Gewinne die Herzen der Deutschen - über die ihrer Hunde

  • 28. April 2024
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Hi Podifan ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich schwanke. Einerseits ist diesem Menschen ganz offensichtlich die Integration so hervorragend gelungen, dass er sogar rumheult und motzt wie die Deutschen. Respekt dafür. :) Andererseits hat er nichts verstanden...nichts von Hunden, nichts von Deutschen.
 
Du bist mir zuvor gekommen, natuerlich darf er motzen, eigentlich, aber es hat fuer mich ein geschmaeckle.
 
Wie schrieb er doch im ersten Satz? Er hasst Hunde nicht, aber er mag sie auch nicht. Er hätte es vielleicht dabei bewenden lassen sollen.
Ganz deiner Meinung, Liesbeth: auch für mich hat der Artikel ein Gschmäckle.
 
Ich finde, er hat eines, weil er in dieser Form gedruckt wurde - nicht, weil er geschrieben wurde.

Der Mensch lebt seit 5 Monaten in Deutschland (der Artikel wurde übersetzt)... warum sollte er etwas von Hunden und von Deutschen verstehen?

Er hätte auch darüber schreiben können, wie die Deutschen ihre Kinder verwöhnen oder sich über die richtige Schulwahl die Köpfe heißreden (oder durchdrehen, wenn mit der KiTa-Platzvergabe nicht alles so klappt, wie gedacht... *Hust*), während man anderswo froh ist, wenn das Kind auf dem Weg von der Schule nach Hause nicht in die Luft gesprengt wird - aber das ist ihm vielleicht noch nicht so richtig aufgefallen, oder er hat sich nicht drangetraut.
Vielleicht wäre ihm das Thema "Kind" nur einfach nicht ganz so fremd wie das Thema "Hund", und er könnte dafür eher soqwas wie Verständnis aufbringen. Aber dann könnte er sich als nächstes darüber mokieren und sich davon befremdet fühlen, wie wichtig viele Deutsche ihren Urlaub nehmen und wie viel Geld sie dafür ausgeben, oder wie sehr sie sich von Kleinigkeiten im Alltag aus der Bahn werfen lassen... das Prinzip ist das Gleiche.

Und ich fürchte, daran wird er sich wirklich erst gewöhnen müssen. Wir leben hier, schon lange, es geht uns gut - und wir wissen tatsächlich nicht (woher auch?), wie gut es uns eigentlich geht, und gehen auf in unserem Alltag, wie Menschen das halt mal so machen.

Auf der anderen Seite haben wir derzeit auch keinen Grund, so zu leben, als ginge es uns schlechter, denn das tut es nicht.

Ich denke, zu Friedenszeiten hat das auch in Syrien niemand getan, nur war das Leben dort eben auch da schon ein anderes. Ist halt so.

Aber wie anders, weiß man vermutlich auch nach 5 Monaten im jeweils anderen Land noch nicht so richtig.
 
Wie er es geschrieben hat gefaellt mir nicht. Aus seine worte lese ich keine verwunderung, aber missguenst und einen hauch von verachtung.

Aber wer bin ich.
 
Er ist irritiert und befremdet - das ist dasselbe wie "verwundert" mit einer Prise Ärger... und ich nehme an, hätte er sich über etwas anderes ausgelassen, was jemand in seiner Situation als "Luxusproblem" empfinden muss (ich schrieb ja über Kinder, Urlaub, ähnliches), hätte das nicht weniger verärgert und verächtlich geklungen. "Sich mokieren" heißt ja auch, sich drüber aufregen, drüber herziehen. Was Unverständnis und damit einhergehend vielleicht auch Verachtung beinhaltet.

"Mich" mokiert sich zb im Asylbewerber-Thread über Asylbewerber, die in umgebaute Kasernen einquartiert werden, weil die nicht umgebauten angeblich "nicht gut genug für sie sind" - und dieser Mensch mokiert sich über die Prioritäten, die Deutsche im Alltag haben.

