andere Tier kam mit dem Schrecken davon.
Die Übeltäter sind bekannt. Maas: "Das waren zwei Huskys. Die Besitzer haben sich bei uns gemeldet, sich entschuldigt und gesagt, die Versicherung zahle den Schaden." Doch das ist Maas zu wenig. "Hier gehen auch viele Kinder spazieren, was da passieren könnte!" Zudem waren die Huskys nicht zum ersten mal zum Schafe Jagen unterwegs. Sie erstattete Anzeige.
Patrick Bläsius, der 23-jährige Halter der Tiere, beteuert auf Anfrage: "Es tut mir leid, was da passiert ist." Der Riegel vom Zwinger sei kaputt gegangen, als er morgens das Fressen holen wollte. Die Hunde rissen aus, stundenlang habe er sie gesucht. Die Polizei sei informiert worden. Die Huskys kamen von selbst zurück nach Bruch. Erst am folgenden Tag habe er dann erfahren, dass in der Nähe Schafe gerissen worden seien. Seine Mutter habe dann bei den Schafhaltern angerufen. Er werde nun tun, was verlangt werde, so Bläsius. Allerdings würden die Hunde Menschen nichts tun, sie seien liebe Tiere, sie würden nur auf Schafe gehen.
Viviane Theby, Tierärztin mit Zusatzausbildung für Verhaltenstherapie hält Huskys generell nicht für eine Gefahr für Menschen. "Ich denke, dass die unterscheiden können zwischen Mensch und Tier." Alle Hunde seien Jäger und Huskys hätten ein ausgeprägtes Jagdverhalten. Wenn ein Hund einmal erfolgreich gejagt habe, dann sei die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er es wieder tue, weil er den Erfolg als große Belohnung empfinde. Bei Huskys komme noch dazu, dass es schwierig sei, sie artgerecht zu halten. "Diese Hunde auszulasten ist nicht einfach. Das sind eigentlich Schlittenhunde, die täglich mindestens eine Stunde Arbeit brauchen."
Patrick Bläsius ist nach eigenen Angaben täglich mindestens 1,5 Stunden mit den Tieren, die sonst im Zwinger leben, draußen. Ob die Haltung artgerecht ist und die Hunde gefährlich sind, wird das Ordnungsamt demnächst mit einem Arzt vom Veterinäramt untersuchen. Dass die Tiere in Zukunft zumindest Maulkörbe tragen müssen, wenn sie draußen unterwegs sind, stehe schon fest, so Hans-Werner Metzen, Leiter des Amtes. "Zudem müssen die Halter gewährleisten, dass die Hunde nicht mehr ausbüxen."
Als weitergehende mögliche Sanktionen zählt er auf: den so genannten Hundeführerschein für den Halter, ein Bußgeld von bis zu 1000 Mark und das Untersagen der Tierhaltung. Letzteres würde für die Tiere den Gang ins Heim bedeuten.
Handeln muss das Amt auf jeden Fall. Die Hunde wurden schon einmal angezeigt, weil sie gleich drei Mal in eine Schafherde eingebrochen waren. Damals gab es vier tote Schafe – und ein Mahnschreiben des Amtes. Zudem ist noch ein weiterer Fall bekannt, bei dem die Tiere Schafe gerissen haben.
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HUNDE
Herr und Hund
von SONJA SÜNNEN
"Der tut nix!" Wahrscheinlich der Satz, den Herrchen am häufigsten in den Mund nimmt, wenn er seinen Vierbeiner denen vorstellt, die ihn meist gar nicht kennenlernen wollen. Die Schafe hätten es eh nicht verstanden. Nicht zu verstehen ist , dass hier nicht früher ein Riegel vorgeschoben wurde. Dass der Riegel am Zwinger kaputt gegangen sei, ist kein Argument. Das darf einfach nicht passieren. Nicht passieren darf auch, dass das zuständige Ordnungsamt so spät eingreift. Dass der Halter jetzt brav den Tieren Maulkörbe anlegen will, ist hoffentlich, kein Lippenbekenntnis und muss kontrolliert werden. Zubeißen können sie ja, seine Tiere, dass haben sie nun oft genug bewiesen. Es bleibt die Frage, wie weit der "Jagdtrieb" geht. Klar, der Hund an sich kann nichts dafür. Weder dafür, dass er Angst und Schrecken verbreitet, noch dafür, dass er einen Herrn hat, der offensichtlich diesen Namen nicht verdient. Wenn Hunde zum fünften Mal ausbüxen und Schafe angreifen, gehört ihrem Halter gehörig das Fell über die Ohren gezogen! Ein Tier zu halten, heißt auch Verantwortung zu übernehmen. Es ist nicht einzusehen, warum Vierbeiner Zweibeinern anvertraut werden, die nicht mit ihnen fertig werden. Sollen sie doch Plüsch-Hamster halten oder Rosen züchten.
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