Bana ist wieder da. Um alles abzukürzen stelle ich den Bericht von Regina (TH Rotenburg) hier mal rein. Es war der reinste Krimi!
8.1.04
Hallo Ihr Lieben,
froh kaputt, musste erst mal ein Nickerchen mit der Maus machen, sitze ich hier und weiß eigentlich nicht, wo ich anfangen soll.
Es war nun schon bereits gestern, der Frühstückstisch gedeckt um 9.30 Uhr, denn mein guter helfender Geist und Tochter wollten heute morgen wieder gen Heilbronn abfahren. Das Telefon klingelt, Bana wurde soeben gesehen.
Also nix Frühstück, nix Abfahrt, auf zu Bana.
Nach kurzer Rundfahrt um die beschriebene Stelle, entdecke ich sie neben den Schienen einer kleinen kaum befahrenen Nebenstrecke am Grasrand liegend. Sie macht den Eindruck, dass sie tief schläft. Bis auf ca. 50m kann ich mich langsam anschleichen, dann hebt sie den Kopf, steht auf und macht müde zwei Schritte. Ich drehe mich sofort um und gehe weg. Über die Schulter zurück sehe ich, sie kommt zurück, legt sich an den Platz zurück. Ich warte eine ganze Weile, gehe wieder näher bis auf ca. 10m und stelle ein Schüssel mit Futter auf den Schleichweg. Das gleiche Spiel mehrfach hintereinander. Müde!
Daraufhin entschließe ich mich, weil ich den Eindruck habe, es wird langsam Zeit, dass sie in Sicherheit kommt, zum TA zu fahren und mir nun doch Sedalin zum Heiamachen zu besorgen, in der Hoffnung, dass sie sich in diesem Gebiet nicht verkriechen kann und sich an der Bahn sicher mit mir fühlt.
Als ich mit einer weiteren Portion Futter mit Sedalin in ihre Richtung gehe, kann ich mich bis auf 5 m nähern, stelle mein Töpfchen ab und unser geh ran/geh weg Zeremoniell beginnt von vorn. Also die Taktik ändern. Ich gehe unterhalb der Böschung über das Feld an der Stelle vorbei wo sie liegt und auf den Schleichweg hoch ander Bahn. Bis auf 2 m kann ich mich nun von hintern nähern. -Werfe ich mich auf sie? Beißt sie mich dann vor Schreck? Ist sie dann erst wieder ganz weg? Komme ich jemals wieder so nah an sie heran? Meine Güte, was tun? - Sie bemerkt mich, steht auf, geht ein paar Schritte vorwärts. Also ich kehrt. Bleibe nach einigen Metern stehen, sie hat den Sedalinnapf entdeckt, frisst und legt sich hin. Nach 20 Min. ich näher, sie geht. Ser Wolf in ihr, der in den letzten Tagen mehr und mehr erwacht ist, hat mein Spiel durchschaut. Sie hebt den Kopf, bemerkt mich, steht auf und verschwindet von der Bildfläche. - Nie wollte ich aus diesem Grund einem frei herum laufenden Hund etwas zum Sedieren geben. Aber ich hatte heute keine Wahl und so gute Chancen. Nach 2 Std. Suche hatten wir sie wieder gesichtet, sie hatte sich erneut an die Bahnschienen begeben und kam Nähe B 75 in unsere Richtung. Plötzlich fängt sie wie wild an zu rennen. Kurz darauf kommt um die Ecke ein Kind gerast, das mir erklärt, dass sie den Hund fangen wollen, der gesucht wird, weil sie selber einen Hund haben und der Vater von der anderen Seite mit dem Auto kommt. Bana läuft direkt auf mein Auto, bleibt kurz stehen, als ich sie leise anspreche und dann kommt das Auto angerast. Ich war diesem Herrn gegenüber nicht sehr freundlich, Mordgedanken kamen in mir hoch. Der meinte dann auch noch, wenn er den Hund nicht her getrieben hätte, hätte ich ihn nicht zu sehen bekommen, den könne man nicht so ohne weiteres einfangen. Ich riet ihm zu verschwinden, er tat es und Bana leider auch.
Daraufhin fahren wir wie die Bekloppten durch die Gegend, getrieben von dem Gedanken, sie zu finden, sie darf mit dem Sedalin nicht irgendwo im Nassen schlafen und draussen bleiben. Mutlos brechen wir ab, doch noch einmal treibt es mich unterhalb der Böschung zu einem kleinen Buschwald, der auch freie Wiesenfläche hat. Da liegt sie auf der Wiese an einem Gebüsch und schläft. Obwohl seit dieser erneuten Hetzjagd gut 1 Stunde vergangen ist, darf ich nur bis auf 10m und sie bemerkt mich, steht auf und läuft wieder weg, wackelig aber mit zunehmendem Tempo. Ich schnell zurück und entschließe mich, ihr noch eine Dosis mit Futter zu geben, sie darf auf keinen Fall mehr entkommen, es wird schon schummerig. Nachdem ich lange genug gewartet habe, kann ich den Napf ca. 3m vor ihre Nase stellen. Der Kopf kommt hoch, Napf hin und weg. Sie frisst. Nach 30 Min. nähere ich mich langsam von hinten. Das Herz bleibt mir stehen, sie auf und in zügigem Tempo auf und los getrabt. Jagen will ich sie nicht, das macht sie zu schnell wieder zu munter. Sie flüchtet auf einen großen schwarzerdigen nassen Acker. Also ins Auto und versuchen, ihr am anderen Ende den Weg abzuschneiden. Aber sie kommt nicht, liegt mitten auf dem Acker. Ja und da haben wir sie dann um 16.30 Uhr abgeholt, TA besucht, Spritze bekommen und Infusion und nun ist sie hier. Wir merken, dass wir Hunger haben, der Frühstückstisch ist noch gedeckt, der Kaffe in der Kaffemaschine zum Schneiden dick.
Sie liegt jetzt in meiner Ferienwohnung oben in meinem Haus im Körbchen in der Küche (wollte ihr die Unruhe mit meinen Hunden nicht zumuten), schnarcht, hächelt, hat Pipi gemacht und wedelt sogar schon mal mit dem Schwanz, als ich um die Ecke sehe. Die Küche ist ideal, hat PVC, also Pipi und Häufchen sicher. Neben ihr meine Matratze. Ein gemeinsames Nickerchen haben wir hinter uns, schlafen wir gleich weiter und freuen uns auf Dagmar und Nicole.