Bin zwar keine Näherin ( sondern Näher
), aber antworte trotzdem mal.
Angefangen habe ich autodidaktisch. Da war ich 12 Jahre alt. Mein Vater hatte ´ne alte Privileg Koffernähmaschine und mir waren damals die Hosenbeine immer zu weit. Da habe ich Die mit Vadders Nähmaschine enger genäht. Frag nich, wieviele Nadeln ich abgebrochen habe.
Mit 17 habe ich dann von einem Freund meines Vaters meine erste Industrienähmaschine geschenkt bekommen. War ´ne alte Pfaff mit Nadeltransport. Da habe ich dann begonnen, mit Leder zu arbeiten ( und das war mein Verhängnis ). Als erstes habe ich da eine Jeans auseinander genommen und zwei alte Lederjacken meiner Eltern zerschnitten. Die Flicken habe ich dann auf die Jeans genäht und alles wieder zusammen gesetzt.
Mit 23 habe ich dann Nägel mit Köpfen gemacht. Ein Freund kannte jemanden, der wieder jemanden kannte... Wie es so ist, ohne Vitamin B läuft gar nichts. Ein Sattler suchte einen Azubi; ich habe mich vorgestellt mit meinen Sachen, die ich schon gebastelt hatte ( Lederbeutel, -kissen, etc.) und hatte die Stelle.
Habe im laufe der Zeit viel Lehrgeld zahlen müssen. Gerade auch als ich meine Leidenschaft für Leder entdeckt habe. Bei Stoff kannste im Zweifelsfall noch mal auftrennen und , je nach Schnitt und Nahtzugabe, noch mal etwas weiter nähen. Das geht bei Leder nicht. Wenn du da zu eng genäht hast, sind die Löcher drin und die sieht man dann auch.
Bekleidung habe ich mir auch selber beigebracht. Geholfen haben mir die Burda Schnitte. Einfach aufgebaut, meistens Mehrgrößenschnitte und gute Erklärungen dabei. Komplett selber Schnittmuster zu erstellen traue ich mir nicht zu. Wenn ich so sehe, was ein Kollege drauf hat, der gelernter Schneider ist... meine Herren.
Habe mir sagen lassen, daß einem in Volkshochschulkursen gut geholfen wird. Bei uns hier im Wedding bietet ein Nähmaschinenladen auch regelmäßig Nähkurse an.
LG
Markus