Bitte um Rat, Zweithund?, Hautprobleme?

John Coffey

Liebe Hundefreunde,

wir haben vor zwei Wochen einen A.Stafford im Tierheim gesehen, der uns sehr gut gefällt. Er ist erst acht Monate alt und stammt aus einer Sicherstellung. Wir besuchen ihn täglich und gehen mittlerweile auch mit ihm spazieren. Mein Mann hat bereits den Sachkundenachweis, meinen werde ich nächste Woche machen.

Der Hund scheint in keiner Weise Erziehung genossen zu haben, da er auf nichts reagiert. Er scheint sich auch nur für Hunde und weniger für Menschen zu interessieren. Die Anbindung wird sich ja im Laufe der Zeit einstellen und scheint mir kein Problem zu sein. Was mich wohl etwas verunsichert ist, dass unser kleiner Mischlingshund - er ist erst zwei Jahre alt - ihn absolut nicht ausstehen kann. Ich weiß gar nicht wieso. Der Staff möchte spielen und unserem Hund nahe kommen, aber unser Hund gebärdet sich wie eine Hyäne. So habe ich unseren Hund noch nie erlebt.

Wir haben uns viel Zeit genommen, um die Tiere langsam aneinander zu gewöhnen. Es geht schon etwas besser, aber unser Hund zeigt ihm dennoch eher die kalte Schulter. Das Tierheim möchte uns gerne den Hund mitgeben, damit wir ihn im heimischen Umfeld erfahren können. Mein Mann ist schon sehr zugetan, ich habe aber Bedenken. Ich möchte den Hund nicht mitnehmen, ihn quasi testen und wenn es dann doch nicht so gut läuft, ihn wieder zurück in seine Tierheimzelle bringen. Unsere Wohnverhältnisse sind für Tiere schon optimal. Wir haben einen sehr großen Garten und leben ländlich. Wenn er dann wieder zurück muss, dann kann das schon hart sein.

Mir ist nicht ganz klar, warum unser kleiner Hund so schrägt auf ihn reagiert. Er hat hier in der Umgebung viele Spielfreunde, mit denen er sich gut versteht. Stress gibt es jeweils mit den Hunden, die etwas aggressiver sind. Mir kommt der Staff nicht aggressiv vor, aber vielleicht nimmt unser Hund etwas anderes wahr. Unser Hund ist mit einem Staff aus der Umgebung befreundet und die zwei lieben sich über alles. Warum er aber dem Hund aus dem Tierheim so schrill begegnet, das ist mir ein Rätsel. Die offensichtlichen Stresseinlagen gehen ganz klar von unserem Hund aus. Wie bereits erwähnt, ist es schon weniger geworden. Man kann natürlich die Tiere mit der Zeit aneinander gewöhnen, die Frage ist nur, ob es gut ist, das zu tun, oder ob man auf direkte Zuneigung achten sollte?

Der Stafford ist als Mischling angegeben. Er ist weiß und scheint eine äußerst empfindliche Struktur zu besitzen. Seine Haut rötet sich sofort, wenn er den Maulkorb trägt. Gestern war ich total geschockt, da kam die ehrenamtliche Spaziergängerin mit ihm zurück und er hatte den ganzen Nasenrücken rot und wund und musste behandelt werden. Er hat bereits mit acht Monaten Zahnstein und scheint nicht wirklich gesund zu sein. Auch die Hinterpfoten sind zwischen den Zehen sehr rot und Sonne darf er wohl auch nicht so genießen wie andere Hunde, sondern muss eingecremt werden. Ich habe das zuvor noch nie gehört, dass man einen Hund eincremen muss. Kann ja möglich sein, da seine Haut auf der Nase, um die Augen herum und an den Ohren regelrecht rosa ist. Vielleicht ist sie deshalb auch so extrem empfindlich.

Dies ist ja ein Forum, speziell für Hunde dieser Rasse. Vielleicht können mir erfahrene Hundbesitzer etwas dazu mitteilen. Ob sich diese Empfindsamkeit der Haut noch legen wird, oder ob der Hund vielleicht ein Allergiker ist und wir auf bestimmte Dinge achten müssen. Mit dem Zahnstein, das ist auch sehr ungewöhnlich, da junge Hunde normalerweise sehr weiße Zähne haben. Ich will ja nicht hoffen, dass der arme Kerl eine Stoffwechselstörung hat. Im Tierheim konnte man mir dazu nicht viel sagen.