Ich denke, das wird er noch öfters tun, und vermutlich ist er dabei auch neidisch. - Warum auch nicht? Er ist doch kein besserer Mensch, weil er von woanders herkommt?

Vielleicht eher noch weniger, weil das, was er erlebt hat, ihn so sehr beschäftigt, dass er noch weniger in der Lage ist, über seinen Tellerrand zu blicken, als das die Leute hier können?

Es gibt schon genug Deutsche, die sich über den "Hundewahnsinn" ihrer Mitbürger aufregen, und in Berlin scheint die Lage auch extrem zu sein, da werden doch regelmäßig hier irgendwelche hundefeindlichen Glossen veröffentlicht. - Von so jemandem wie dem Autor hier erwarte ich aber gar nicht, dass er das versteht.

Ebensowenig wie ich von mir erwarte, die Feinheiten des gesellschaftlichen Lebens in Damaskus auf Anhieb zu begreifen.

Ich denke, er muss das halt so hinnehmen. Und entweder, er gewöhnt sich dran und schafft es irgendwann, das in den "gesamtgesellschaftlichen" Zusammenhang einzuordnen uns es gelingt ihm, sich zu überlegen, ob diese Marotte im Vergleich zu allem anderen hier wirklich Verachtung wert ist, oder er muss halt noch mal auswandern, in ein Land, wo Hunde nicht so beliebt sind, oder, wenn das nicht möglich ist, grimmiger unverstandener bzw. sich unverstanden fühlender Exilant werden, weil er an den Hunden gesehen hat, wie sehr das Leben hier sich von dem unterscheidet, was er gekannt hat.

Was anderes bleibt nicht, denn ihm zuliebe oder auch nur auf diese Kolumne hin werden nicht Tausende von Deutschen ihr Leben überdenken und ihre Haustiere abschaffen
 
Na ja, beides gefaellt mir nicht, wie " Mich" ueber asylanten her zieht, und diesen herrn ueber die deutsche hundehaltung.

Ich bekomme auch bemerkungen weil ich hunde fuettere, dann kann ich wenigstens mit der koran um die kurve kommen, und ruhe ist.
 
Naja, es ist halt so - der Mensch als solcher neigt dazu, das zu verachten, was er nicht versteht. Hier wie dort, da hat Deutschland nicht das Monopol drauf.

Und vielleicht war das Verhältnis der Deutschen oder der Europäer zu Hunden für ihn hier der Aufhänger, um zu bemerkten, wie fremd ihm das Land, in dem er jetzt lebt, eigentlich noch ist.

Wie ich im anderen Thread schon geschrieben habe: Für meine syrische Kollegin (und einige andere sehr religiöse Moslems, die ich kannte) war es der bedenkenlose und gesellige Konsum von Alkohol. Das hat sie regelrecht aus den Socken gehauen. Und es ist ihr glaube ich sehr schwer gefallen, das bzw. die, die das taten, nicht irgendwie zu "verachten".

Passiert. Tut mir auch leid für ihn, ist aber halt so. Juckt mich im Grunde genauso wenig wie die Kolumne jedes anderen Hundehassers. Stört mich sogar eher weniger, bzw. ich finde es erheblich interessanter, weil man ja sonst doch eher selten mitkriegt, wie man von außen so wirkt.

Dass der nun zufällig was befremdlich findet, was ich mag - naja, passiert. Wird sicher auch noch öfter passieren, auch umgekehrt.
 
Für alle Syrer stimmt das auch nicht. Die haben ihren Hund mitgenommen...und der heisst Johnny. :p
 
Tehe...

ich sag doch, "Mit Hunden kann ich nix anfangen"-Kolumnen gibt's vermutlich von überall her. Und "Wie kann man sowas nur schreiben"-Reaktionen auch. :p

Der Älteste unserer Patienten aus Palästina hat sich bei einem Umzug nach Deutschland auch nichts sehnlicher gewünscht als einen Hund. Also, eigentlich schon vorher, sie hatten ja in Deutschland lebende Verwandte, also wusste er ein wenig, wie es hier so aussieht.

