Meine drastisch formulierte Meinung dazu:
Solche pauschalen Aussagen sind ein untauglicher Versuch, egoistische Motive (Hund haben will) hinter angeblich besseren Lebensverhältnissen für einen Hund zu verstecken
Ich würde das anders formulieren: "Notfalls den Hund noch ein paar Wochen (sei's drum, Monate) länger im Tierheim belassen und dann für den Rest seines Lebens auf einen Platz vermitteln, wo er nicht den ganzen Tag in einer Wohnung alleine und ohne Lösemöglichkeit vor sich hindümpeln muß".
Ich kann verstehen das viele TH nicht an Vollzeit berufstätige vermitteln, aber viele TH warten eben auch auf das perfekte zuhause, am besten mit großem Gartem, eigenem See usw (na gut, ist etwas überzogen, aber das wäre der Wunschpartner für einen Hund aus dem TH). Solange die Besitzer eines Hundes dazu bereit sind ihre Mittagspause und auch sonstige frühere Angewohnheiten dem Hund zuliebe zurückzustellen finde ich es voll in Ordung, aber man sollte eine Grenze die bei ca 8 Stunden alleine sein liegt nicht überschreiten. Und damit meine ich auch nicht 8 Stunden am Stück, sondern eben Mittags raus.
Ein Hund ist ein Rudeltier, trotzdem finde ich, das man einem Hund im TH noch weniger gerecht werden kann als wenn er eben 8 Stunden am Tag alleine verbringt. Und manche Hunde sitzen eben nicht nur ein paar Monate, sondern Jahre weil viele TH Mitarbeiter so denken wie Du Wolfgang. Wovon sollen wir den bitte unseren Hund ernähren, wenn wir nicht arbeiten? Und ich versuch mich auch nicht mit angeblich besseren Lebensverhältnissen als im TH rauszureden. Es ist einfach eine Tatsache, das es Lucas hier bei mir viel besser geht als im TH. Luca hat sich im TH kaputt gemacht. Er war einer dieser Hunde, welche noch schlechtere Karten bei der Vermittlung gehabt hätte weil er sich im Zwinger wie sau aufgeführt hat, sprang überall hin, war super aufgeregt, hat an den Gitterstäben genagt, hat Hautprobleme durch den ganzen Streß bekommen und dann kommen solche Aussagen das es ihm da besser geht.
Ich denke es sollte so sein das Lucas und ich zusammen gehören, auch wenn er bei mir 8 Stunden am Tag alleine ist (da ist die Fahrtzeit schon drin). Er hat am Anfang zwar auch dran zu knacken gehabt das ich ihn alleine lasse, aber das hatte mit seiner Vergangenheit zu tun (er wurde als Welpe schon über 12 Stunden alleine gelassen, hatte 5 Besitzer wechsel, davon zweimal TH). Es brauchte eine Zeit bis er mir vertraut hat das ich immer wieder komme und jetzt hat er den Tag drin. Morgens schläft er bis kurz vorm Mittag (nachdem ich mit ihm draußen war), dann geht er nach unten und schaut wann ich wiederkomme. Ich gehe Mittags mit ihm raus, fütter ihn ein wenig, dann gibt es ein Lecker und dann hau ich nochmal für 2 Stunden ab. Er sitzt dann nachdem er das Lecker gegessen hat auf der Treppe, oder liegt unten in seiner Kiste und schaut was draußen so los ist, bzw wann ich wieder komme (Um 15.00 Uhr).
Natürlich würde ich auch lieber immer zu Hause bleiben, ist aber eben finanziell nicht möglich. Wenn man dann noch einen Hund hat wie Lucas (oder Murmel, der Hund meiner Schwester - selbe Situation, da wir in der gleichen Frima arbeiten), welcher andauernd krank ist und man nur zum TH bzw zur Homöopathin rennt - das bezahlt sich nicht von alleine.
Wir sind nach der Arbeit nur für unsere Hunde da, gehen erstmal ein bis zwei Stunden laufen, dann sind wir zuhause, räumen auf und machen essen (auch dem Hund) um dann nach dem Essen nochmal für eine halbe Stunde rauszugehen. Danach wird gespielt, geschmust etc, so das die Freunde schon Eifersüchtig werden. Und dann geht es Abends nochmal raus. Ich denke nicht das es der Hund dann im TH besser hätte. Wie schon oft gesagt laufen viele Hunde bei anderen Leuten, welche ganztags zuhause sind nur neben her, das ist bei berufstätigen weniger der Fall.
Wir versuchen unseren Hunden ihr Leben so gerecht zu machen wie es eben nur geht, aber solange mir nícht irgendjemand auf der Straße begegnet und mir genügend Geld in die Hand drückt, das ich aufhören kann zu arbeiten, geht es eben nicht.