Ich wäre sehr dankbar, wenn man mir in diesem Forum den einen oder anderen Hinweis geben könnte.

Liebe Grüße,

Coffey
 
  • 28. April 2024
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Hi John Coffey ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hallo,

bezüglich der Haut könnte es eine Autoimmunerkrankung sein (DLE) bei dieser ist vor allem die Haut betroffen.
Genauso gut könnte es eine Allergie sein. Wenn er allerdings so extrem auf Sonne reagiert könnte es durchaus DLE sein.

Wegen Deines Hundes ist es schwer zu sagen.
Eventuell kann er ihn einfach nicht "riechen". Gibt es beim Menschen ja auch ;)
Ich würde den Staff nicht nach Hause holen, bis sich die Fronten auf Spaziergängen geklärt haben. Solange da Stress ist, wird es zu Hause sicherlich nicht besser sein. :hallo:
 
ich pick mir jetzt einfach die Punkte raus, zu denen ich Dir vielleicht was sagen kann

Zahnstein: ist immer hauptsächlich Veranlagung, sowohl beim Menschen wie auch beim Tier, und in zweiter Linie dann durch die Ernährung in die eine oder andere Richtung beeinflussbar. Ich hatte z.B. mal einen Malinois-Husky-Mix, der bekam quasi schon auf dem Heimweg von TA, wo er zur Zahnsteinentfernung gewesen war, wieder die ersten neuen Beläge ....

im Prinzip kannste so einem Hund nur regelmässig Kauartikel anbieten und den Zahnstein, sobald er überhand nimmt, wieder und wieder vom TA entfernen lassen (bei einem so jungen Hund wie Du ihn beschreibst, würde ich andenken, ihn ans Zähneputzen zu gewöhnen, bewirkt keine Wunder, aber zumindest etwas)


dann die weiße Fellfarbe und die rosa Nase: könnte in Richtung Albinismus gehen, dann wäre in der Tat die Haut sehr empfindlich und der Hund bedürfte besonderer Fürsorge, was Sonne und Co angeht, gib den Begriff einfach mal in ne Suchmaschine ein und check, ob da eine (leichte) Form in Frage kommt, ich kann den Hund ja nicht sehen, sondern mir nur anhand der Beschreibung von Dir was zusammenreimen


und dann das Verhalten des Ersthundes: die sind oft ne Runde deutlicher, wenn sie merken, dass die Menschen ein besonderes Interesse am anderen Hund haben, ist oft so ne Mischung aus "Bestandswahrung" (ich war zuerst hier und hab hier sowieso das Sagen) und "Resourcensicherung" (Zuneigung, Streicheleinheiten etc.).

vielleicht kennst Du so was auch aus der menschlichen Welt, wenn man sich mit wem zusammenraufen muss, da ist man doch anfangs weitaus mehr drauf bedacht, dem anderen klar zu machen, was wie und wann wo läuft - später, wenn man einander etwas kennengelernt hat und etwas Vertrauen da ist, wird Mensch in der Regel lockerer
 
Ich halte es für keine besonders tolle Idee den Hund mit nach Hause zu nehmen wenn der Ersthund diesen nicht ausstehen kann, sorry.
 
Bezüglich der Haut: Wir haben ja auch vorwiegend weiße Hunde und stellen immer wieder fest, was für eine große Rolle die Ernährung spielt. Es lohnt sich auf jeden Fall auch in diese Richtung zu denken.

Bezüglich Vergesellschaftung: Bei uns hat sie immer geklappt, weil ich im Vorfeld sehr gut schaue, wer zusammen passt. Wenn Abneigung besteht, laß ich die Finger davon. Den Streß brauchen weder meine Hunde noch ich.
 
Wenn der Ersthund eine Abneigung zeigt, würde ich es definitiv sein lassen. Was ist, wenn er sich zwar notgedrungen nach einer Weile fügt, aber es dann zu auseinandersetzungen kommt, wenn der Neue ersteinmal richtig erwachsen ist?
Dann zieht euer derzeitiger, weil er ja wohl kleiner ist, den kürzeren und ihr würdet euch nur Vorwürfe machen.

