Abruptes dolles Rüpelverhalten

Bijou1

15 Jahre Mitglied
Hallo zusammen,

ich habe ein Problem mit unserem neuen Vierbeiner... :(
Seit ca. 1 Woche haben wir nun einen neuen Hund, ein Mischling (Schäferhund, Münsterländer, Setter), er wird im November 4 Jahre alt. Zuvor war er die ganze Zeit bei seinem Herrchen, das ihn auch als Welpe mit der Flasche aufgezogen hatte.
Weil eines der Kinder der Familie dann an Asthma erkrankte, musste der Hund nun abgegeben werden und ich habe gesagt, dass ich ihn gerne nehmen würde und habe mich seit Wochen um ihn gekümmert und ihn immer zu uns geholt. Nun ist er ganz bei uns.

Was der Hund, der nun auch sonst sehr lieb ist zu Menschen und den meisten anderen Hunden, alles so erlebt hat in den 4 Jahren, das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass er zwar sehr gelehrig und fügsam ist, aber auch eben über Jagdhundkommandos ausgebildet wurde, da sein Herrchen zeitweise auch "Hobbyjäger" ist und mal mitschießt. *grübel*
Ich habe gefragt, ob der Hund bereits schon mal Beutebestätigung hatte, aber eine direkte Antwort habe ich nicht erhalten. Nur soviel, dass er einen Fasan oder ein Rebhuhn mal fangen sollte, es/ihn aber dann wieder kurz fliegen ließ und dann wieder an den Füßen festhielt. Für mich ist das allerdings auch schon Beutebestätigung. *schmunzel*
Ansonsten hat der Hund auch Katzen gejagt und ich bin gerade dabei, ihm das abzugewöhnen, weil wir hier in der Wohnung auch noch eine eigene Katze haben seit vielen Jahren, die auch schon alt und krank ist. Das mit dem Gewöhnen klappt allerdings allen Unkenrufen zum Trotz ganz gut. Sie hat ihm Grenzen gesteckt und die hält er auch respektvoll ein. Draußen jedoch jagt er fremde Katzen, wenn ich nicht das Glück habe, die Katze vor ihm zu sehen...

Nun ist es auch so, dass mir sein Herrchen sagte, dass der Hund keine Westies mag. Auch angeblich keine Golden Retriever, aber da habe ich eher gemischte Erfahrungen mit ihm gemacht. Aber Westies gehen wohl gar nicht und meistens auch eben keine anderen kleinen Hunde, wie z.B. Dackel, speziell Rauhhaardackel. Es sei denn, sie sind selbst recht dominant und selbstbewusst.

Das Problem stellt sich nun so dar, dass er so eine Art hat, dass er andere Hunde zu Beginn des bevorstehenden Kontaktes angeht. Er benimmt sich rüpelig. Er duckt sich, schleicht und pretscht dann urplötzlich link drauf los, rennt den anderen Hund über den Haufen, dieser überschlägt sich oder, wie ich heute hörte, bekam eine Westiehündin sogar einen Biss verpasst und man hatte nachträglich ein Loch in ihrem Körper gefunden, was von dem Biss unseres neuen Hundes stammen sollte. An dem Tag, als das passierte, ist unser Hund frei gelaufen, die Westiehündin mit ihrem Frauchen ebenso. Man kennt sich von früher, ist früher mit unserem anderen nun verstorbenen Hund gemeinsam Gassi gegangen und daher war eigentlich auch schon Vertrauen da. Die Hündin kam jedenfalls an dem Tag einige Meter hinter ihrem Frauchen her und bevor ich noch aufpassen konnte, ist unser Hund auch schon losgeschossen und hat sie überrannt und war grob und hat wohl somit auch kurz gebissen. Die Hündin quiekte kurz auf.
Nun hat er das auch bei einer Dackeldame gemacht, die ansonsten sehr gut sozialisiert ist und mit allen anderen Hunden sehr gut auskommt. Zuerst hat er nichts gemacht, dann auf einmal, sie stand auch abseits, wir Besitzer standen beisammen und unterhielten uns, ging unser Hund lt. Aussage des Dackel-Herrchens,blitzschnell ! in die Duck- und Schleichposition und schoss auf die verblüffte Hündin zu und muss sie kurz gebissen oder zumindest umgerannt haben. Anschließend hinkte sie, was sich aber später wieder verlor. Ich habe zu spät geschaltet und konnte es nicht verhindern.

