@dogmaster
Ich will mich nicht streiten, aber ich bin einfach anderer Meinung und das nicht, weil ich einfach nur Recht behalten will.
Deine Beobachtungen in bestimmten Gegenden sind nicht representativ für den Rest der Bundesrepublik. Es sind extreme Ausnahmen. Und sogar dort, wo vermehrt Sokas gehalten werden, ist es nicht recht daraus die Schlussfolgerung zu ziehen, dass ein Soka, der in einem Brennpunkt lebt, problematisch sein muss. Warum? Sind alle Sokahalter, die in einem solchen Viertel leben bedenklich und ungeeignet? Wer hat das wie festgestellt? Wer hat die Leute überprüft? Ich sage Dir, dass wenn Du mich dort mit meinem Hund auf der Strasse antreffen würdest, Du aufgrund meines ausländischen Äußeren Dir auch Deine Meinung bilden würdest.
Zieht man aus der Tatsache, dass sozialschwache Menschen solche Hunde vermehrt in solchen Gegenden halten, den Schluss, dass diese Gespanne automatisch gefährlich sind? Woraus leitet man das ab? Nur weil vereinzelte Menschen das Vorurteil bestätigen? Ist man nicht dazu verpflichtet die Realität nüchtern zu betrachten?
Tatsache ist, dass trotz dieser Zustände in sogenannten Brennpunkten die Zahl der Vorfälle mit Sokas verschwindend gering ist. Wenn man sogar die ganzen unangemeldeten Hunde dazu nehmen würde, die als Alaun und sonstwas Mixe gelten, erklärt sich mir nicht, warum es gerade andere Rassen sind, die die Statistiken anführen.
Bevor es zum Vorfall 2000 kam, hatten andere Rassen mehfach und wiederholt Menschen tödlich verletzt. Darunter gab es einige Rassen, die besonders häufig betroffen waren, aber das waren keine "Kampfhunde". Ich habe zu diesem Thema diverse Listen der letzten Beißvorfälle mit Todesfolge gesehen und wenn ich es richtig in Erinnerung habe, waren damals vermehrt andere Hunderassen vor 2000 in tödliche Vorfälle verwickelt. Bei 50 Vorfällen ab 1960 oder 1970 waren vielleicht 2 Vorfälle mit Pit und Co. beteiligt. Der Rest waren andere Rassen.
Es ist daher faktisch nicht richtig, dass Sokas ihre Liste den Sokahaltern zu verdanken haben. Wenn man nüchtern an die Sache herangetreten wäre, hätte man ganz andere Hunde auf die Liste packen müssen.
Die Wahrheit ist, dass ausländische Jugendliche mit Soka automatisch in den Augen der Leute ein Problem darstellen. Das gleiche gilt für Halter, die optisch nicht den Vorstellungen mancher Menschen entsprechen. Ärmliche Verhältnisse und Sokas sind auch automatisch ein Problem.
Nach dem Vorfall 2000 war dank der Presse der Druck riesen groß und man brauchte einen Sündenbock. Was eignet sich da besser, als der Krimminelle mit Kampfhund?
Heute darf ein Soka nicht einmal dumm gucken und schon steht was in der Zeitung. Da können zur selben Zeit Hundert Hunde gebißen haben, der Soka wird aber erwähnt.
Daraus ergibt sich für mich nicht, dass wir darauf aufpassen müssen, dass unsere Hunde keinen Furz ablassen, wenn wir mit ihnen im Fahrstuhl stehen, damit die Blöd am nächsten tag nicht schreibt, das der Kampfhund heimtückisch einen Giftgasanschlag gestartet hat, sondern das man sich mit diesen Leuten dahingehend solidarisiert, dass man sagt: "Ja, der Furz war schlimm, denn immerhin mussten 2 Fahrstuhlfahrer davon brechen, aber macht daraus bitte keinen Giftgasanschlag mit heimtückischer Kampfhundbestie. Dem Hund ist lediglich ein Furz entflohen. Mehr nicht".
Statt dessen wird hier sogar von Seiten der Sokahalter geschimpft und sich selber kasteit. Ja, es ist schlimm, dass ein Hund ein Kind verletzt. Wir wissen aber nicht, wie es passiert ist und was genau passiert ist. Auch wenn der Hund übermütig und ohne böse Absicht gegen den Kinderwagen gesprungen sein sollte, ist man bereit den Hund dafür an den nächsten baum zu knüpfen und das ist egal wie ein Unrecht.
Ich stelle mir vor, wie die junge Frau, die mit den Hunden unterwegs war, im Internet stöbert und ließt, wie man sie für den Vorfall steinigt. Wir dürfen nicht vergessen, dass es eine normale junge Frau mit guten Absichten war. Es war keine Krimminelle, die den Hund auf das Kind gehezt hat. Diese Tatsache darf man nicht übersehen, nur weil es ein Soka war, der das Kind verletzt hat.
Solidarität ist gefragt und ein fairer Umgang mit anderen Hundehaltern. Wenn man mit dem Finger auf den zeigt, der angeblich schuld ist, spielt man nur denen in die Hände, die darauf nur warten, dass mal wieder ein Soka beißt.
Vor ca. einem halben Jahr war mal hier ein Vorfall mit Kangal. Da waren die besagten Personen, die den Soka und deren Halter am liebsten ohne Prozess aufhängen würden, ganz besonnen und nüchtern. Da musste ersteinmal geklärt werden, wie die Umstände sind und wie es sich zugetragen hat, bevor man sich äußert. Hier werden aber sofort Schlüsse gezogen und alle Sokahalter wieder verdammt.