Laßt bei der Suche nach einem Zweithund lieber euren Ersthund den neuen Kumpel aussuchen, dann haben alle Beteidigten auch Spaß und keinen Streß
 
So leid es mir für Euch und den Hund tut...ich befürchte auch, dass es kein wirklich entspanntes und harmonisches Zusammenleben wird :(.
Klar kann das von der Beschreibung aus der Entfernung heraus täuschen und die beiden raufen sich noch zusammen, aber wenn es schon in neutraler Umgebung nicht toll ist, dann verschlechtern sich die Probleme eher wenn das eigene Körbchen, Futter, Spielzeug, Zuneigung und Aufmerksamkeit der Menschen... dazu kommen.
Meine einizige Bedingung an Zweit-/ Dritthund war immer nur die Hunde müssen sich mögen - an allen anderen Problemen (Erziehung, Alleinbleiben...) kann ich arbeiten.
Sympathie kann ich aber (leider) nicht erzwingen.
 
Ich finde es schwer, das aus der Ferne zu beurteilen, ohne daß man das Verhalten der beiden Hunde untereinander gesehen hat...
grundsätzlich würde ich nicht direkt abraten, sondern es im Zweifelsfall einmal ausprobieren, den Hund mit nach Hause zu nehmen (muß ja nicht gleich übers Wochenende sein, sondern vielleicht erstmal für eine Stunde). Einfach schauen, wie es abläuft, und dann ggf. den Hund häufiger mal nach Hause holen und beobachten, ob eine "Besserung" eintritt.
Wenn der Hund mal stundenweise bei Euch ist und es sich im Nachhinein doch als nicht machbar erweist, wird er sicherlich nicht gleich am Boden zerstört sein weil er wieder zurück in den Zwinger muß- das mußte er die vorangegangenen Male ja auch. Im Zweifelsfall war es dann eine willkommene Abwechslung für ihn, insofern ist es doch einen Versuch wert?

Was Euren Ersthund angeht, so sehe ich es wie Biggy- er ist ja nicht blöde und merkt sehr wohl, daß Ihr an dem anderen Hund Interesse hegt. Ihr "betüddelt" ihn ja sicher ein wenig (macht man ja unterbewußt automatisch ;)) und freut Euch, wenn er gerade süß guckt etc - und Euer Hund, der bisher "Einzelkind" war, findet das natürlich nicht prickelnd, wenn er die Aufmerksamkeit nun teilen muß...

Bei dem befreundeten Staff weiß er ja, nach dem Spiel geht dieser wieder mit seinen Leuten zurück in sein Zuhause, also hat er auch kein Problem mit ihm- das sind ja zwei Paar Schuhe.

Wie man nun bei der Zusammenführung vorgeht- ob man den Ersthund beim Ausflippen in seine Schranken weisen soll oder stattdessen extra viel positive Aufmerksamkeit schenken soll, kann ich auch nicht sagen- daher wäre es vielleicht eine sinnvolle Investition, mal einen Fachmenschen dazu zu nehmen, der zu Euch kommt und vor Ort die Situation analysiert und Euch Tipps gibt- ob es überhaupt Sinn macht, den Hund dazuzunehmen und wenn ja, wie Ihr bei der Zusammenführung optimalerweise vorgeht.

Als ich meinen letzten Hund (Bulldogmixrüde, ca. 40kg) bekam, ist mein vorhandener Hund (Chihuahuahündin, 2kg) auch erstmal Amok gelaufen.
Die Ausgangssituation war dabei auch noch viel "ungünstiger" als bei Euch: er kam aus Spanien eingeflogen, es gab keine lange Zeit der Annäherung und des Kennenlernens, sondern wir drehten nur eine kurze Runde draußen zusammen und gingen dann in meine Wohnung. Ich habe meinem vorhandenen Hund den Neuen quasi ohne Vorwarnung vorgesetzt, nach dem Motto "Friss oder stirb" (naja, nicht wörtlich ;)).
Einfühlsam ist anders, das gebe ich zu...
Fienchen benahm sich wie eine Furie, geiferte und griff ihn mehrfach an; als er Futter aus dem Napf nehmen wollte, schoß sie dazu und nahm ihm vorher alles ab. Sie raste vor Wut, daß ein fremder Hund in ihre Wohnung "eingedrungen" war.
Der Rüde war zum Glück sehr stoisch und ließ ihre Angriffe von sich abprallen (wie ein Felsen, auf den ein Tropfen Wasser fällt). Nach einem Tag hatte Fienchen sich beruhigt und nach kurzer Zeit schon vertrugen sie sich sehr harmonisch.

