Wahrscheinlich Schäferhund reißt Schafe

Andreas

Eine Woche nach dem letzten Vorfall - erneut greifen Hunde eine Schafherde an

Palingen - Gerade einmal fünf Tage ist es her, dass Schafzüchter Peter Ehmke aus Palingen seinem Ärger öffentlich Luft machte. Immer wieder hatten freilaufende Hunde seine Tiere angegriffen. In der Zeitung hatte er auf seine Situation aufmerksam gemacht, in der Hoffnung, dass die Leute ihn verstehen. Doch vergebens: Gestern musste er wieder ein verletztes Schaf notschlachten.

Wütend und verbittert ist Peter Ehmke. Gestern musste er ein tragendes Mutterschaf notschlachten, dass tags zuvor von einem Hund angegriffen und schwer verletzt wurde. Als der Schafzüchter das Tier auf der Weide entdeckte, steckte es in einem Wassergraben. "Es hat sich ins Wasser gerettet, um den Hund abzuschütteln", vermutet Ehmke. Dort fand er das Tier, halb erfroren mit stark blutenden Bisswunden. Dem Schaf fehlt der halbe Unterkiefer, am Bauch und am Rücken sind ebenfalls deutliche Spuren von Hundebissen zu erkennen. Ehmke wusste, dass dem Tier nicht mehr zu helfen war. Den Tierarzt rief er dennoch. Dessen Diagnose stand nach einem kurzen Blick fest. Das Schaf ist nicht mehr zu retten.

"Das Tier war tragend. In rund acht Wochen hätte es die Lämmer zur Welt gebracht und jetzt bleibt mir noch die Schlachtung", sagt Ehmke frustriert. Ein weiteres Schaf war bei dem Angriff ebenfalls verletzt worden, allerdings sind die Wunden nicht so tragisch wie bei dem Muttertier. Die übrigen Tieren sind - wie jedes Mal in solch einem Fall - in den nahgelegenen Wald geflüchtet. Die Herde ist so verängstigt, dass Ehmke den ersten Versuch, sie wieder auf die Weide zu bringen, aufgeben musste.

Einen der Hunde, der seine Herde angegriffen haben, hat der Züchter noch gesehen. "Es war ein großes helles Tier, wahrscheinlich ein Schäferhund", vermutet er. Doch beweisen kann er nichts. Auf dem Verlust bleibt er wie so oft sitzen. Nur ein Bruchteil solcher Vorfälle kann er nachverfolgen und die Versicherung der Hundehalter belangen. Viel Arbeit mit wenig Nutzen. Denn das Problem bleibt.

Solange es unter den Hundebesitzern einige schwarze Schafe gibt, wird sich an der Situation von Peter Ehmke nichts ändern. Denn auch die Jäger in dieser Region haben kaum eine Handhabe. Per Gesetz dürfen nur Hunde erschossen werden, die direkt beim Wildern erwischt werden. Derzeit haben die Waidmänner jedoch allein mit dem Überbestand an Schwarzwild alle Hände voll zu tun. So bleibt dem Schafzüchter nur die vage Hoffnung, dass die Hundebesitzer irgendwann einmal zur Vernunft kommen werden. Dass die Hunde aus Palingen stammen, glaubt Ehmke nicht. "Die Leute hier kennen mich und wissen um die Probleme mit der Herde." Wahrscheinlicher ist eher, dass es sich entweder um Hunde aus den Herrnburger Wohngebieten oder entlaufene Tier handelt.

Von Michael Prochnow, LN

ln-online/lokales vom 10.01.2004 01:00
 
  • 17. Mai 2024
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