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Mittel gegen die Staatenbildung
Was tun, wenn die Wimmeltiere Ihr Zuhause vereinnahmen?
Die Ameise ist ein Staaten bildendes Insekt und lebt mit unzählig vielen Artgenossen in Nestern, die sie in der Regel außerhalb des Hauses anlegt. Unter Steinen, Platten, in Wandrissen oder durch das Holz wandert sie dann in ebenerdige Wohnungen, um Nahrung zu finden. Manche Arten ersparen sich die langen Wege und bauen ihre "Einliegerwohnungen" gleich in den Häusern. Sie sind dann oft in den Fugen von Holzfußböden, Fensterbrettern oder im Dachgebälk zu finden.
Ameisen gehören zu den so genannten Materialschädlingen. Wenn die kleinen Tiere ihre Straße quer durch die Wohnung oder gar durch elektrische Geräte legen, kann es im Extremfall zur Bildung von ganzen Strecken aus verschmorten Ameisen kommen, die Kurzschlüsse verursachen. Der materielle Schaden, den sie allein hierdurch anrichten können, kann beträchtliche Summen erreichen.
Neben dem materiellen Aspekt spielt bei auch die Hygiene eine große Rolle, wenn Ameisen sich in der Wohnung zu sehr daheim fühlen: Wenn die Krabbeltiere erst einmal die Küche erobert haben, ist kaum ein Lebensmittel mehr vor ihnen sicher. Selbst vor der Kühlschranktür machen sie keinen Halt. Der Isolationsgummi stellt da kein Hindernis dar: Sie schlüpfen einfach darunter durch. Befallene Nahrungsmittel sollten entsorgt werden.
Sie können auch von Blatt- oder Schildlaus befallenen Zimmerpflanzen angezogen werden. Die sehr süßen Honigtau-Ausscheidungen dieser Pflanzenschädlinge sind natürliche Nahrungsresourcen vieler Ameisenarten.
Um die Schädlingen auf Dauer aus dem Haus zu vertreiben, gibt es mehrere Möglichkeiten, die allerdings etwas Geduld erfordern:
Allererste Maßnahme sollte das Auffinden der Brutstätte und der von ihnen benutzten Ameisenstraßen sein. In der Regel sind diese schnell zu finden, da die Ameisen die von ihnen eingerichteten Straßen immer zu mehreren benutzen. Gehen Sie mit dem Staubsauger in kurzen Abständen immer wieder über diese Straßen. Das irritiert die Ameisen und verhindert so - kurzfristig - das Eindringen in Ihr Haus. Stellen Sie an den Anfang der zerstörten Ameisenstraßen eine Ameisenköderdose. Auf der Suche nach den neuen Nahrungsmitteln werden sie schnell aufgenommen. Vergessen Sie anschließend eine gründliche Reinigung nicht - den Staubsaugerbeutel müssen Sie hinterher leider opfern.
Haben Sie die Stelle gefunden, wo die kleinen Plagegeister ins Haus kommen, versuchen Sie die Zugänge abends mit Gips, Lehm, Kitt, Silikon oder einem langsam trocknendem Leim zu verschließen. Zu dieser Zeit sind die Ameisen in der Regel in ihrem Nest und versorgen ihre Brut.
Ist ein Nest sehr nahe am Haus angelegt worden, ist zu befürchten, dass die Ameisen das Nest ins Haus verlegen werden. Fluten Sie das Nest mit viel kaltem Wasser. Das macht den Ameisen das Bewohnen ihres Nestes fast unmöglich und sie suchen sich einen neuen Standort. Heißes Wasser ist eher eine Gewissensfrage, denn Sie töten die Ameisen gleichzeitig ab – und im Garten erfüllen die Tiere ja durchaus nützliche Funktionen.
Setzen Sie ein Ameisenmittel direkt in das Nest und in dessen Nähe ein. Produkte mit moderenen Wirkstoffen - wie z.B. Fibronil - sind mit Zucker formuliert und werden besonders gut angenommen. Dieses Ameisenmittel hat eine bewusst verzögerte Mortalität. Die Ameisenarbeiterinnen sollen das Mittel in den Staat eintragen und an die Brutpflegeameisen und die Königin weitrverfüttern. Das Ameisennest zerfällt von innen heraus. Alternativen wie heißes Wasser oder andere direktwirkende Hausmitteltöten die Königin nur in seltenen Fällen und nach kurzer Zeit hat sich der Ameisenstaat erholt.
So, wie intensive Gerüche Ameisen anziehen, so können sie diese auch vertreiben. Streuen Sie entweder Wacholderblätter, Farnkraut, Tausengüldenkraut, Kerbel, getrocknete Tomaten, Majoran oder Gewürznelken auf die Straßen. Zimt oder Lavendelblüten haben die gleiche Wirkung. Auch den Geruch ätherischer Öle wie vom Lavendel oder Zitronensaft mögen die sechsbeinigen Nervensägen überhaupt nicht. Leider muss die Geruchsschwelle so hoch liegen, dass der Aufenthalt für uns Menschen auch nicht mehr erfreulich ist. Zumal das Nest nicht zerstört wird und die Ameisen neue Wege suchen und finden.
Auch Backpulver wird oft empfohlen. Dessen Wirkung ist aber zu schnell, als dass eine nachhaltige Wirkung auf das gesamte Nest zu erwaren wäre.