Ich bin jederzeit dafür an Vorurteilen zu arbeiten und logischerweise fang ich da bei mir an.
Ich gestehe, das ich unbefangener bin, wenn ich 2 Menschen mit Maltesern begegne. Bei 2 Menschen mit Sokas schaue ich schon genauer hin, wie die Hunde sind und wie die Besitzer sie im Griff haben.
Das hat für mich aber nichts mit Vorurteil zu tun, sondern damit das diese Hunde deutlich größer und wehrhafter sind als ein Malteser. Bei einem Kangal oder Rottweiler schaue ich auch genauer hin.
Ich denke, daß ich Hundeverhalten ganz gut einschätzen kann. Ich lebe und arbeite täglich mit Hunden und mag Hunde.
Ich glaube, das es den meisten Leuten so geht wie mir, nur das viele davon Hundeverhalten nicht einschätzen können und auf große, kräftige Hunde unsicher reagieren.
Sie sehen sie einfach als Gefahr. Sie haben keine Hunde, mögen vielleicht keine oder interessieren sich einfach nicht für sie.
Jetzt sind diese 2 Menschen mit großen Hunden auch noch ausländischer Herkunft. Groß, kräftig, dunkel.
Sie wohnen in einem Umfeld, das nichts gemein hat mit mit der deutschen Kleinstadt aus der ich komme und wo das Treffen mehrere Jugendlicher auf dem Marktplatz schon im Auge behalten wird, weil sie ja was anstellen könnten.
Das trägt sicher auch nicht zu einem sicheren Gefühl bei vielen Leuten bei.
Wenn ich etwas fürchte, habe ich nichts dagegen wenn mir jemand den Anlaß meiner Furcht aus dem Weg räumt.
Auch wenn die Polizei falsch gehandelt hat in Rüsselsheim, wird das die meisten Bürger nicht interessieren.
Die großen, dunkeln Männer können nicht ändern, was sie sind und die Hunde auch nicht.
Aber ich glaube fest daran, daß man viel für ein positives Image der einen wie der anderen tun könnte, wenn man sich jeder einzelne engagieren würde.
Derzeit boomt der Bereich Therapiehunde. Ich erlebe auch dort wieder die allgegenwärtigen Labradore/Retriever. Warum keine Sokas?
Wir haben ein paar mal Minibulli Foxi mit in der Seniorenbetreuung gehabt und sie war äußerst beliebt.
Gerade ihr "ungewöhnliches" Aussehen (diese Nase!
) kam bei den Senioren gut an.
Es gab keinerlei Berührungsängste auch nicht bei den Angehörigen.
Ich kann nicht mitreden, wie es damals war als die Rasselisten entstanden und Hunde getötet wurden, weil sie einer bestimmten Rasse angehörten.
Aber das Rad der Zeit hat sich weiter gedreht. Ich glaube schon, das man heute etwas erreichen kann, wenn man am positiven Image der Hunde arbeitet.
. ist es eigentlich das, was du unter "lobbyarbeit" verstehst ? links posten und den leuten beim gassi auf nachfrage sagen, daß du einen "hund" hast ? so "mutig" sind hier übrigens viele.
