Das sind ja eigentlich zwei Themen.
1) Autofahren unter 18 und
2) unsichere 45km/h-Gurken.
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Zum minderjährigen Autofahren sag ich nur: JA -> Niedersachsen-Modell mit begleitetem Fahren:
Es können nur die Einwohner dieser Regionen am Modellversuch teilnehmen. So läuft es ab: Der Jugendliche stellt einen Ausnahmeantrag bei der Zulassungsstelle, dem auch die Erziehungsberechtigten zustimmen müssen. Wenn der Antrag bewilligt wird (was ohne Punkte in Flensburg normalerweise der Fall ist), bekommt man darüber nach wenigen Tagen eine Nachricht per Post. Dann kann die ganz normale Fahrausbildung in der Fahrschule beginnen. Ca. einen Monat vor der Fahrprüfung nimmt man außerdem an einer 90minütigen Schulung über die Ziele und Bedingungen des Modellversuchs teil.
Selbstverständlich muss die Führerscheinprüfung bestanden werden. Als Ergebnis erhält man keinen Führerschein, sondern eine Ausnahmegenehmigung, die nur in Deutschland gültig ist.
Bei jeder Fahrt muss ein Elternteil mitfahren.
Im rechtlichen Sinne bleibt aber der Jugendliche Führer des Kraftfahrzeugs, deshalb sollen Vater oder Mutter auch nicht ins Lenkrad greifen oder sich sonst aktiv in die Fahrzeugbedienung einmischen; sie haben lediglich eine beratende Aufgabe.
Wer noch keine 18 ist, und trotz des Führerscheins ohne Eltern beim Fahren erwischt wird, zahlt 50 Euro und kassiert einen Punkt in Flensburg. Außerdem wird dann die Ausnahmegenehmigung bis zum 18. Lebensjahr entzogen.
Seit Jahren seien die Fahrer im Alter von 18 bis 25 Jahren die Risikogruppe Nummer eins, sagte Hirche. "Fast 22.000 Tote und Schwerverletzte sind bundesweit jedes Jahr zu beklagen." Bei den 18- bis 20-Jährigen gab es 2002 durch Unfälle auf Niedersachsens Straßen 97 Tote, bundesweit waren es laut des Bundesamts für Statistik 776. Nach Ansicht der Landesregierung soll durch Beratung und Tipps des Mitfahrers und die Fahrpraxis die Zahl der Unfälle junger Fahrer drastisch gesenkt werden. In Österreich, wo es seit 1999 das Modell L17 gibt, seien die Zahlen um 15 Prozent zurückgegangen.
Der verkehrspolitische Sprecher des ACE, Matthias Knobloch, sagte am Montag, Modellversuche im Ausland hätten gezeigt, dass die Unfallzahlen spürbar nach unten gingen, wenn die Autofahrer schon mit 17 ans Lenkrad dürfen. "Die Unfallwahrscheinlichkeit sinkt auf ein Drittel, nachdem ein Führerschein-Neuling rund 5000 Kilometer gefahren hat." Der ACE gehört seit Jahren zu den Befürwortern des Projekts: "Wir sind froh, dass endlich ein Bundesland Mut hat, den Führerschein mit 17 einzuführen und nicht weiter wartet", sagte Knobloch.
Der ADAC ist übrigens dagegen. Komisch, dass zwei Vereine, ACE und ADAC, die im wesentlichen das selbe wollen, zu so unterschiedlichen Ansichten kommen können.
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Eine unsichere 45km/h-Gurke dürfte ja auch unsereins mit normalem Klasse 3 (so hieß er, als er gemacht wurde) bzw. B / BE (heutiger Name) fahren. Hat also nicht direkt mit dem Führerschein zu tun.
Also die erste Frage ist für mich , ob es Fahrzeuge geben darf, die nicht dem heutigen Sicherheitsstandard (z.B. VW Polo) entsprechen: ABS, Knautschzone, Airbags.
Wenn man "nein" antwortet, müßte man konsequenterweise alle Oldtimer (sogar schon Trabis und Wartburgs), alle Zweiräder und sogar Billig-PKW ohne ABS und Airbags verbieten.
Sicher ist es wünschenswert, alle Fahrzeuge auf hohem Sicherheitsniveau zu haben. Aber es ist für manche nicht bezahlbar. Eine gesetzliche Regelung scheidet m.E. daher aus. Bestenfalls könnte man Betriebe und Behörden dazu verpflichten, aus Fürsorgepflicht für das angestellte Fahrpersonal nur sichere Fahrzeuge anzuschaffen. So könnte man verhindern, dass Betriebe wie z.B. Pizzabringdienste solche Gurken als Dienstfahrzeuge anschaffen.