Die Situation ist jetzt nicht unbedingt mit der Euren vergleichbar, soll aber nur als Beispiel dienen, daß auch extrem eifersüchtige bzw. besitzbeanspruchende Hunde durchaus in der Lage sind, sich zu arrangieren, ohne dabei einen Verlust der Lebensqualität zu erleiden ;)

Also mein Tipp: nicht gleich schwarz sehen, sondern ausprobieren, ggf. fachliche Hilfe in Anspruch nehmen, weitersehen :hallo:


Als Letztes noch zur Haut: es kann eine völlig simple Ursache haben, es kann aber schlimmstenfalls einer langwierigen und kostspieligen Diagnostik bedürfen und eine aufwendige und ggf. ebenfalls teure Behandlung nach sich ziehen.
Macht Euch das bewußt. Idealerweise kann die Ursache ja evtl. noch im Tierheim vom behandelnden Arzt gefunden werden und dieser kann Euch aufklären, um was es sich handelt, wie es behandelt werden muß und was dies kostet.
Wenn es etwas Schwerwiegenderes sein sollte oder etwas, das aufwendige Pflege benötigt, bezieht diesen Faktor (Aufwand, finanzielle und ggf. psychische Belastung) mit in Eure Überlegungen ein- ob Ihr das auf Euch nehmen wollt und könnt.

Ansonsten: gibts Fotos? :D :hallo:
 
Zur speziellen Problematik bei weissfelligen Hunden ist ja schon so einiges gesagt worden. Eine Autoimmunerkrankung halte ich für unwahrscheinlich, weil es zB durch Reaktion auf die Reizung vom Maulkorb ausgelöst wurde und eben nicht "auto" erfolgt (also ohne äusseren Reiz).

Ein Ersthund merkt sehr schnell, dass eurerseits deutlich mehr Interesse an dem Kleinen besteht als sonst üblicherweise an einem Hund. Beim Menschen könnte man das mit "Eifersucht" bezeichnen, beim Hund nennt man das "Resourcenneid" - unter dem Strich kommt es aber auf das Gleiche heraus (finde ich jedenfalls). Die "Resource" seid in dem Fall ihr bzw. das was er schon bei den Begegnungen mit dem "Neuen" einbüßt, nämlich eure Aufmerksamkeit, die ja ansonsten ungeteilt ihm selbst zur Verfügung steht.

Also: achtet darauf, eure Aufmerksamkeiten gleichmässig zu verteilen. Ich hab mir zB angewöhnt, wenn 2 Hunde da sind, auch immer 2 Hunde gleichzeitig zu streicheln. Geht ja mit 2 Händen auch ganz problemlos. Wenn das technisch nicht geht, zB weil ein Hund weiter weg steht oder sich, wie in eurem Fall, grad so gebährdet, dass ein Streicheln nicht angesagt ist, dann sprech ich den anderen Hund an. zB mit einem freundlichem "na, komm her" oder ähnlichem.

Ein Hund verteidigt Ressourcen vor allem dann, wenn er befürchtet, dass sie ihm entgehen werden - oder wenn sie ihm (gerade) tatsächlich entzogen werden. Zu einem Großteil lösen wir solche "Eifersuchtsreaktionen" durch unser eigenes Verhalten also selbst aus. Demzufolge haben wir es dann auch in der Hand, diese Reaktionen einzubremen bzw. wieder abzustellen.

Mein altes Mädchen war kein leichter Fall was das angeht, aber selbst sie hatte es irgendwann gesehen, dass ihr nichts fehlt oder abgeht, wenn ein zweiter Hund im Haus oder überhaupt in meiner Nähe ist. Allerdings auch erst, nach dem ich begriffen hatte, dass ich auch dafür sorgen muss, das ihr tatsächlich nichts entzogen wird, woran sie bereits hinlänglich gewohnt war.

