Wann kündigt einem die Haftpflicht?!

Mal nur so interessehalber: Hundehaftpflichtversicherungen können einem ja kündigen nach einem Schadensfall. Ist das schon mal jemandem passiert?
Und außerdem würde mich mal interessieren ob Versicherungen einem auch Auflagen machen können, wenn mein Hund z.B. einen anderen Hund beißt, oder (Gott bewahre) einen Menschen- aus einer unglücklichen Situation heraus o.ä. Will sagen, können die einem Hundehalter dann vorschreiben daß der Hund nur noch mit Maulkorb geführt werden muß, sonst nix Versicherungsschutz?
Meine hat ja schon mal im Streit zugebissen, ist Kat.1 und Mk- und Leinen befreit. Da habe ich der Versicherung dann die Tierarztrechnung vom anderen Hund vorgelegt, und ein paar Tage später kam halt kommentarlos der Scheck ( von der Agila). Trotzdem wüßte ich gern ob hier jemand was zu dem Thema weiß.

Mir wurde gekündigt weil mein Hund einen geringen Schaden verursacht hat.

Dieses Recht hat bei einem Schaden jeder, also der Versicherte und auch die Versicherung.

watson

Eben. Das finde ich sehr verunsichernd. Ist es danach dann nicht auch schwierig eine neue Versicherung zu finden?
Weiß niemand was darüber ob einem nach einem Versicherungsfall Auflagen von der Versicherung gemacht werden können, wie z.B. MK ?
Finde das alles beunruhigend. Nicht daß wir in der Situation wären, aber das ganze ist doch schwer zu durchblicken.

Ob Dir die Versicherung eine Auflage bzgl. des MK erteilen darf weiß ich auch nicht...
Diesen Fall hatte ich selbst noch nicht.

Klar, kann diese Regelung einen Versicherungsnehmer verunsichern, nur ist das meines Wissens in allen Haftpflichtsparten so, daß bei einem Schaden die Kündigungsmöglichkeit für beide Seiten in den Vertragsbedingungen steht. Ob diese dann auch angenommen wird, hängt vom Versicherer und vom Kunden ab.

Ich hatte kein Problem eine neue Versicherung zu finden. Mir hat mein Makler (Grafschmidt & Partner in Berlin) sofort geholfen.

watson

Na ja, wenn man im Kündigungsfalle doch recht einfach eine neue Versicherung findet, ist es ja nicht ganz so beunruhigend. Klar, das ist bei allen Haftpflichtsparten, nur wenn ich bedenke daß ich 'nen Kat.1- Hund ja auch nur mit Versicherung halten darf, krieg ich das Grausen wenn ich mir überlege eventuell das Probs zu haben daß einen nach Kündigung mal keine nehmen will...

Habe eine ganz ähnliche Frage gerade gestellt und möchte nun auch diesen Thread wieder nach oben holen.

Ich stelle es mir auch schwierig vor, eine neue Versicherung zu finden, wenn einem gekündigt wurde. Fragen die nicht nach, warum man die Kündigung bekam? Bei der normalen (nicht Hunde-)Haftpflicht ist das glaube ich so.

Also irgendwie neige ich dazu, einen kleinen Schaden lieber selbst zu bezahlen, als zu riskieren, die Versicherung zu verlieren. Kommt natürlich auf den Schaden an, aber in den meisten Fällen hat der Hund ja schon irgendwie "Schuld", so dass ihn die Versicherung vielleicht nicht mehr haben möchte?!

Viele Grüße
Christiane

Das Problem ist, du bist verpflichtet, der neuen Versicherung wahrheitsgemäß zu sagen, dass deine alte Versicherung dich gekündigt hat. Es nennt sich "vorvertragliche Anzeigepflicht" oder so ähnlich. Verschweigst du den Rauswurf, kann die neue Gesellschaft im Schadenfall die Zahlung verweigern.

