Ich hab das Pflegeheim Dilemma im letzten Jahr wieder erlebt. Zu wenig, dann noch schlecht geschultes, Personal ist eine Katastrophe.
Die Mutter von einem Bekannten kam im Endstadium ihrer Krebserkrankung ins Pflegeheim.
Weil ich wusste das sie sich freut, hab ich sie versucht jede Woche mal zu besuchen. Das "Pflegepersonal" (in "" weil sie die Bezeichnung eigentlich nicht verdienen) hat einfach angenommen, dass ich eine Tochter bin. Sie haben nicht gefragt, wer ich bin. Da es half, hab ichs auch nicht korrigiert. Bei meinem 1. Besuch hab ich ihr Bett gerichtet, Leintuch glatt gezogen usw. (sie war bettlägrig, also sind Falten nicht gerade angenehm), dabei fiel mir schon auf, dass die Bettwäsche schon länger nicht mehr gewechselt wurde. Da ich auch weiss, das Personal über all Mangelware ist und ich eh schon da war, hab ich im Schwestern Zimmer gefragt, ob ich mich im Schrank selber bedienen und ihr Bett frisch beziehen darf.
Da sah ich schon mal n haufen ??? in den Gesichtern. Nein, nein, sie würden das sowieso gleich machen... ja klar, Nachmittags um 5. Sie kamen dann, sie haben es nicht geschafft, die kleine Frau von etwas über 40kg nur einmal umzudrehen, beim Bett machen, sie haben sie hin und her geschoben, bis ich nicht mehr zusehen konnte. Hab die 2 Pflegehilfen dann gefragt, ob ich ihnen einen einfacheren Weg zeigen dürfe und einfach gemacht. Die haben Bauklötze gestaunt. Betten machen ist so ziemlich das erste, was man neben Bettpfannen leeren in einem Pflegebetrieb lernt oder lernen sollte.
So lief dann so ziemlich jeder Besuch ab. Sie kamen immer angerannt, wenn sie mich gesehen haben. Also habe ich versucht meine Besuche zwei Mal die Woche zu gestalten, damit sie wennschon 2x die Woche ein frisches Bett bekommt. Wäre sie wirklich meine Mutter gewesen, hätte ich denen die Hölle heiss gemacht,. Den Sohn konnte ich nicht damit belasten, der war schon am Anschlag mit dem Sterben seiner Mutter, hätte ich ihm gesagt, wie schlecht die Pflege ist, wäre der wohl durchgestartet, in der Verfassung. Ich hab jedes Mal wenn ich da war, ihre Fersen und windeln kontrolliert, die teilweise so voll waren, dass das ganze Bett nass war.....
Sie mochte nur noch Orangen und Wasser-Eis, also hab ich ihr das gebracht. Von einem Netz Orangen hatte ich drei Stück filetiert und mundgerecht geschnitten, dass sie sie nur noch in den Mund schieben musste, die anderen vergammelten auf dem Nachttisch, bis ich ein paar Tage später wieder kam.... Sowas gehört für mich zur Pflege mit dazu.
Da könnte ich noch viele Episoden erzählen, das ist echt widerlich, was in solchen Heimen teils abläuft. Gottseidank gibt es Lichtblicke und auch sehr gute Einrichtungen.