Hat leider dann nicht geklappt, denn mit zwei schwer kranken jüngeren Geschwistern war weder dort noch hier in Deutschland Zeit und Raum für einen Hund... :(
 
ich mag die unterschwellige botschaft bei solchen berichten nicht! ehrlichgesagt macht mich dieser hier sogar ein bissl wütend!

ich füttere meine hunde mit gutem futter - auch wenn es gegenden auf der welt gibt, in denen menschen verhungern.
ich lass meine hunde operieren, wenn sie krank sind, auch wenn es viele menschen auf dieser welt gibt, die sowas nichtmal bei ihren kindern leisten können.

ich bin dann halt ein egoistischer mensch, wenn ich weiterhin mein nicht gerade üppiges geld lieber für meine hunde ausgebe, als für fremde menschen. tja... muss ich mit leben! kann ich aber auch ganz gut.

ich kann schlicht nichts dafür, dass diese welt ungerecht ist und ich zufällig in einem fortschrittlichen land und nicht zu kriegszeiten geboren wurde.
 
Die unterschwellige Botschaft mag wohl kein Hundebesitzer.
Aber letztendlich kam auch der Verfasser nach Deutschland, WEIL es hier eben ist wie es ist. ;) Wir haben nunmal den Luxus uns um so Schischikram wie Hunde zu scheren. Finanziell und auch emotional (wobei das streitbar ist, weil wir im Gegenzug erst merken dass der Nachbar tot ist, wenn die Maden durch die Decke fallen...darauf bezog sich mein "nichts von Hunden und Deutschen verstanden" ). In Kriegswirren wurden Hunde auch hier davongejagt...oder auch aufgegessen. Normal das sich dann kaum einer mehr um Hunde Gedanken machen kann.
Wir können es...und deswegen kam der Autor her.
 
Ich bin absolut deiner Meinung.

Nur - ist es vielleicht trotzdem nicht verwunderlich, wenn er sich dann wundert, wofür letztlich Geld ausgegeben wird. Das bleibt ihm doch unbenommen? - Ich wundere mich auch über vieles.

Aber im Endeffekt kommt mir hier das Ganze vor wie Stress, den Stief- oder Adoptivkinder mit ihren Eltern haben, oder die Eltern mit den Kindern. - Es kommt die Pubertät, es wird sich gezofft, dass es kracht, keiner versteht mehr den anderen, und alle Beteiligten bilden sich ein, es läge auch daran, dass die Eltern ja nicht die "echten" Eltern seien, und die Kinder nicht die "eigenen" Kinder. Dann zieht das Kind womöglich vorzeitig aus, oder zum anderen, lange nicht gesehenen Elternteil, oder sucht seine wahren Eltern, weil es dort auf grenzenloses Verständnis und eine "echte Eltern-Kind-Beziehung" hofft.

Während sich nebenan bei den Nachbarn Eltern und Nachwuchs ebenso zoffen, und sich irgendwie arrangieren müssen, weil sie diese Erklärung und diesen Ausweg als leibliche Eltern und Kinder nicht haben... :p

Womit ich meine: Hier sind's vielleicht kulturelle Unterschiede, die der Autor als Ursache für sein Befremden geltend macht... "die Deutschen" sind halt irgendwie komisch und geben ihr Geld für komische Dinge aus - dabei hat er bloß absolut keinen Zugang zu Hunden, offensichtlich auch nie gehabt, und fände das Verhalten auch bei Landsleuten in Friedenszeiten befremdlich.

Diesen Verweis auf die armen Leute, denen es in seiner Heimat so dreckig geht, während hier die Leute ihre Hunde verwöhnen, fand ich übrigens auch dezent daneben - das mit den Ressourcen in gewisser Weise geaast wird, trifft meiner Meinung nach auf jedes Land zu, in dem gerade kein Krieg herrscht. Und man kann es den Leuten - allen Leuten - nicht vorwerfen, dass die Priorität nicht mehr nur das Überleben ist, sobald Kapazitäten für anderes frei sind.

