Ausgesetzt! Was für ein Wort und mit welcher Empörung es doch so oft gebraucht wird. Aussetzen bedeutet etwas verstoßen, etwas Schutzbedürftiges seinem eigenen Schicksal überlassen. Man kann nicht in der Öffentlichkeit zugeben etwas ausgesetzt zu haben ohne dass die Blicke plötzlich einen verachtenden Ausdruck annehmen, ohne dass das Gespräch plötzlich abbricht und die Menschen sich abwenden. Mit so jemand wollen sie nichts zu tun haben. Und dabei ist das doch nicht so schlimm, zumindest wenn dieses ausgesetzte Etwas ein Tier ist. Ein Hund, ein Ding, ein Etwas.
Es wird sich sicher immer jemand finden, der das ungewollte Vieh aufsammelt und ihm ein besseres Zuhause gibt. Und sicher wird das Tier gar nicht merken, dass es verlassen wurde. Denn ein Tier hat keine Gefühle – seine Gefühle, das sind die Menschen – die Menschen, die sich Gefühlsregungen einbilden.
Und weil der Hund gar nicht merkt, dass er ausgesetzt wurde und sich immer jemand findet, der sich seiner annimmt ist Aussetzen eigentlich gar nicht wirklich schlecht.
So dachte Herr R. als er seinen Hund an der Autobahnraststätte anband und wegfuhr.
So dachte Herr R., weil er nicht sah wie sein Hund unruhig winselte und zitternd bis ans Ende der kurzen Leine lief.
So dachte Herr R., weil er nicht sah wie sein Hund anfing vor Angst, Hitze und Durst zu hecheln.
So dachte Herr R., weil er nicht sah wie das Tier bei jedem Auto, das auf den Rastplatz fuhr anfing erwartungsvoll und freudig zu wedeln. Weil er nicht sehen konnte wie der Blick des Hundes stumpf wurde, wenn er erkannte, dass nicht sein Herrchen in einem der Autos saß.
In den Autos, die teilnahmslos vorbei fuhren ohne auf den Hund zu achten.
Herr R. war sich keiner Schuld bewusst, weil er nicht hören konnte wie sein Hund anfing verzweifelt zu heulen, weil er nicht hören konnte wie sich das Heulen in ein leises, verzweifeltes Winseln verwandelte.
Herr R. fühlte nicht wie kalt der Asphalt war auf dem der zitternde Körper in der Nacht lag. Sah nicht wie sich der Kopf des Hundes bei dem kleinsten Geräusch erwartungsvoll hob.
Ebenso wenig wie Herr R. sehen konnte wie sich, durch ungeduldiges hin- und her rennen, die Leine von der Bank löste. Endlich war sein Hund frei, endlich konnte er selbst sein Herrchen suchen.
Herr R. sah nicht wie sein ehemals geliebter Hund von einem Auto erfasst wurde. Er spürte den Schmerz der letzten keuchenden Atemzüge nicht.
Herr R. wusste auch nicht, dass im Moment des Todes die Augen des Hundes glänzten. Und dass der Glanz ein Zeichen der unsterblichen Liebe für ein grausames Herrchen war.
Herr R. saß indessen in seinem bequemen Fernsehsessel, welchen der Hund einige Tage zuvor angenagt hatte, und aß ein Sandwich. Er war sich keiner Schuld bewusst, denn ein Tier auszusetzen ist doch gar nicht so schlimm.
Es wird sich sicher immer jemand finden, der das ungewollte Vieh aufsammelt und ihm ein besseres Zuhause gibt. Und sicher wird das Tier gar nicht merken, dass es verlassen wurde. Denn ein Tier hat keine Gefühle – seine Gefühle, das sind die Menschen – die Menschen, die sich Gefühlsregungen einbilden.
Und weil der Hund gar nicht merkt, dass er ausgesetzt wurde und sich immer jemand findet, der sich seiner annimmt ist Aussetzen eigentlich gar nicht wirklich schlecht.
So dachte Herr R. als er seinen Hund an der Autobahnraststätte anband und wegfuhr.
So dachte Herr R., weil er nicht sah wie sein Hund unruhig winselte und zitternd bis ans Ende der kurzen Leine lief.
So dachte Herr R., weil er nicht sah wie sein Hund anfing vor Angst, Hitze und Durst zu hecheln.
So dachte Herr R., weil er nicht sah wie das Tier bei jedem Auto, das auf den Rastplatz fuhr anfing erwartungsvoll und freudig zu wedeln. Weil er nicht sehen konnte wie der Blick des Hundes stumpf wurde, wenn er erkannte, dass nicht sein Herrchen in einem der Autos saß.
In den Autos, die teilnahmslos vorbei fuhren ohne auf den Hund zu achten.
Herr R. war sich keiner Schuld bewusst, weil er nicht hören konnte wie sein Hund anfing verzweifelt zu heulen, weil er nicht hören konnte wie sich das Heulen in ein leises, verzweifeltes Winseln verwandelte.
Herr R. fühlte nicht wie kalt der Asphalt war auf dem der zitternde Körper in der Nacht lag. Sah nicht wie sich der Kopf des Hundes bei dem kleinsten Geräusch erwartungsvoll hob.
Ebenso wenig wie Herr R. sehen konnte wie sich, durch ungeduldiges hin- und her rennen, die Leine von der Bank löste. Endlich war sein Hund frei, endlich konnte er selbst sein Herrchen suchen.
Herr R. sah nicht wie sein ehemals geliebter Hund von einem Auto erfasst wurde. Er spürte den Schmerz der letzten keuchenden Atemzüge nicht.
Herr R. wusste auch nicht, dass im Moment des Todes die Augen des Hundes glänzten. Und dass der Glanz ein Zeichen der unsterblichen Liebe für ein grausames Herrchen war.
Herr R. saß indessen in seinem bequemen Fernsehsessel, welchen der Hund einige Tage zuvor angenagt hatte, und aß ein Sandwich. Er war sich keiner Schuld bewusst, denn ein Tier auszusetzen ist doch gar nicht so schlimm.