Folgendes habe ich gerade dazu noch gefunden:
Hunde erkranken nicht an Seehundstaupe
Oldenburg/Niedersachsen, 31.7.02
Nach der Entdeckung der ersten Staupe- infizierten Seehunde an der ostfriesischen Nordseeküste rechnet Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) mit einer Ausbreitung der Seuche im deutschen Wattenmeer. Bei fünf Seehunden hatten Tierärzte nach Angaben niedersächsischer Behörden eindeutige Symptome der tödlichen Seehundstaupe festgestellt.
Insgesamt waren fünf tote und zwei abgemagerte Seehunde zur Aufzuchtstation Norddeich gebracht worden. Das Ergebnis einer virologischen Untersuchung steht noch aus.
Die Seuche war vor rund zwei Monaten im dänisch-schwedischen Kattegat ausgebrochen und hat nach Norwegen und den Niederlanden nun vermutlich auch Deutschland und Großbritannien erreicht, wo ebenfalls Seehund-Kadaver gefunden worden waren. Die schleswig-holsteinische Nordseeküste ist nach Angaben des Nationalparkamts in Friedrichskoog bislang verschont geblieben. Trittin hofft, dass ein verbesserter Umweltschutz in den vergangenen Jahren die Lebensbedingungen der Seehunde so weit verbessert hat, dass sich die Epidemie in Grenzen hält. Der genaue Verlauf lasse sich jedoch nicht vorhersagen. Auch Vorbeugung und eine Behandlung kranker Tiere seien unmöglich.
Rund 2000 Seehunde waren in den vergangenen Wochen bereits an dem Erreger gestorben. Mitte Mai war das Staupevirus Experten zufolge an der gleichen Stelle aufgetaucht wie bei dem Seehundsterben von 1988. Damals verendeten im Wattenmeer rund 8 600 Tiere, etwa 60 Prozent der dort lebenden Seehunde. Insgesamt starben in der Nordsee und im Kattegat/Skagerrak damals etwa 18 000 Tiere. Nach Angaben des World Wide Fund For Nature (WWF) leben heute im gesamten Wattenmeer wieder mehr als 20 000 Seehunde.
Für Menschen ist das Seehundstaupe-Virus nicht gefährlich. «Die beim Seehund bekannten vorkommenden Virusarten können sich nur in den Seehunden vermehren», sagte der zuständige Tierarzt vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Michael Stede. Menschen sollten dennoch Abstand zu den Seehunden halten, weil sich die Tiere auch im geschwächten Zustand mit energischen Bissen zur Wehr setzen könnten. Hunde und Katzen können nach Aussage des Bundesumweltministeriums zwar infiziert werden, erkranken aber nicht.
Internet: Informationen über das Seehundesterben vom Nationalparkamt Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer:
<small>[ 01. August 2002, 07:27: Beitrag editiert von: Amaliana ]</small>