Herzaneurysma

wolfdancer

15 Jahre Mitglied
kennt sich wer damit aus?
weiß wer verständliche links?
warum passiert sowas?
kann man tatsächlich nichts tun?
 
  • 29. April 2024
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Hi wolfdancer ... hast du hier schon mal geguckt?
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Dann will ich mal...

Ich "übersetze" jetzt mal den Wikipedia-Artikel:

Ein "Aneurysma" ist eine Erweiterung eines Blutgefäßes - wie so eine Ausstülpung oder ein kleiner Sack in der Wand der Arterie.
Es gibt "echte" Aneurysmen - da stülpt sich die ganze Wand der Arterie nach außen - und falsche - die innere Wandschicht der Ader reißt ein, und Blut läuft zwischen innere und äußere Schicht und bildet einen Bluterguss (Hämatom) - der sich dann abkappseln, aber auch mit der Blutbahn in Verbindung bleiben kann. So ein "falsches" Aneurysma ist wie ein "unvollständig geplatztes Blutgefäß" - die Wand ist gerissen, hält aber gerade noch so.

Dummerweise ist es so, dass an der Stelle, wo das Gefäß weiter wird, der Druck auf die Herzwand am größten ist - einfach weil sich dahinter das Gefäß wieder verengt - alles Blut strömt erstmal schön in den "Sack" des Aneurysmas, und dahinter ist dann wieder Stau.

Es gibt wohl zwei Hauptgefahren:
a) dass das Aneurysma, echt oder falsch, platzt
b) dass sich im Aneurysma ein Blutklumpen (Thrombus) bildet, der irgendwann dann doch wieder in die Blutbahn gerät, dort irgendwelche Gefäße verstopft und eine Embolie hervorruft.

Ursache des Aneurysmas:
Veränderungen der Gefäßwand, z.B. durch eine Viruserkrankung, Artheriosklerose ("Arterienverkalkung"), Rheuma oder ein angeborener Herzfehler.
Leute mit angeborenen Störungen des Bindegewebes sind für Aneurysmen sehr anfällig, weil ihr Gewebe einfach nicht so belastbar ist.

Meist sind große Gefäße (die wichtigsten Arterien) betroffen, weil ihre Wände am stärksten belastet werden. Allerdings bleiben auch viele Aneurysmen unbemerkt (man findet sie eher zufällig) - bis sie irgendwann platzen, und dann ist es zu spät.

Und bei einem kleinen Gefäß kann es eben auch sein, dass der Arzt es erst bei der Obduktion findet. (Ging bei dem Opa von meinem Mann vor einigen Monaten so. )

Ein Herzwandaneurysma tritt oft als Folge eines (unter Umständen gar nicht erkannten) Herzinfarktes auf, und ist eben keine Erweiterung eines Blutgefäßes, sondern der Herzwand (die aber ja im Prinzip auch zu den Blutgefäßen gehört).

Es behindert erstens das Herz bei der Arbeit und kann zweitens ebenfalls reißen, oder Quelle eines Blutpropfs sein. Und der würde, wenn er sich löst, dann eben das Herz verstopfen. - Was in jedem Fall fatale Folgen hätte.

Beim Menschen würde man unter Umständen das ausgesackte Stück der Herzwand entfernen, und den betroffenen Herzraum etwas verkleinern. Das ist aber "nicht trivial", um mal meinen früheren Chef (zu einem anderen Thema) zu zitieren - also keine leichte Sache. In meinem schlauen Buch steht, dass man diese OP nur durchführen würde, wenn keine Herztransplantation möglich wäre.

Ob es jemanden gibt, der diese Technik auch beim Hund beherrscht, und wie ein Hund auf eine OP am offenen Herzen reagieren und wie er die überstehen würde, und wie hinterher die Überlebensprognose liegt, weiß ich nicht.
 
Vielen Dank für deine Ausführungen !!
Das ist gut verständlich.

