Auch wenn dein Hund schon auf Mittelmeererkrankungen getestet wurde - mich erinnert das Hautbild extrem an Leismaniose
lies bitte selbst:
Leishmaniose
Definition:
Durch Protozoen (Einzeller mit klar abgegrenztem Zellkern) verursachte Haut- oder Eingeweideerkrankung.
Ätiologie:
L. (donovani) infantum, L. tropica.
Pathogenese:
Der Parasit, ein eiförmiges bis rundes 2,5-5 x 1,2-2 um großes Protozoon mit deutlich sichtbarem Kern und Kinetoplasten, befindet sich bei Hund und Katze in den wirtszellen und vermehrt sich durch Zweiteilung. Die Übertragung erfolgt durch stechfliegen der Gattung Phlebotomus. Die Krankheit ist damit an das Verbreitungsgebiet dieser Sandfliege gebunden, die sich südlich der 10°C-Jahresisotherme erstreckt. Dies ist in Europa etwa identisch mit dem 45. Breitengrad, es werden jedoch auch Krankheitsfälle aus einigen südlich gelegenen warmen Flusstälern der Südschweiz und Frankreichs gemeldet. Am häufigsten kamen in Deutschland beobachtete Krankheitsfälle bei Hunden vor, die der H’erkunft nach oder reisebegleitend in folgenden Ländern waren (nach absteigender Häufigkeit geordnet
Spanien, Italien, Portugal und Südfrankreich/Korsika, Griechenland, sowie vereinzelt aus der Türkei, „Südeuropa“, „Afrika“. Vereinzelt kommt der Vektor auch in der Oberrheinischen Tiefebene vor, Übertragungen der Leishmaniose wurden jedoch noch nicht beobachtet. Beim Blutsaugen gerät das Protozoon mit Leukozyten, besonders Monozyten, in den Darmkanal der Fliege, wo es sich zur promastigoten Form umwandelt und vermehrt. Es gelangt in den Ösophagus, von wo aus es beim nächsten saugakt in den neuen Wirt übertragen wird. Nun befällt die amastigote Form Zellen des retikuloendothelialen Systems des Wirtes. Besonders betroffen sind Haut, Leber, Milz, Lymphknoten, Knochenmark. In einem Fall befand sich das erkrankte Tier nie im Ausland, es erkrankte im Alter von 3 Jahren, nachdem die Mutter schon früher an Leishmaniose erkrankt war.
Klinisches Bild:
Die Tiere erkranken zwischen 1 und 18 Monaten nach dem Auslandsaufenthalt, so dass häufig kein kausaler zusammenhang mehr hergestellt wird (daher ist gezieltes Fragen erforderlich!). Man unterscheidet eine Haut- und eine Eingeweideform, die aber beim Hund im allgemeinen gleichzeitig bestehen. Es fällt eine zunehmende abmagerung auf. Gleichzeitig wird die Haut schupig, rissig, es entstehen Infektionen, Pyodermien und Ulzera. Die haare werden stumpf und fallen aus. Die schließlich zum Skelett abgemagerten Patienten leiden an den Symptomen der Urämie, Hepatopathie, Anämie. Die Lymphknoten sind stark vergrößert, durch Abflussstörungen der Lymphe im Darm entstehen Durchfälle. Auch Konjunktividen kommen vor. Die Krankheit verläuft im Allgemeinen über Monate.
Diagnose:
Nachweis des erregers in Haut-, Lymphknoten-, Leber-, Knochenmarksbiopsie. Es empfiehlt sich, in Verdachtsfällen den IFA-Titer auf L. donovani durchzuführen. Es besteht eine Mitreaktion mit Babesia cani.
Differentialdiagnose:
Entstehen von Hautkrankheiten in Verbindung mit Anämie, Hepato- und Nephropathie im Anschluss an Aufenthalte in Tropen und Subtropen müssen an die Leishmaniose denken lassen. Die Dermatitis erinnert an die squamatöse Form der Demodikose.
Prognose:
Hautleishmaniose ohne ausgeprägte sonstige Orgasnmanifestation zweifelhaft, sonst ungünstig, besonders bei Urämie.
Therapie:
Die Behandlung ist noch immer recht teuer und im Erfolg unsicher. Die besten Aussichten scheinen z.Z. fünfwertige Antimonpräparate zu garantieren. Pentamidine (z.B. Pentostam oder Lomidin, Specia), jeweils im Abstand von 2 bis 3 Tagen. 1. bis 6. Injektion 2 mg/kg KM, 7. bis 12. Injektion 3 mg/kg KM, 12. bis 15. (18.) Injektion 4 mg/kg KM als DTI (Dauertropfinfusion) intravenös.
Pentostam wird in einer dosis von 10 bis 20 mg/kg KM und Tag während 10 bis 14 Tagen gegeben. Die Behandlung muss in den meisten Fällen ein- bis mehrmals wiederhot werden. Die Therapieergebnisse sind unbefriedigend, da die Krnakheit gerade bei Hautbefall häufig rezidiviert. Es wird bei Hautl. Eine zusätzliche kutane Applikation vorgeschlagen.
Glucantime, Specia, 2x10 Injektionen im Abstand von 14 Tagen, 60 bis 100 mg/kg KM langsam intravenös. Amphotericin B, 1.Tag 0,5 mg/kg KM, 2.Tag 0.75 mg/kg KM, 3. und folgende Tage (wenn möglich) 1,0 mg/kg KM. Nephrotoxisch! Urin- und Blutkontrolle! Als gut verträglich und ausreichend therapeutisch wirksam erwiesen hat sich Allopurinol in einer Dosis von zweimal täglich je 10 mg/kg KM per os.s sollte mindestens 14 Tage lang gegeben werden. Als günstig erwies sich die Kombination Allopurinol + Pentamidin.