Gruß,
Bulli

Also ich hatte bisher zwei kleine Vorfälle - eine Beißerei mit geringer finanzieller Folge und eine kaputte Designer-Hose durch übereifriges Anspringen.

Beide Male hat meine Versicherung (Volkswohlbund) anstandslos bezahlt, keine Rückfrage, nix.

Das ist in den Versicherungsanträgen unterschiedlich geregelt (je nach Versicherer).
Normalerweise wird die vorige Versicherung erfragt. Ob und warum wer gekündigt hat, kann der neue Versicherer bei der "alten" Gesellschaft erfragen.
In einigen Anträgen muß man Vorschäden angeben.

Sicherheitshalber mit dem Makler oder Versicherungsvertreter absprechen.

watson

Du bist verpflichtet Vorversicherungen an zu geben.Aus Erfahrung weiß ich aber das die meisten Kunden dies nicht tun.Das gilt generell für fast alle Haftpflichtverträge ob nun Tierhalter oder private PHV. Ist auch eigentlich kein Problem wenn du nur einmal einen "kleinen" Schaden hattest.
Bei " großen" Schäden (z.B. Menschen gebissen ) wäre ich da sehr vorsichtig was das Verschweigen betifft da, einige Gesellschaften sogenannte "Malusdateien" anlegen. Gibt es auch in der KFZ Versicherung. Das heißt das Kunden in einer für alle Gesellschaften abfragbaren Datei gespeichert sind um bei mehreren Schäden Versicherungsbetrug aufdecken zu können.
Sina

habe heute einen anrufe bekommen.der hund einer bekannten hat bei mjir eine komplette tür auseinander genommen,als er ne zeit hier war.die versuicherung sieht jedoch nicht ein das der schaden vom hund gekommen ist obwohl es eindeutig aussieht.sie wollen nicht übernehmen und haben gekündigt.dürfen sie das? nicht zahlen und vorher kündigen??? sie hat die versicherung 4 jahre und nie irgendwas gemeldet.der schaden wäre was an die 200 euro.ich bin echt mega sauer!hab das bild mal angehängt.ich denke es ist eindeutig das es ein hund war!!!

Lest euch die Allgemeinen Versicherungsbedingungen für die Haftpflichtversicherung (AHB) durch. Dort steht geregelt, wer wann und warum kündigen darf.

Lehnt die Versicherung die Schadensregulierung mit dem Hinweis ab, daß der Schaden nicht von der versicherten "Sache" (hier Hund) verursacht worden sein kann, könntet ihr in Widerspruch gehen.
Oder ihr fordert nachdrücklich eine Schadensregulierung, räumt damit aber ein, daß der Hund als Schadensverursacher anzusehen ist.

M.E. darf der Versicherer kündigen, wenn er einen Schaden reguliert. DAS macht er in eurem Beispiel offensichtlich nicht.
Ich denke, er bezieht sich auf folgenden §....

So, nun einen Auszug aus den AHB:
Obliegenheiten des Versicherungsnehmers:

§5 Punkt 5

Der Versicherungsnehmer ist nicht berechtigt, ohne vorherige Zustimmung des Versicherers einen Haftpflichanspruch ganz oder zum Teil oder vergleichsweise anzuerkennen oder zu befriedigen.
Bei Zuwiderhandlungen ist der Versicherer von der Leistungspflicht frei, es sei denn, daß der Versicherungsnehmer nach den Umständen die Befriedigung oder Anerkennung nicht ohne offenbare Unbilligkeit verweigern konnte.

Hier notiere ich euch mal die Kündigungsregelungen des Versicherers:

§ 9

2. Das Versicherungsverhältnis kann ferner gekündigt werden, wenn von dem Versicherer aufgrund eines Versicherungsfalles eine Schadenersatzzahlung geleistet oder ein Haftpflichtanspruch rechtsanhängig geworden ist oder der Versicherer die Leistung der fälligen Entschädigung verweigert hat.

watson