Mir ist das superpeinlich und ich versuche auch, solchen Situationen aus dem Weg zu gehen... Ich habe es ja geschafft, den Hund über den Gehorsam sehr gut an unsere Katze zu gewöhnen und das klappt auch innerhalb der letzten Woche, wo wir damit begonnen haben, wirklich hervorragend.
Nur weiß ich nicht, warum unser Neuzugang nun solche Klöpse macht!! Was muss er erlebt haben, dass er sich so verhält? Es scheint sogar so, als wenn er zu Beginn des Kontaktes den anderen Hund einschüchtern will. Aber warum macht er das dann auch manchmal urplötzlich auch wenn man sich den Tag doch vorher schon gesehen hat?

Ich konnte unseren anderen Hund damals auch gut mit anderen laufen lassen und er war auch gut sozialisiert.
Auch hatte das Herrchen von unserem neuen Hund mal erwähnt, dass er ihn mal hat von 3 Hündinnen zusammenbeißen lassen, um ihm mal zu zeigen, "wo's langgeht". Und in der vorherigen Nachbarschaft, wo der Hund noch bis vor kurzem lebte, ist auch ein Westierüde und den kann bzw. konnte er auf den Tod nicht ab und sie haben sich nur reinweg angegiftet.
Er assoziiert nun wohl, dass alle Westies zum Fressen sind, oder so...
Zudem trug er früher nur Stachelhalsband mit Stacheln nach innen. Bei uns hat er dies nicht mehr, ich führe ihn über ein Brustgeschirr, was auch sehr gut klappt.

Wenn ich nun immer einen anderen Weg gehe und das nur noch, dann kann unser neuer Hund doch gar nicht lernen, wie er sich zu verhalten hat und ich kann ihn nicht umerziehen in dieser Hinsicht. Aber ich kann ja auch nicht verlangen, dass andere Hundehalter ihre Hunde zum "Üben" zur Verfügung stellen.

Ich will auch versuchen, dass ich über den Gehorsam erreichen kann, dass er kleine Hunde nicht als Feindbild sieht und auch generell nicht auf andere, auch größere Hunde, so lospretscht, aber das scheint nicht so einfach. Er macht es ja auch bei manchen großen Hunden oder auch bei Welpen. Aber dann ist er etwas sanfter, nach kurzer Zeit will er dann spielen und ist wieder ganz normal. Allerdings scheint er bei Welpen doch nicht so die Geduld zu haben und ist schon recht genervt, wenn die nur immer an ihm kletten und ihn belecken und mit ihm spielen wollen. Dann zieht er schonmal die Lefzen hoch und zeigt sein Blendamed-Gebiss...

Ansonsten ist er ein ganz lieber und gehorsamer Hund, aber er tickt eben ab und an mal aus in diesen beschriebenen Situationen.
Ich müsste bereits auf ihn einwirken, wenn er im Begriff ist, sich wieder so rüpelig zu verhalten. Nur weiß ich nicht so recht wie und wann der richtige Zeitpunkt ist. Solche Dinge wie Teletakt will ich nicht einsetzen und schlagen möchte ich ihn auch nicht, weil ich auch das Vertrauen, was wir schon sehr gut haben, nicht kaputtmachen will und von Schlägen in der Erziehung auch nicht viel halte.
Vielleicht kann mir hier jemand helfen?

Ich möchte ihn auch nur ungern angeleint lassen, weil er ja auch sonst mit anderen kleinen Hunden auch wunderbar spielt, wenn seiner Meinung nach die Chemie stimmt. Es ist eben nur manchmal so, dass er so reagiert. *achselzuck*

Vielleicht kann ich hier einige Tipps und Erfahrungen von Euch bekommen? Das wäre sehr nett. Es ist auch dringend, weil sonst jedes Gassi für mich schon zum Spießrutenlauf werden könnte und einem jegliche Freude nimmt. Und letztlich ja nicht nur mir, sondern auch dem Hund und den anderen Hundeleuten nebst ihren Vierbeinern. Es sind ja nicht alle Hundehalter so locker drauf und viele reagieren schon über, wenn nur schonmal ein Knurrer von der Seite kommt...

Vielen Dank jedenfalls schon mal im Voraus!

LG

Bijou1
 
  • 26. April 2024
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Hi Bijou1 ... hast du hier schon mal geguckt?
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