Aber ich frage noch weiter, in der Hoffnung, dass mir wer antworten kann:

Kann man im Vorfeld irgendwie erkennen, dass da was ist um den Hund einer entsprechenden Untersuchung zuzuführen?

Kann ein TA dann irgendetwas tun?

Kann man im Nachhinein herausfinden, was zu einem Aneurysma führte?
(Macht das Sinn?)
 
Kann man im Vorfeld was erkennen?

Ja, unter Umständen schon. Die meisten Aneurysmen werden zufällig auf der Suche nach etwas anderem entdeckt.

Etwa im Ultraschall, Röntgen oder CT, sehr gelegentlich auch mal beim Abtasten (beim Menschen)

Ein Herzwandaneurysma kann man (beim Menschen) durch eine Echokardiographie (also eine Ultraschalluntersuchung des Herzens) darstellen. Das geht auch beim Hund.

Infos darüber findest zu zB

Andere Methode wäre eine Angiokardiographie. Dabei wird ein weitgehend unschädliches Röntgenkontrastmittel mittels eines Herzkatheters in die Blutbahn injiziert, woraufhin die Blutgefäße einer Herzhälfte im Röntgenbild sichtbar werden.

Ultraschall ist sicher die schonender Methode in diesem Fall.

Kann man ein Herzaneurysma im Vorfeld erkennen?
Ich weiß vom Menschen, dass die Symptome unspezifisch sind und auch ganz etwas anderes bedeuten könnten. (Der Opa von meinem Mann fühlte sich nicht wohl und war in der Folge bei 3 Ärzten, die alle nichts gefunden haben - auf dem Weg ins Krankenhaus "um sich mal einen Termin für die große Untersuchung geben zu lassen", ist er dann verstorben.)

Aber wenn du bei einem bestimmten Tier einen Verdacht hast, kannst du eine Echokardiographie machen lassen. Das geht meines Wissens nach nicht nur in München, sondern auch in vielen größeren Tierarztpraxen oder Kliniken.

Kann man im Nachhinein die Ursache herausfinden und ist das sinnvoll?

Eventuell bei einer Obduktion, schätze ich. Wenn es angeboren ist (Herzfehler, Bindegewebssschwäche oder auch Artherosklerose - die wird zwar beim Menschen durch falsche Ernährung gesteigert, aber die Neigung dazu ist eher angeboren), und der Hund Junge gehabt oder gezeugt hat, sollten die Nachkommen eventuell auch untersucht werden.

Aber da diese "Ausbeulungen" sehr klein sind, weiß ich nicht, ob man wirklich im Detail erkennen kann, was der Auslöser war. Eventuell (ich weiß es nicht genau, weil ich leider ums Verrecken nicht mikroskopieren kann, wegen meiner Augen, und sowas also immer weiträumig gemieden habe, wenn es ging) sieht im Mikroskop eine "entzündliche Veränderung der Herzwand" wie die andere aus.

Ich mein: ob du dich (leicht) verbrühst, Sonnenbrand oder nen Mückenstich oder ne Allergie hast - die Haut wird immer rot und juckt, weil die Reaktion auf den Schaden sehr ähnlich ist. - Aber das weiß ich wie gesagt nicht.
Vielleicht ist hier ja ein Pathologe anwesend?

Wieso meinst du denn, dass einer deiner Hunde ein Aneurysma hat?
 
es ist einer daran verstorben .... von jetzt auf gleich ....
ta stellte inneres verbluten fest und geht davon aus, dass es ein aneurysma war .......

ich frage mich die ganze zeit ob ich das hätte merken können ......

danke dass du dir die mühe machst für mich!!!!
 
Nein, ich glaube nicht.

Wenn es nicht irgendwo stört (also, beim Herzen), merkt es nicht einmal der Hund oder der Mensch, der es hat. Bis es irgendwann reißt.

Und es ist ja auch nicht unbedingt von Anfang an da. Alle deine restlichen Hunde untersuchen zu lassen sagt dir nur, dass sie im Moment keines haben.