Geht zwischendrin vielleicht noch mit anderen Hunden spazieren, damit er sich einfach grundsätzlich daran gewöhnt. Und ihr könnt dabei vielleicht gleich ein bißchen üben, euch auf einen zweiten Hund zu konzentrieren, ohne eurem jetzigen Hund alle Aufmerksamkeit zu entziehen. So ganz einfach ist das sicher nicht, aber wenn man will, kriegt man es auch hin.
 
Das muss aber keine Eifersucht sein. Mit anderen Hunden scheint es ja zu klappen.

Der Ersthund kann ihn auch schlicht und ergreifend nicht mögen. Vielleicht ist der TH-Rüde zu aufgedreht, signalisiert irgendwas, was dem anderen zu viel ist oder nicht geheuer ist etc. pp.

Wenn der Ersthund den Neuen also ankrötet, kann das auch einfach heißen "bleib auf Distanz, ich möchte keinen Kontakt."

Wenn es aber "Eifersucht", also Rivalität ist (was ich erstmal nicht annehme), dann dürfte es im häuslichen Umfeld erst recht nicht funktionieren. Scheinen ja auch beides Rüden zu sein.
Der TH-Hund ist zudem in der Pubertät.

Ich würde das nicht auf Biegen und Brechen versuchen mit den beiden.

:hallo:
 
Bezüglich Vergesellschaftung: Bei uns hat sie immer geklappt, weil ich im Vorfeld sehr gut schaue, wer zusammen passt. Wenn Abneigung besteht, laß ich die Finger davon. Den Streß brauchen weder meine Hunde noch ich.

Seh ich genauso. Ich erwarte zwar beim Erstkontakt keine Sympathie, aber wenigstens Neutralität. Einen Hund, den mein Hund ablehnt, würde ich ihm nicht aufzwingen.

Eifersuchtsverhalten, wenn der Neue dann erstmals mit daheim war, kenne ich auch, und das legt sich tatsächlich. Aber einen Hund, den meiner schon auf neutralem Boden deutlich ablehnt, würde ich gar nicht mit heim nehmen.
 
Liebe Hundefreunde,

erst einmal meinen herzlichen Dank für die vielen Antworten. Heute waren wir wieder im Tierheim. Es war dort Tag der offenen Tür. Massen an Besucher waren dort von 10 bis um 17 Uhr unterwegs und drängten sich durch die schmalen Gänge, um von Käfig zu Käfig zu gehen. Die Hunde wirkten sehr gestresst. Als ich dann zu dem Steff kam, sprang er unentwegt hoch und freute sich riesig darüber, mich zu sehen. Er dachte, er würde nun aus dem Zwinger kommen. Das dachte ich auch, aber leider war das nicht möglich. Die Tiere durften nicht raus, erst nach 17 Uhr. Der Hund war am Ende so aufgeregt und gestresst, dass ein Spaziergang nur mit Kraftaufwand möglich war. Er zog mächtig an der Leine und hechelte. Unsere Hündin hatten wir auch dabei. Gestern hatte sich die Atmosphäre etwas beruhigt und heute war das Theater sehr groß. Unser Minimonster rastete komplett aus. Der Staff wollte sie dann bespringen und decken, dann mich, dann meinen Mann.

Im Tierheim hat man uns erzählt, dass er sehr gerne auf große Hunde losginge. Sie sagten, dass er dies in spielerischer Art tun würde. Er nimmt sich auch vor keinem anderen Hund zurück. Egal, ob sie nun mit den Zähnen fletschen, aggressiv knurren oder Ablehnung demonstrieren. Er sucht immer die Nähe. Unser Hund hingegen hat in alle Richtungen gemotzt, als wir unterwegs waren. Das macht sie sonst nicht. Sie scheint vielleicht die Tierheimatmosphäre zu stören. Ganz zu Beginn hatten wir sie einmal kurz mit ins Tierheim genommen, aber das hat ihr nicht behagt. Sie mochte die Atmosphäre nicht.

