Nun, auch auf die Gefahr hin, daß ich mich nun nicht sonderlich beliebt mache, aber wie wäre es mit einem Zimmerkennel? Zumindest über die Nacht?
Ich habe auch schon einige Welpen aufgezogen und kann auch bestätigen, daß es Hunde gibt, die eben schneller sauber werden und Hunde die etwas länger brauchen.
Meine Erfahrungen gingen eher in die Richtung, daß besonders die aktiven Hunde, die "Hans Dampf in allen Gassen" länger brauchten, weil sie sich doch vor lauter "lass mich hier und da auch mit " oft nochmal vergaßen. Auch habe ich die Erfahrung gemacht, daß es auch immer wieder Rückfall-Phasen gab. Da denkt man, nun hätte man es endlich geschafft, war der Hund auf einmal wieder unsauber, wie wenn er komplett vergessen hätte, daß es sowas wie Stubenreinheit überhaupt gibt.
Mein Golden z.B. war mit 4-5 Monate wirklich schon sehr zuverlässig sauber. Natürlich hat man die Zeiten, wo Hund es verheben muss langsam gesteigert. Aber das klappte bei ihm wirklich super. Bei Kalle dachte ich, das wird nie was. Der war letztendlich 1 Jahr alt bis man wirklich sagen konnte, daß er jetzt absolut sauber ist und es - auch wenn selten - zu keine Rückfällen mehr kommt.
Ich gebe zu, mir hat der Zimmerkennel immer gut dabei geholfen die Hunde zumindest nachts rasch sauber zu kriegen. Ich habe die Welpen immer von klein auf an den Kennel gewöhnt. Der Kennel war der Nacht-Schlafplatz, der Rückzugsplatz und dort gab es immer was Gutes. Und nachts ging man halt da rein und hat geschlafen ( der Kennel steht bei uns im Schlafzimmer) und wenn man dann mal raus musste hat man gelernt sich zu melden. Es ging dann immer recht zackig, daß die Kleinen die Nacht durchschliefen und morgens ist halt der allererste Weg kurz in die Jogginghose in die Schuhe schlüpfen, Kennel auf, Wauzi schnappen und ohne Zwischenstop sofort raus. Natürlich darf man dann nicht noch zuwarten, genauso wenn Hund tagsüber schläft und dann aufwacht, dann ists meistens schon zu spät die Schuhe noch anzuziehen, deshalb immer darauf gewappnet sein sofort rausgehen zu können.
Für einen Hund der offensichtlich noch nicht sicher verknüpft hat, daß er zum pieseln und käckern nach draussen muss, finde ich die Zeiten von bis zu 4 Stunden noch zu lang. Ich würde wieder etwas "runterfahren", spätestens alle 2 Stunden gehen und wenns nur kurz zum entleeren ist. Genauso wenn der Hund aufwacht oder frisch gefressen hat, nicht zuwarten, Hund schnappen, raus zum Lösen und Loben.
Nicht aufgeben, manchmal ist es einfach sinnvoller man geht wieder einen Schritt zurück. Oftmals hat es sich einfach noch nicht gefestigt. Daß Du mit Deinem Hund schimpfst kann ich nachvollziehen. Wenn meine schon etwas größer waren, also kein Welpe mehr, und dann in die Wohnung pieselten hab ich meinen Unmut darüber auch kund getan. Wie sollen sie denn lernen, daß das nicht gewünscht wird, wenn man ihnen zum "weiß" ( also Lob fürs Richtige ) nicht auch das "schwarz" (Tadel fürs nicht Richtige) zeigt. Ich habe dann meine Hunde auch im Tun unterbrochen und sie nicht noch zu Ende pinkeln lassen und dann natürlich sofort raus, damit sie halt einfach lernen da ist es erwünscht und dort darf ich es eben auf keinen Fall.
Meine Hunde sind bislang alle zuverlässig sauber geworden, machen auch draußen nicht auf den Asphalt sondern lösen sich nur auf Grünflächen ... letztendlich ist es halt eine Sache der Konsequenz und Geduld. Also, nicht verzagen, auch wenn es Rückfälle gibt.