p.s.:
diese sache mit dem auf den boden-drücken lass mal schnell sein. was soll dein hund draus lernen? dass er vor dir angst haben soll?
Ich finde das "auf den Boden drücken" bzw. fixieren, bis Hund abschaltet, bei einem Hund, der so aufdreht und dabei völlig außer Rand und Band gerät, gar nicht so verkehrt.
Der Hund lernt vielleicht nichts
daraus - er ist aber möglicherweise in dem Moment so dermaßen aufgeputscht, dass er auch aus
nichts anderem etwas lernen würde. (Okay - außer vielleicht, man lässt ihn volle Kanne vor eine Bratpfanne laufen, aber auch dann wird die Reaktion wohl eher in einem bedröppelten "Was war das?" bestehen...
)
Im Grunde ist das Runterdrücken, Festhalten, Anleinen ja nichts weiter als ein Abbruch des Spiels mit Zwang - solange nicht geschrien oder gehauen oder sonstwas wird, nicht mal mit Gewalt. Und im Grunde tut der TE ja damit nichts anderes als das, was er tun soll: Er zeigt dem Hund: "So nicht mit mir, jetzt nicht mit mir, stop."
Da das "Stop" nicht erfolgt, wird es durchgesetzt. Nicht ganz zwanglos, aber bitte... von allein hört der Hund nicht auf, ich denke, da sind wir uns einig.
Je nach Erregungszustand kann das sogar die sinnvollere Maßnahme sein.
Meine These wäre: "Der rennt sich blöd." - Der hat so einen Spaß an seiner eigenen Bewegung, dass er davon high wird (Adrenalin-Ausschüttung), und dann hält er sich für Gozilla und vergisst vor lauter Begeisterung seine guten Manieren. Das Gebeiße und Gezwicke halte ich (nach der Schilderung) auch eher für eine respektlose und grobe Spielaufforderung als ein "Austesten" im Sinne eines Angriffs. So im Sinne von: "Ey komm, mach doch mit, mach doch mit, mach doch MITTTTT!!!!"
Von nem anderen Hund würde er, wenn er zu grob wird, in der Tat wohl eine vor den Bug geschossen bekommen (Anranzen, Abschnappen) - das Äquivalent wäre dann wohl das Knie vor der Brust samt wirklich energischem "Nein!".
Kannst du versuchen. Ich vermute allerdings fast, dass ihn das auch wenig beeindrucken wird, einfach, weil er schon so hochgedreht ist und auch das noch für ein tolles Spiel halten wird.
Und in
dem Fall ist Anleinen und Fixieren, bis er wieder aufnahmefähig ist, durchaus nicht unsinnig.
Dann würde ich den Spaziergang fortsetzen, allerdings erstmal für die nächsten 10-15 Minuten nicht im Freilauf - du sagst ja selbst, dass er sich dann schnell wieder konzentriert und dir gut folgt.
Und wenn er sich dann gesammelt hat, darf er wieder frei laufen - und wenn du dann merkst, er dreht hoch, rufst du ihn idealerweise vorher ab und machst es wieder so: Anleinen, weiterlaufen, bis er wieder runtergekommen ist, weitermachen.
Zum Thema "Einhoder" möchte ich noch sagen, dass ich über ein verändertes Aggressionsverhalten nichts weiß - allerdings liegt der zweite Hoden meist noch in der Bauchhöhle und sollte bei Gelegenheit entfernt werden, denn die Gefahr, dass dieser "versteckte" Hoden im Laufe der Jahre irgendwann zu Krebs entartet, ist relativ hoch. Das liegt an den höheren Temperaturen in der Bauchhöhle. Den Hodenzellen bekommen diese auf Dauer nicht. (Den Spermien übrigens auch nicht, was normalerweise der Grund ist, warum die Hoden "ausgelagert" werden.)