Das kann aber nach der nächsten Grippe oder auch nach irgendeiner großen sportlichen Anstrengung oder einer Rauferei ganz anders aussehen.

Es ist vor Jahren mal eine amerikanischen Volleyballspielerin aus dem Olympiateam an einem gestorben, als sie auf's Feld gehen sollte. Sie ist aufgestanden, umgefallen und war tot - die war Leistungssportlerin und eigentlich topfit. Sie hatte aber, was sie nicht wusste, eine erbliche Bindegewebsschwäche, wo ein Begleitsymptom eben ein Aortenaneurysma ist. Meist gibt es in diesem speziellen Fall andere Symptome, die auch darauf hinweisen, aber die waren bei ihr nicht so ausgeprägt, dass es jemandem aufgefallen wäre.

EKG usw, was sie im Training regelmäßig machen musste, war normal.

Und selbst, wenn es nicht gleich so dramatisch ist, wird ein geplatztes Aneurysma beim Menschen, der ja immerhin sagen kann, was ihm fehlt, oft auch nicht oder zu spät erkannt.

Also, nee, ich glaube du hättest das nicht vorher merken können.
 
wolfdancer schrieb:
ich frage mich die ganze zeit ob ich das hätte merken können ......

Nein, ich glaube nicht, dass Du eine Chance hattest, da vorher etwas mitzubekommen. Selbst bei Menschen, die ja bis ins Detail Beschwerden verbal beschreiben können, bleiben Aneurysmen oft unentdeckt, werden nicht mal als mögliche Diagnose angedacht. Und das Unfaire ist ja auch, dass ein Aneurysma oft keine Beschwerden macht und am Tag X einfach das Gefäss reißt - mit meist tödlichen Folgen...
 
kann/muß ich davon ausgehen, dass die geschwister/verwandten hunde da auch vorbelastet sind ??
 
Ist schwer zu sagen.

Es könnte sein, weil wie gesagt die Veranlagung in einigen Fällen erblich ist. Es muss aber nicht. Es kann genausogut eine nicht erkannte Infektion oder ein Unfall die Ursache gewesen sein, vielleicht beim wild Rumtoben.
Und das kannst du einem jungen Hund nunmal nicht verbieten...

Aber wenn du sichergehen willst, lass den Verstorbenen obduzieren und, falls es wirklich ein Herzneurysma war, die Verwandten auch untersuchen.
Der Vorteil der Obduktion ist, dass du weißt, ob es wirklich das Herz oder ein anderes Aneurysma war (im Gehirn gibt es die z.B. auch gelegentlich).

Oder vielleicht sogar kein Aneurysma, sondern Kammerflimmern mit spontanem Herztod. (Das ist - Stichwort Dobermann-Kardimyopathie - immer noch mein persönlicher Alptraum) In dem Fall solltest du bei den Verwandten / Nachkommen eventuell ein Langzeit-EKG machen lassen, um eine erbliche Herzmuskelerkrankung auszuschließen.
 
ja, es kann auch was anderes gewesen sein ... 100%ig klar ist es (noch) nicht.
meine tä will das untersuchen (lassen), weil sie das noch nicht erlebt hat!
dann weiß ich mehr.
bis dahin muß ich halt warten ......
 
hatte herzaneurysma gesagt, weil ich das mal bei nem pferd miterleben mußte ... wußte nicht, dass das auch an anderer stelle passieren kann.
war in nähe des gehirns bei der kleie´nen irgendwie - konnte nicht so genau zuhören - bin noch halb unter schock oder so.
aber es war ein aneurysma. ursache?? ich hab gesagt sie sollen es so lassen. es reicht mir zu wissen, dass es nur eine zufällige chance gegeben hätte das im vorfeld sehen zu können und es wäre zudem aufgrund der lage inoprabel gewesen .....
das erinnere ich so ungefähr von dem gespräch ...
 
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