Wir können nicht alle in Sack und Asche gehen, weil anderswo Krieg herrscht - und es würde (das ist ja das Problem) in diesem Fall auch gar nichts ändern.

Aber da muss der Autor halt selbst hinkommen... wenn man selbst gerade dem Ganzen entronnen ist, ist man vielleicht in Gedanken noch dort und kann erstmal nicht verstehen, dass es dem Rest der Welt nicht genauso geht. Ohne dass das alles böse, ignorante Menschen sind, die böswillig so tun, als gäbe es das alles nicht.

Vielleicht hat man auch Schuldgefühle, weil man selbst jetzt hier sitzt, wie die Made im Speck, und x Leute, die das auch verdient hätten, sind noch dort... und man muss das irgendwie spiegeln, um nicht das Gefühl zu haben, zum Komplizen der Bequemlichkeit zu werden und den Krieg möglichst schnell zu vergessen? - Also versucht man intuitiv, sich abzugrenzen?

Keine Ahnung, ob das hier so ist, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass manche Leute in dieser Situation so denken.
 
Dieser Vergleich, dass hierzulande viel Geld für Haustierernährung und Tierarztbehandlungen ausgegeben wird, während anderswo Kinder verhungern oder nicht behandelt werden können, ist ja nicht neu. Um den zu ziehen, muss man kein Flüchtling sein, das haben auch schon Eingeborene gemacht.
Ich frage mich dabei, ist es nur mein subjektiver Eindruck, dass der Vergleich nur bei Haustierhaltern gezogen wird, oder müssen sich den auch Leute mit anderen "Hobbys" anhören? Andere Leute geben Hunderte von Euronen für Spielzeugeisenbahnen, bunte Legosteine oder ein gepimptes Auto aus. Stecken das Geld in Luxusreisen, teure Kosmetikbehandlungen oder weiß der Geier was. Wird da auch mit erhobenem Zeigefinger darauf hingewiesen, dass es den Menschen woanders weit weniger gut geht?
Besonders im Kleintierbereich hört man bei Tierarztkosten auch gerne Kommentare wie "lass Einschläfern und kauf dir ein Neues, kostet viel weniger". Warum wird sich bei Tierhaltern so gerne in die Finanzen eingemischt, bei anderen "Hobbys" aber nicht?
 
Hmmh, ich glaube, man kritisiert bei sowas eben nur das, was einem selbst nicht so nahe ist und was man selbst für verzichtbar hält.

Würdest du mich fragen, würde ich Motorsportler oder die Formel 1 kritisieren. Und Profi-Fußball und das Geld, das da umgesetzt wird. Und Leute, die fünfmal im Jahr in den Urlaub fahren. Oder auch nur zweimal, aber jedenfalls grundsätzlich meinen, nur Urlaub im Ausland, am besten mit Flug, sei Urlaub... und jedes Jahr ein neues Smartphone brauchen... aber Haustierhaltung wäre nicht dabei. :p

Mit mildem "Ja, genauso ist es" würde ich dementsprechend Artikel zur Kenntnis nehmen, die gegen all diese Dinge wettern. Und es dann zu den Akten legen. Wohingegen mir ein entsprechender Artikel über Haustierhaltung etwas saurer aufstoßen und schon darum etwas länger im Gedächtnis bleiben würde. Also, ganz vielleicht.

Dieser Vergleich, dass hierzulande viel Geld für Haustierernährung und Tierarztbehandlungen ausgegeben wird, während anderswo Kinder verhungern oder nicht behandelt werden können, ist ja nicht neu. Um den zu ziehen, muss man kein Flüchtling sein, das haben auch schon Eingeborene gemacht.

Das ist richtig, aber bei einem Flüchtling kann ich noch am ehesten nachvollziehen, wie er dazu kommt. Alle anderen würde ich dann eher mit dir fragen, worauf sie denn verzichten, damit es den Leuten dort besser geht...
 
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