Probeweise, für ein paar Stunden, kann man den Staff nicht mitnehmen. Das scheidet aus, da erst ein Antrag beim Ordnungsamt auf Pflege eingereicht werden muss. Dann müssen wir eine Pflegehaftpflichtversicherung abschließen und vorzeigen. Das haben wir alles heute erfahren. Dann erst können wir ihn für vier Wochen auf Probe mitnehmen. Wir dürfen ansonsten nur im Umfeld des Tierheimes spazieren gehen und die Umgebung ist mehr als frustrierend. Das Tierheim befindet sich mitten in einem Industriegebiet in der Nähe der Autobahn. Dort ist alles asphaltiert und auf den Fußgängerwegen liegen jede Menge Glassplitter herum. Die Umgebung ist nicht sonderlich einladend. Wir wohnen fünfundzwanzig Kilometer entfernt, direkt am Waldrand. Das ist für Tiere ideal. Sie können dort sehr entspannt und in Ruhe ihre Schnüffelrunden drehen. Das wäre für den jungen Steff natürlich eine ideale Umgebung. Aber so wie es im Moment aussieht, müssen wir versuchen, über einen längere Zeitraum hinweg den Kontakt aufzubauen.

Zuvor hatten wir einen amerikanischen Collie und eine winzige, von Hand aufgezogene Mixhündin. Beide wurden sechzehn Jahre alt und sind kurz hintereinander gestorben. Sie waren ein sehr gutes Team und unzertrennlich. Als unser großer Hund verstarb, hatte der kleinere auch keine Lust mehr. Das war sehr ergreifend und traurig. Für unseren jetzigen Hund möchten wir auch einen Spielkameraden. Aber das muss natürlich passen und erzwingen kann man hier gar nichts. Ich würde es schon sehr schade finden, wenn der Tierheimhund so gar nicht passen sollte. Leider haben wir aber auch nicht die Möglichkeit, mal ein Treffen in einer angenehmeren Umgebung zu arrangieren, weil dies gegen Bestimmungen verstoßen würde. Das ist sehr schade, dass es diese Listenhunde so schwer trifft. Vom Tierheim selber wird schon einiges getan, damit es den Hunden so einigermaßen gut geht. Aber es ist dennoch mager, da halt auch das Kapital fehlt. Dann muss man auf solche Events zurückgreifen und über Grillfeste mit Trödelmarkt die Leute aufmerksam machen. Für die Hunde ist das in meinen Augen jedoch schlimmer Stress. Ich war selber schon regelrecht genervt von den Menschenmassen. Da war kaum ein Durchkommen. Was die Tiere wohl dabei fühlen müssen, wenn sie über viele Stunden hinweg andauernd fremde Leute vor ihren Zwingern stehen haben. Die Hunde haben unentwegt gebellt. Der Staff hat sich am Ende ins Körbchen zurückgezogen. Er bellt nie. Er wirkte nur vom Gesicht her sehr angespannt und konnte es am Ende kaum erwarten, seine Pipirunde mit uns zu drehen und zwar im Sauseschritt. Wir flatterten fast schon hinter ihm her, so viel Power hatte er drauf.

Morgen ist Ruhetag und am Dienstag haben wir ein Gespräch mit der Heimleiterin. Wir werden das mit den Stresseinlagen unseres Hundes dann thematisieren.

Ich bedanke mich noch einmal ganz herzlich für die Antworten und werde sie mir gleich noch einmal in Ruhe durchlesen. Mein Mann wollte sie auch noch lesen. Ich kann euch ja auf dem Laufenden halten, was sich um den Staff herum noch ergeben wird.


Liebe Grüße,

Coffey
 
Das muss aber keine Eifersucht sein. Mit anderen Hunden scheint es ja zu klappen.

Der Ersthund kann ihn auch schlicht und ergreifend nicht mögen. Vielleicht ist der TH-Rüde zu aufgedreht, signalisiert irgendwas, was dem anderen zu viel ist oder nicht geheuer ist etc. pp.

Wenn der Ersthund den Neuen also ankrötet, kann das auch einfach heißen "bleib auf Distanz, ich möchte keinen Kontakt."

Wenn es aber "Eifersucht", also Rivalität ist (was ich erstmal nicht annehme), dann dürfte es im häuslichen Umfeld erst recht nicht funktionieren. Scheinen ja auch beides Rüden zu sein.
Der TH-Hund ist zudem in der Pubertät.

Ich würde das nicht auf Biegen und Brechen versuchen mit den beiden.

:hallo:

Sie sind nicht gleichgeschlechtlich. Der Staff ist ein Rüde und unser Hund ein Weibchen. Sie war kürzlich heiß. Das ist sie nun nicht mehr, aber vielleicht spielen ihre Hormone ja dennoch etwas verrückt.

Liebe Grüße,

Coffey
 
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