Ich habe generell nichts dagegen, wenn Menschen Fleisch essen und verurteile das auch nicht. Für mich sind Fleisch verzehrende Menschen auch nicht generell empathielos, solange sie vernünftig und angemessen ihre Lebensweise einordnen bzw. sich des Umstandes bewusst sind, dass der Verzehr von Fleisch zwei Seiten hat und zwar auch den Tot der Tiere und das dies generell etwas ist, was einem Ehrfurcht und Respekt abverlangt, weil Tiere nunmal das Wichtigste dafür verlieren, was Lebewesen so haben und zwar ihr Leben. Das ist kein Grund zum Schämen und auch kein Grund, um einschleichest Gewissen zu haben, aber doch, um achtsam und respektvoll damit umzugehen und dieses aufgezwungene Opfer der Tiere damit anzuerkennen.
Durch das Biokuschelgetue verwässert man aber meiner Ansicht nach das Opfer, dass die Tiere hinnehmen müssen und schwindet die Anerkennung ne Achtung der Menschen vor dem Opfer, dass die Tiere ertragen müssen. Man schmälert die Schattenseite, die der Verzehr von Fleisch auf natürliche Weise mit sich bringt und die trotz noch soviel Bio nicht zu beseitigen sind.
Jemandem, der sein Fleisch ohne viel Theater ißt, traue ich tatsächlich mehr Empathie zu, weil er die Dinge nicht menschentfremdend darstellt und so tut, als würde es sich um glückliche Hühner und Rinder handeln, die er verzehrt, sondern auf natürliche Weise damit umgeht. So jemandem traue ich eher zu, dass er sich der Herkunft und Bedeutung seines Fleisches bewusst ist, als jemand, der das Tier vorher noch kuschelt und am Abend beruhigten Gewissens schlafen geht, weil er glückliche Tiere getötet hat.
Der Tot ist in Teil des Lebens und ist nötig, um neues Leben zu erschaffen. Ob das nun Menschen, Tiere oder Pflanzen sind. Diese Tatsache ist kein Grund Depressionen zu kriegen, sondern ist in gewisser Weise für alle tröstlich, denn es ist der Lauf der Dinge, der uns alle mit einschießt.
Trotzdem ist am Tot nichts zu beschönigen oder zu verharmlosen, auch wenn die Tiere angeblich vorher glücklich waren bzw. angeblich glücklich in den Tot gingen.
Jedes Lebewesen strebt nach Leben, auch die Giraffe und das sollte man mit Respekt und Achtung zur Kenntnis nehmen, egal ob sie vorher glücklich war oder nicht.
Bei dieser Giraffe ist das nicht der Fall gewesen, wenn man sie als Belieben verwendet als wäre kein Leben und Lebenswille in ihr gewesen.
@Dunni
Für die beleidigenden Worte entschuldige ich mich bei Dir. Mir steht es nicht zu Dich zu analysieren und das gilt auch für alle anderen, die sich dadurch angesprochen fühlen. Natürlich kann man Menschen nicht anhand eines Aspektes beurteilen und urteilen.
Trotzdem stehe ich dazu, dass Menschen, die mit Tieren eine soziale Bindung aufnehmen können und mit ihnen sozial interagieren können und im nächsten Moment den Ausschaltknopf drücken können, eine psychopathische Veranlagung in Bezug auf ihre Nutztiere haben oder diese mit der Zeit erlernt haben, denn nichts Anderes bedeutet es, wenn man im Angesicht des Todes eines Lebewesens nicht zu spontanen Emotionen in der Lage ist bzw. diese nach Bedarf abschalten kann und sich seiner "Schuld" in dem Zusammenhang nicht bewusst ist, sondern diese sich schön redet. Du kannst das gerne bezeichnen wie Du willst. Meine Formulierungen sind zugegeben drastisch, aber mir fällt keine passendere dazu ein.
Zu Deiner Frage über das Fleisch, dass meine Hunde essen, verstehe ich Deinen Ansatz nicht. Selbstverständlich wünsche ich mir für die Tiere, die als Nahrung für meine Hunde herhalten müssen, dass sie nicht unnötig leiden müssen, weil sie misshandelt werden. Solche Standards sind aber kein Alleinstellungsmerkmal der Bioindustrie, sondern muss jeder Betrieb einhalten. Dass die Hühner vorher noch gestreichelt und bespaßt werden, erwarte ich allerdings nicht und darüber wäre ich auch eher betrübt, als erfreut.
Bei jeder Fleischmahlzeit, die meine Tiere von mir erhalten, bin ich mir der Situation absolut bewusst und ist es mir noch nie passiert, dass ich nicht mit Achtung und Respekt einen Gedanken an das Tier verschwendet haben, dass meinen Hunden als Nahrung dient.
Es ist sogar so, dass ich aufgrund dieser Umstände oft ernsthaft darüber nachdenke, ob ich zukünftig nach meinen derzeitigen Tieren andere Tiere halten werde.
Ich lehne es aber ab, nur weil ich teures Biofleisch kaufe so zutun, als ob die damit die Welt in Ordnung ist und alle glücklich damit sind.