Ich will ja nicht unken, aber der Spacko hatte, bis auf leicht erhöhte Eos, ein absolut "normales" Blutbild. Und den Bauch fanden 3 von 4 Tierärzten weich und unauffällig bis auf leichte Blähungen. Die 4. meinte, der Darm sei "geschwollen" (nicht nur gebläht, er würde sich anders anfühlen als bei normalen Blähungen), was sich nachher im Ultraschall auch bestätigt hat.
Es kann bei einem sehr starken entzündlichen Geschehen passieren, dass alles, was an weißen Blutzellen noch da ist, sich an den Ort des Entzündungsgeschehens begibt, und dann erstmal nichts mehr nachkommt, weil der Körper komplett mit der Bekämpfung der Entzündung vor Ort beschäftigt ist. Dann sieht das Blutbild "normal" aus.
Das ist etwa so wie wenn es brennt, und alle Feuerwehrautos sind bei einem Großbrand - dann wirst du auf der Straße (also in der Blutbahn) erstmal keine mehr finden...
Lass dir also nicht einreden, dein Hund "müsse eigentlich gesund sein", oder "es wäre nichts ernstes", wenn der Hund definitiv krank ist und so aussieht.
Es scheint aber immerhin so zu sein, dass der TA, wo ihr jetzt seid, eine gewisse Erfahrung mit Darmentzündungen hat, und mehrere mögliche Ursachen für dieses Krankheitsbild kennt, das ist schonmal mehr, als viele andere zustande bringen.
Wenn (was ja noch gar nicht geklärt ist... aber wenn es halt so ist) das Ganze eine eosinophile Colitis ist - musst du dich von dem Gedanken verabschieden, dass man einfach einen Schalter umlegen kann, und in ein, zwei Tagen ist die Sache gegessen. In so einem Fall ist der Durchfall meist nur ein Symptom von mehreren, und durch die Nahrungsmittelunverträglichkeit befindet sich der ganze Organismus in Aufruhr.
Es wird dann (vermutlich) noch eine Weile dauern, bis ihr ausgetestet habt, was der Hund verträgt und was nicht. Das Problem ist nämlich, dass über die Eosinophilen vermittelte allergische Reaktionen nicht durch einen herkömmlichen Allergietest nachweisbar sind, da der nur auf Antikörper (Immunglobuline) testet. Das ist aber eine andere Art von Allergie, und nur, weil eine solche nicht vorliegt, heißt es nicht, dass auch eine über die Eos vermittelte Allergie unmöglich ist.
Man muss also über Versuch/Irrtum vorgehen, anders geht es nicht.
- Die gute Nachricht ist aber: Wenn der Darm sich erstmal beruhigt hat, und der Hund wieder zu Kräften kommt, kann es gut sein, dass die Unverträglichkeiten zurückgehen, bis nur wenige ganz starke Auslöser zurückbleiben. Es wird also nicht immer so schlimm sein wie jetzt.
Man
kann auch so etwas in den Griff kriegen (wobei der Wiederaufbau der Darmflora mE eine ganz wichtige Rolle spielt).
Und der Hund
kann gut damit leben.
Ehrlich. Ich weiß aber genau wie du dich fühlst. Als wir den Spacko bekommen haben, war es genau so. Der hat so extrem abgebaut... und gefressen, gefressen, gefressen - kam bloß alles gleich hinten wieder raus... und mit den Tierärzten hatten wir zunächst auch noch Pech. Das hätt den Hund fast das Leben gekostet.
Ich drücke euch die Daumen.