Leute, das ist doch zum Teil echt Quatsch was hier verbreitet wird- mal bissl Panik schieben -
Das Einzige, was man mit Panik schieben beschreiben kann, ist eine geplante Gesetzesänderung, die alle Tierärzte und deren Patienten betrifft, einzig und allein darauf begründet, dass in unseren Lebensmitteln zuviele AB- Rückstände zu finden sind. Nur diese Panikmache führt doch dazu, dass überhaupt eine Änderung im Gespräch ist, auch wenn sie absolut gar nichts an diesem Problem ändern würde. Das wird sogar von dir selbst beschrieben, auch wenn du es offensichtlich nicht einmal bemerkst. Du schreibst:
Jeder Humanarzt hat Arzneimittel vorrätig, nämlich den sogenannten Praxisbedarf. Und das würde bei den Tierärzten nicht anders sein.
Wozu dann eine Gesetzesänderung??? Ein Landtierarzt, der Massenbetriebe betreut, müsste also auch dementsprechend ausreichend Medikamente vorrätig haben, um im akuten Ernstfall z.B. gleich mehrere Herden Kühe und Schafe versorgen zu können! Das ist doch sein "Praxisbedarf". Und genau das unterscheidet nämlich den Humanmediziner vom Veterinär. Letzterer überweist im Ernstfall nicht an ein Krankenhaus mit eigener Apotheke oder lässt seine Patienten sogar per Hubschrauber einweisen, er behandelt und operiert im Notfall selbst und umgehend. Genau aus dem Grund werden Tierärzte bisher gesetzlich anders behandelt als niedergelassene Humanmediziner, die im Ernstfall in ihrer Praxis eben nur den Patienten stabilisieren können und alles Weitere aus der Hand geben. Und da sich die Vielzahl der Patienten auch noch in der Art und Gattung erheblich unterscheidet, müssen einem Veterinär auch dementsprechende Medikamente in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen.
Zurück zu den T-AMs: Es geht also um letztendlich nur um die AM, die außerhalb der TA-Praxis verabreicht werden- eben auch mal tonnenweise Antibiotika, Impfstoffe u.ä.die unter fadenscheinigen Begründungen in irgendwelchen landwirtschaftlichen Großbetrieben hinterlassen werden.
Wurde bereits mehrfach angesprochen, aber vielleicht gehst du bewusst nicht darauf ein? Es macht faktisch für dieses Problem überhaupt keinen Unterschied, ob ein Tierarzt dann zukünftig ein Rezept in diesen Mengen ausstellt oder die Medikamente gleich selbst vor Ort lässt. Denn selbst wenn er ein Rezept ausstellt, kann er das tun, wann immer er das will, solange niemand kontrolliert, ob diese Arzneimittel überhaupt gebraucht werden. Der prophylaktische Einsatz von Antibiotoka in der Nutztierhaltung ist doch bereits verboten und es wird doch auch bisher nicht kontrolliert, wann sie tatsächlich eingesetzt werden. Der Wegfall des Dispensierrechts für Tierärzte ändert daran absolut überhaupt gar nichts! Aber ohne diese auf Nichts begründete Panikmache hätte man doch gar kein Argument mehr, sich dafür auszusprechen.
Solche Gesetzesänderungen sind doch zunächst einmal Theorien, von Theoretikern erdacht. Und die müssen dann von ein paar armen sog. Fachleuten in die Praxis umgesetzt werden- da fließt noch gaaanz viel Wasser den Fluss runter- aber die liebe Internet-Gemeinde protestiert natürlich schon wieder eifrig.
Wenn man in Deutschland lebt, sollte man wissen, dass Gesetzesänderungen nicht immer auf Logik basieren. Wenn mir ein Thema wichtig ist, dann tue ich tatsächlich das, was in meiner Macht steht und dazu gehört eben, das Petitionsrecht zu nutzen. Denn in diesem Thread geht es ausnahmsweise mal nicht nur um unterschiedliche Meinungen, sondern um eine tatsächliche Möglichkeit, seine Rechte wahrnehmen zu können und das auch zu tun.